No.4 - Diamantenoper

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St.Petersburg, 18.November 1875

Der späte Nachmittag brach an. Es ist ungewöhnlich still, nach dem wir nach Hause gekommen waren. Es hatte natürlich nicht lange gedauert bis die Stille gebrochen wurde.

Meine Mutter hatte Daria einen Monat lang, Ausgehverbot verhängt und deutlich dafür gesorgt, dass die blonde jeden Vormittag, ab heute, in der Bibliothek verbrachte. Ich weis nicht ob Mittleid das richtige war das ich ihr entgegen bringen sollte, denn dieses eine mal war nicht das erste mal gewesen. Vor diesem Heute gab es etliche kleine Zwischenfälle, die hätten nicht passieren müssen und doch passierten. Nicht in Form von unerwünschten Küssen sondern in kleinen Unangemessenheiten wie frechen Kommentaren oder schlechtem Benehmen.

Nach dem Mutter mit ihrem Vortrag fertig war, hatte sie uns alle nach oben geschickt um Konstantin nach seiner neuen Flamme aus England zu fragen. Konstantin war so ziemlich der einzigste der machen könnte was er wollte und damit durchkam und keinen Ärger abbekam. Er hatte sie auf der Rückfahrt erwähnt, nachdem er eine viel zu teuere Perlenkette gekauft hatte. Sie sei Britin und sogar anständiger als Lew und Anna.

Ich verschwand in mein Zimmer. Unsicher was ich noch machen konnte, lief ich auf und ab. Ich notierte mir hier und da Gesprächsthemen die ich bei einer Unterhaltung mit der Fürstin und ihren Kinder, aufbringen könnte. Meine Gedanken kreisten als ich mich zu meinem Schrank begab. Er war gefüllt mit den edelsten Stoffen und Fellen. Dunkle Fellumhänge, helle Fellschals, lederne Stiefel, bunte Hüte und Bänder für die Haare. Es waren drei von meinen Korsetten aufgehängt, so wie Ansteckschleifen für die Haare oder lange Stoffe, die man als Band oder Schleife um den Bauch tragen konnte. Es waren kleinere Truhen mit Perlenketten, Diamantketten, Ohrringe und Ohrklips, Armringe aus Silber und Gold aufgestellt.

Ich strich über die Stoffe der Kleider, man sagte in der Oper waren opulente Kleider erwünscht. Alle Kleider die ich besaß waren opulent, aber heute wollte ich es genießen.

Also zog ich ein Kleid ohne viel Muster heraus. Es war in einem sanften rosa Ton, kein Tüll, keine Verzierungen. Es war dennoch groß und der Schnitt Unterschied sich nicht von dem anderen opulenten Kleidern. Es war einfach nur schlicht. Etwas schönes im Alltag der Opulenz der Petersburger Gesellschaft.

Ich legte es auf mein gerichtetes Bett und schritt zurück zu meinem Schrank. Dazu legte ich mir ein schneeweißes Fell als Hüftlangen Umhang dazu. Nach Schmuck suchte ich einige lange Minuten vergeblich. Ich durchwühlte Kästchen um Kästchen bis ich auf eine kleine box, so groß wie ein Buch stieß. Es hatte immer noch eine purpurne Schleife aus Samt um sich gewickelt und auf dem dunklen Holz waren Bilder ein geritzt. Es waren zwei steigende Pferd auf der Vorderseite, die sich wie es schien um das Schloss in Schachtel stritten. Ich zog an dem weichen Band und drehte das metallene Stück an der Schachtel.

Sie klickte aus und quietschte ein wenig. Dann, plötzlich erinnerte ich mich, an den Tag an dem ich es bekam. Ich war das erste man inPetersburg gewesen. Es war ein schöner Sommertag. Die Sonne war hoch am Himmel, ich rannte im Garten, mit anderen Kindern aus Familien der Hohen Gesellschaft. Es war ein Erbstück meiner Großmutter. Der Mutter meines Vaters. Jeder hatte etwas von ihr geschenkt bekommen. Zum zehnten Geburtstag.

Ich schloss meine Augen um diesen Moment wiederschenken zulassen. Ich war die letzte gewesen die etwas von ihr persönlich bekommen hatte. Denn sie war einige Monate darauf gestorben. Mutter sagt immer sie würde Eleonore ähnlich sehen. Dennoch hoffte jeder das meine Schwester nicht ihr Schicksal geerbt hatte. Großmutter starb früh. Früher als es jeder erwartet hatte. Dennoch, jeder pflückt die Schönsten Blumen aus dem Garten, auch der Herr über uns.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 01, 2016 ⏰

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≪ Broken ~ Ein Leben in hoher Gesellschaft ≫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt