Kapitel 12

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Ann P.O.V.
Als ich auf ihn zugehe, schaut er mich verdattert und überrascht an. Als ich mit meinen Lippen kurz vor seinen stehen bleibe flüstere ich:
"Danke für den schönen Abend."
Ich ziehe mich wieder zurück, drehe mich um und laufe auf unser Haus zu. Ich weiß, dass er dachte, das ich ihn küsse, aber da hat der falsch gedacht. Ich wollte ihn eigentlich küssen, hab mich dann aber doch umentschieden. Tja Nattyboy, war wohl nichts mit einem Abschiedskuss heute Abend.

Nathan P.O.V.
Was zum...
Da dreht sie sich einfach um und geht weg!?
Ich meine hallo?
Da hat sie die Chance MICH zu Küssen, und geht einfach.
Da kommt wieder das arrogante Arschloch in mir durch.
Ich bin einfach nicht gewohnt, dass man mich abblitzen lässt.
Entschieden, das nicht auf mir sitzen zu lassen, laufe ich Ann hinterher. Sie schließt gerade die Tür auf. Als sie reingehen will, renne ich los, packe sie an den Hüften und trage sie in die Richtung, in der ich das Wohnzimmer vermute.
Sie quietscht los. Als mir einfällt, das die Tür noch offen steht, lege ich sie über meine Schulter, laufe nochmal zurück zur Tür, mache sie zu und drehe mich wieder um.
Als ich wieder im Wohnzimmer ankomme, werfe ich sie auf die Couch und fange an sie zu kitzeln.
"Man lässt mich nicht einfach so stehen!", stelle ich klar und kitzle sie weiter. Sie hechelt vor lauter lachen nach Luft und ich entscheide mich dazu, ihr einen Moment der Ruhe zu gönnen. Nicht das sie nochmal fast abkratzt.
Fehler.
Ich bin einen Moment nicht aufmerksam, da springt sie auf und rennt, nachdem sie ihre Schuhe von den Füßen gekickt hat, los auf die Treppe zu.
Ich hinterher.
Ich falle.
Sie lacht mich aus und rennt weiter.
Ich stehe im Flur und schaue mich suchend um, weil ich keinen Plan hab, wo sie ist, als sie plötzlich hinter mir aus einem Raumi heraus kommt, mich sieht und wieder in Richtung Treppe rennt.
Ich drehe mich um.
Renne los.
Hole sie auf der Treppe ein.
Sie stoppt.
Ich renne sie um.
Wir fallen.
Die Haustür geht auf.
Wir liegen in einem Knäul auf dem Boden um lachen.
Ein Schatten liegt über uns.
Ich schiele nach oben und erblicke einen Mann um die 50.
Ich lache nicht mehr und rappel mich auf.
Ann P.O.V.
Auf einmal hört Nathan auf zu lachen und steht auf.
Ich bekomme wieder Luft.
Ich schaue über meine Schulter nach oben, weil ich auf dem Bauch gelandet bin.
Aha. Mein Vater.
Deshalb ist er aufgestanden.
Nathan hält ihm die Hand zur Begrüßung hin.
Er hat tatsächlich Schiss vor ihm.
Mein Vater kann sich nicht mehr halten und sein ernstes Gesicht fällt in sich zusammen.
Er lacht los und umarmt Nathan.
Er ist total überrumpelt.
Bei seinem ungläubigen Blick packt mich wieder der Lachvirus.
Als Nathan und mein Vater ihr "kennenlernen" beendet haben, sagt Nathan:
"Ich gehe jetzt mal besser wieder."
Ich begleite ihn noch an die Tür.
Das Flurlicht ist aus.
Es ist dunkel.
Ich kann nur noch seine Umrisse erkennen, die wohlgemerkt immer näher kommen.
Innerlich bereite ich mich auf das vor, was gleich kommt, als sein Mund kurz vor meinem stoppt, sodass ich schon die Wärme seiner Lippen spüren kann.
"Bis morgen.", flüstert er und lässt mich stehen.
War ja klar. Ich hätte wissen müssen, dass er mich auch stehen lässt.
Nathanlike eben.

Ich seufze und gehe wieder in die Küche, wo mein Vater und meine Mutter wie bestellt und nicht abgeholt nebeneinander stehen und mich wie zwei verrückte angrinsen.
Neiiiiin bitte nicht!
Ich mache sofort kehrt und will mich verdrücken.
Als meine Mutter aber fragt:
"Naaaaaa Ann, wer war denn der junge Mann eben?", schlage ich innerlich die Hände über meinem Kopf zusammen und renne panisch und schreiend aus der Küche.
Schön wär's.
Ich bleibe stehen.
In der Küche.
Fehler.
Tipp: Bleibt niemals bei sowas stehen. Rennt um euer Leben!
Hilfe.
"Niemand!", antworte ich, entschlossen meinen Eltern nicht zu erzählen, wer Nathan ist.
Der Plan wird sofort vernichtet.
"Du kommst nicht aus der Küche raus, bis wir nicht wissen, wer der Junge ist!", stellt mein Vater klar.
Ich habe mich ehrlich gesagt schon gewundert, wann sein Vater-Beschützerinstinkt heraus kommt.
"Nathan, ein neuer Junge aus unserem Jahrgang.", sage ich knapp und gehe ohne ein weiteres Wort aus unserer Küche hoch in mein Zimmer.

20 Minuten später
Mein Handy piept.
"Gute Nacht."

"Wer bist du? Und vor allem: woher hast du meine Nummer?"

"Das bleibt mein kleines Geheimnis. Ein kleiner Tipp: Paintball spielen kann ich, aber ein Schütze bin ich nicht. Ich bin groß, aber ein Riese bin ich nicht. Ich bin beliebt, aber berühmt bin ich nicht. Ich weiß wo du wohnst, aber ein Stalker bin ich nicht. Das sollte reichen, um mich zu enttarnen :)"

"Das kann nur einer sein: Nathan Kless ;) Respekt für deine Kurzbeschreibung. Ich wusste nicht, dass du ein Aschenputtel Fan bist, das könntest du ja noch hinzufügen:
Aschenputtel mag ich, aber ein Mädchen bin ich nicht. :)"

"Haha, sehr witzig. Gute Nacht."

"Oooooch Nathan, nicht beleidigt sein. Kannst du diesem Gesicht widerstehen O.o ?"

"Ja, irgendwie schon."

"Und jetzt, mit doppelter Power ? O.o O.o"

"Wird schon schwieriger, aber so ganz hast du mich noch nicht."

"Und jetzt?
Biiiiiiiiöööööö Nathan verzeih mir O.o O.o"

"Na gut, gewonnen. Ich lach mir schon die ganze Zeit einen ab, aber das wusstest du ja nicht! ;) ;) Ich würde sagen 1:0 für verarsche Team Nathan!"

"Woh woh woh, du vergisst das mit der Kuss-Sache. Demnach steht es nämlich 1:1."

"Wenn, dann steht es 2.1 für mich weil ich dich auch verarscht hab mit dem Kuss."

"Shit ich hab gehofft, das du das irgendwie vergessen hast, aber von mir aus. Dann steht es halt 2:1 für dich. So und jetzt: GUTE NACHT ;)
PS: das war nicht fair vorhin, jetzt hab ich mich umsonst bei dir entschuldigt!"

";) ;) Gute Nacht, träum schön."

Mit einem Lächeln auf den Lippen und den Gedanken an den Jungen, der gerade dabei ist, einen Platz in meinem Herzen einzunehmen, schlafe ich ein.

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Woup woup woup :)
Wieder ein neues Kapitel fertig ;)
Wie findet ihr es bis jetzt?
Was vermutet ihr, wie es mit den beiden weitergeht?
See You Unicorns :)

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