Kapitel 17

60 3 0
                                    

Wir drehen uns nach der Jungs Gruppe um und blicken uns erstaunt an, denn gegen unsere Erwartungen, biegen da nicht unsere soften Badboys um die Kurve, sondern komplett schwarz gekleidete  Jungs, die wir überhaupt nicht kennen.
Sie sind tierisch laut. Sie rufen durch die Gegend, haben uns aber noch nicht gesehen.
Na gut ich verbessere mich.
Jetzt haben sie uns gesehen.
Ein Anflug von Panik macht sich in mir breit und nach einem Seitenblick, kann ich mit 99% sagen, dass es den anderen auch so geht.

"Na, schaut euch doch mal die hübschen Damen da vorne an!", hört man auch schon den Gang entlang, von dem Typen, der am muskulösesten und gefährlichsten aussieht.

Anstatt aber, wie es jeder Mensch mit gesundem Fluchtinstinkt getan hätte, sich im Schnellschritt in Richtung Ausgang zu bewegen, gehen wir wieder zurück ins Madchenklo. Erst als man die lärmenden Jungs vor der Tür hört und sie nach 5 Minuten immer noch nicht weg sind, fällt uns auf, was für eine saudumme, idiotische Idee das war, in eine Sackgasse zu laufen. Ich glaube in freier Wildbahn wären wir vollkommen am Arsch.
"Was machen wir jezt?", bricht Em nach ein paar Minuten unser schweigen.
"Wir könnten aus dem Fenster klettern!?"
"Was ist, wenn wir einfach warten?"
"Nein, wir sagen Rider bescheid der hilft uns!"
"Kommt armselig rüber!"
"Finde ich auch, wie wärs doch mit dem Fenste-"
"Leute!? Wie wäre die Option wenn wir einfach die Tür benutzen, um aus dem Klo zu kommen?", unterbreche ich das Wirrwarr an sinnlosen Ideen, die gerade meine doch eigentlich schlauen Mädels aufgestellt haben.
Sie nicken zustimmend.
Ich will gerade die Tür öffen, als ich die Stimmen von unseren Jungs höre.
"Psssssssssst!", unterbreche ich zischend das angstvolle Gelaber, das wir gleich zur Sau gemacht werden, wenn wir aus dem Klo gehen.
"Was denn?", fragt Alisha.
"Pssssst.", schnauzt jetzt Em ihre Schwester an und hält ihr Ohr an die Tür.
"Was macht ihr hier?"- Rider
"Wir wollten euch besuchen, wir waren noch nicht fertig."
"Dann macht das woanders und nicht in der Schule ihr deppen!"-Nathan
"DEPP? Willst du mich verarschen! Soll ich zum Boss gehen und sagen, dass ihr seine besten Kunden verärgert? Wo er euch doch sowieso auf dem Kieker hat, seit ihr einmal zu wenig Geld abgegeben habt, weil dir dummen Kinder das Geld nicht gezählt habt!?" Um genau zu sein 3000€ zu wenig?"
Wir sehen und verständnislos an. Wovon reden die bitte?
"Woher wisst ihr das?", unterbricht eine schneidende, verärgerte Stimme meine Grübeleien.
Danach hört man nur gehässiges lachen und sich entfernende schritte.
"Wir sprechen uns noch!", wird von einer Stimme gerufen, die wohl zu einem der schwarzgekleideten Jungs gehört, da ich sie keinem unserer Jungs zuordnen kann.
Wir beschließen, zu warten, bis der Flur wieder leer ist, dann schleichen wir uns wie Geheimagenten durch den Schulflur, was ziemlich sinnlos ist, weil wir
a) keine Geheimagenten sind
b) Em Schuhe mit Absätzen anhat, die in der Stille sich eher laut klappernd als still fortbewegen.

Spanisch ist sooooo kompliziert. Seufzend schaue ich zum x-Ten mal innerhalb 5 Sekunden auf die Uhr aber der Minutenzeiger weigert sich, endlich auf die erlösende, volle Stunde zu springen, damit der Unterricht endet. Ich meine, wer kommt den bitteschön auf die Idee, eine doppelstunde spanisch auf die 7+8 Stunde an einem FREITAG zu legen!?
Der gong ertönt und der ganze Strom von Schülern quetscht sich aus den Räumen in Richtung Ausgang. Wer will auch nicht mit ausgebreiteten Armen und laut jubelnd seinem wohlverdienten Wochenende entgegen laufen!?

Sonntag
Mein Handy summt schon die ganze Zeit. Ich habe noch keine einzige Nachricht gelesen geschweige denn draufgeschaut, ich glaube das ist mit einer der Gründe, warum mich ein anderer Whats App Nutzer nervt, damit er endlich die blauen Häkchen sieht und beruhigt ist, dass ich noch lebe.
Es brummt schon wieder.
Dieses mal brummt es mehrere Male sofort hintereinander, sodass es sich dem Abgrund nähert, auch als Ende der Tischplatte bekannt.
So kommt das Unglück, das mein Handy in seinen tragischen Tod stürzt, bevor ich es davon abhalten kann, Selbstmord zu begehen.
Mit einem Krachen landet es auf dem Boden.
Seufzend lasse ich den Stift auf meine Mathehausaufgaben fallen, die ich sowieso kaum verstehe und bücke mich nach meinem Handy, das verstummt ist, seitdem es auf dem Boden aufgeschlagen ist.
Ich schalte es wieder an und bevor ich sehen kann, wer mich hier so mit Nachrichten vollboomt, dass mein Handy sogar Selbstmord begeht, schaltet es sich wieder aus.
Ich starre mein Handy an.
Ich versuche es wieder und wieder es einzuschalten, aber der Bildschirm bleibt schwarz.
Ich bin ja nicht handysüchtig, aber mein NEUES Handy kaputt zu sehen ist erstmal schockend.
Sogar so plötzlich, dass ich aufspringe, und laut rufend die Treppe herunterrenne, um meiner Mutter mitzuteilen, das mein Handy am Arsch ist, bis mir auffällt, dass meine Mutter bei einer Freundin ist.
Sie gehen brunchen.
Ich hasse dieses Wort. An sich ist es ja ein wundervoller Geschmacksboom für jedermanns Gaumen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass Brunchen gehen bedeutet, dass ich an einem Sonntagvormittag alleine zuhause rumhänge und mich zu Tode langweile, weil mein Vater auch gerade irgendetwas anderes macht, dann hasse ich dieses Wort.
Ich will mich gerade noch beklagen, dass ich sogar so alleine bin, dass mir keine Sau schreibt, bis mir auffällt, das das jemand getan hat und ich es mit voller Absicht ignoriert habe.
Ville-
Riiiiiiiiiiiing Riiiiiiiiiiiiing
Von den plötzlichen Geräuschen, die von unserem modernen Haustelefon mit diesem doofen alten Klingelton ausgehen, zucke ich zusammen.
"Hallo?", frage ich, als ich nach 3x Klingeln abhebe.
"Wir wollten zwar schon gestern vorbeikommen, aber geht auch jetzt?"
"Hi Alis-"
"Wieso hast du meine Nachrichten nicht gelesen?"
"Weil mein Handy ka-"
"Meine Nachrichten hast du auch nicht gelesen!", meldet sich Em vorwurfsvoll aus dem Hintergrund.
"Ich wollte doch gerade erklären, d-"
"Lil ist übrigens auch da und jetzt hopp hopp, schwing deinen Hintern zur Tür und mach uns auf."
Ich drücke verärgert auf die Taste mit dem roten Telefon und überlege, ob ich den 3 überhaupt aufmachen soll, nachdem sie mich eben die ganze Zeit unterbrochen haben, weil sowas macht mich echt wütend.
Meine Wut verpufft aber ziemlich schnell wieder, weil mir einfällt, das oben meine Mathehausaufgaben auf mich warten würden und Em, Alisha und Lil mich solange nerven würden, bis ich die Tür aufmache. Außerdem sind die 3 besten Freundinnen ein super Mittel gegen Langeweile.
Mir bleibt also gar nichts anderes übrig, als ihnen die Tür aufzumachen, weil mich alles in meinem Kopf wie in einem Fußballstadion anfeuert:
Mach die Tür auf!
Mach die Tür auf!
Mach dir Tür auf!

Spaßeshalber schaue ich durch unseren Türspion, bevor ich die Tür öffne und muss sofort anfangen zu lachen, denn als hätten sie es gewusst, das ich durch den Spion schaue, glubschen mich ein grünes und zwei blaue Augen durch die Fischperspektive an.
Von der anderen Seite hört man Gelächter und noch bevor ich irgendetwas sagen kann, nachdem die Mädels vor mir stehen, werde ich von allen Seiten umarmt und Lil verkündet feierlich:
"Em hat einen Em-Plan!"

.....................................................
Hi,
Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber ich hatte die letzte Woche null Zeit zum schreiben.
Ich versuche aber in den Ferien mehr Kapitel rauszuhauen!
Aber erstmal
Hallo!? Es sind FERIEN!!!!!!! Endlich 👍👏👏Woup woup
Frohe Ostern 🐰🐰
See You Unicorns;)

Fliegende HerzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt