Kapitel 2: Der ernste Brillenträger ~ Reiji

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Die Schwarzhaarige brachte mich in ein saphirblaues Behandlungszimmer. An dem Computer saß bereits ein Junge mit aufrechter, perfekter Haltung, bevor er sich zu mir umdrehte. Er stand auf und rückte seine eckige Brille zurecht, die seine purpurfarbenen Augen umrahmten. Sein Kittel war genau wie der des anderen tief Schwarz. „Meine Name ist Reiji Sakamaki." stellte er sich vor, bevor er mich mit der höflichsten Ausdrucksweise, die ich je gehört habe, bat mich zu setzen.

Reiji war wirklich das Paradebeispiel von einem Zahnarzt der Hölle........

Er war zwar sehr genau, aber so genau, dass er genau zu wissen schien, die Betäubung absichtlich weggelassen zu haben.

Sein Blick war wie Eis. Er hätte das Zimmer zu Eis verwandeln können, wenn es möglich wäre. Kein einziger Ausdruck verließ seine Gesichtszüge. Das Gesamtbild war einfach: Kalt und Perfekt.

Kalt, weil er die Betäubung weggelassen hatte und perfekt, weil er alles haargenau machte.

Ab und zu zuckte ich durch die Schmerzen ein wenig zusammen. In diesen Momenten meinte ich einen kleines Grinsen auf seinen Lippen zu erkennen, die aber genauso schnell wieder verschwunden war, wie es gekommen ist. So kam ich zu der Erkenntnis: Dieser Typ ist ein Sadist. Und nichts ist schlimmer als sadistische Zahnärzte! Glaubt mir!

Ich versuchte mir irgendwie abzulenken, doch ich konnte es nicht. Die Schmerzen hielten mich davon ab. Dieser Typ war so gemein. Ich fing sogar langsam an zu glauben, dass er mir absichtlich Schmerzen verursachte.....

Ich konnte Schmerzen eigentlich sehr gut ignorieren, doch bei zwei Arten von Schmerz, die man nicht ignorieren kann, egal wie sehr man es versucht. Das sind: Kopfschmerzen und Zahnschmerzen.....

Genau deswegen konnte ich diesen Typen nicht leiden.

Seine Helferin war irgendwie emotionslos. Sie schien das alles überhaupt nicht zu interessieren, sie arbeitete genauso strickt und ordentlich, wie Reiji.

Nach einer gefühlten Ewigkeit war es endlich beendet, doch die Schmerzen würden erst mal nicht verschwinden......

„Was sollte das!?!", knurrte ich wütend. „Ihr Menschen seit so schmerzempfindlich...." seufzte er nur vor sich selbst, bevor er zum Computer ging und meine Frage ignorierte. „Ich habe eine Frage gestellt!" knurrte ich noch wütender. „Halt den Mund du niedrige Existenz!" knurrte er nun ebenfalls wütend. „Reiji-sama! Bitte beruhigt euch!" meinte die braunäugige Helferin plötzlich. °Reiji-sama? Was geht denn mit der ab?°

„Ich würde vorschlagen, dass du jetzt gehst, bevor das hier noch in einer Katastrophe endet."meinte die Schwarzhaarige zu mir. „Das denke ich auch. Auf Wiedersehen..." meinte Reiji, der aus dem Augenwinkel zu mir sah. Dieser Blick bereitete mir mehr Angst als ich zugeben würde. „Auf Wiedersehen." meinte ich, obwohl ich genau wusste: Es würde definitiv kein Wiedersehen geben! So zügig und so unaufällig wie möglich verließ ich den Raum und die gesamte Praxis. Egal, wie schön die Praxis aussieht. Diesen Typen will ich nie wieder sehen!


Die Sakamakis als ZahnärzteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt