Kapitel 3

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Es war der nächste Morgen und ich wurde langsam wach. Es war Wochenende, weshalb ich endlich mal ausschlafen konnte.
Ich ging also nach unten, um zu frühstücken, wo auch schon meine Mutter und meine Schwester Dalia auf mich warteten.

,,Ach, auch schon wach?", begrüßte Dalia mich mit einem Grinsen. Als ich zu meiner Mutter rüberschaute merkte ich, dass sie immer noch etwas sauer oder zumindest enttäuscht war, denn sie schaute normalerweise anders.
,,Hast du gut geschlafen? ", fragte meine Mutter mich und ich entgegnete ihr mit derselben Mine, die sie vorhin aufgesetzt hat, dass ich ganz gut geschlafen hatte.
Da meine Mutter mich darum gebeten hatte, ging ich in die Küche, um die Brötchen von der Ablage zu holen und merkte genau, wie meine Mutter und meine Schwester sich über mich unterhielten, denn als ich zurückkam, verstummte ihr  Gespräch plötzlich. ,,Ihr könnt mir ruhig sagen, wenn ihr über mich geredet habt, würde ich nämlich gerne wissen!", behauptete ich etwas genervt.
,,Sag mal, was ist jetzt überhaupt mit dieser Klassenfahrt, von der du mir vor ein paar Tagen erzählt hattest? ", lenkte meine Mutter vom Thema ab. Sie dachte wohl ich wäre so blöd und hätte es gar nicht gemerkt, dass sie über mich geredet hatten.
,,Keine Ahnung, unsere Klassenlehrerin war gestern krank. Wir erfahren das warscheinlich nächste Woche Dienstag oder so", antwortete ich so, als würde mir das gerade alles gar nichts ausmachen, denn ich hatte keine Lust mit ihr zu diskutieren, am Ende war eh alles wieder nur meine Schuld, wie immer. Mit einem stummen ,,Hm" ging sie sich den Kaffee holen.

Jetzt schaute selbst Dalia mich mit einem vorwurfsvollem Blick an! ,,Was ist denn ?!", fragte ich sie mit einem überhaupt nicht respektvollem Blick, den sie total hasste

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Jetzt schaute selbst Dalia mich mit einem vorwurfsvollem Blick an! ,,Was ist denn ?!", fragte ich sie mit einem überhaupt nicht respektvollem Blick, den sie total hasste. Warum schob sie mir die ganze Schuld an Mamas Laune in die Schuhe? ,,Raste doch nicht so aus, ich hab doch noch nicht mal was gesagt. Darf man dich mit deinen pubertierenden 16 Jahren nicht einmal ganz normal angucken?", sagte sie, obwohl sie genau gemerkt hatte, wie sie mich angesehen hat. Sie hatte doch gar keine Ahnung, was überhaupt los war.
Als Mama wiederkam, setzte sie sich mit ihrem Kaffee an den Tisch und schwieg. Ich muss zugeben, sie sah etwas traurig aus, aber sie musste auch mal  akzeptieren, wenn ich Geheimnisse hatte. Plötzlich blickten sie mich beide an. ,,Willst du uns nicht mal erzählen, was los ist? Du sagst seit Wochen fast gar nichts mehr. Da darf man sich doch wohl mal Sorgen machen, oder?", brach sie mit Hoffnung auf eine Antwort die Stille. Ich überlegte mir schon einen Plan, wie ich ohne es zu sagen, aus der Situation rauskam, als plötzlich mein Telefon, das oben in meinem Zimmer lag, klingelte. Anscheinend hatte Gott erhört, dass ich Hilfe brauchte und schickte mir diese mit genau diesem Anruf. Gott war schon ein ganz schön toller Typ. Mit einem erleichterten Blick wollte ich gerade aufstehen, als Dalia meinte: ,,Kannst du Mama nicht mal antworten?" Damit hatte sie sich endgültig bei mir unbeliebt gemacht. Ich war so sauer auf sie, dass ich ihr am liebsten ihren Kakao übers Gesicht geschüttet hätte. Mit verkrampften Blick blieb ich hinter meinem Stuhl stehen und hoffte auf eine zweite Hilfe von Gott.

,,Telefon!!", schrie Til und kam die Treppe mit dem Hörer runtergerannt. Diesmal war er wirklich mein Lebensretter. Mama sagte: ,,Komm, lass sie gehen wenn sie meint, sie müsse uns verheimlichen, was mit ihr los ist.". Nachdem meine Mutter das gesagt hatte, setzte sie einen Bitchblick auf, was ich bei ihr noch nie zuvor gesehen hatte. ,,Ganz ehrlich, wenn du dann mal ein Problem hast, das du uns sagen möchtest, waren wir auch immer für dich da!", meinte Dalia. ,,Betonung auf waren!". Doch mir War es gerade relativ egal, was sie alle von mir dachten. Kann man denn nicht verstehen, dass ich nicht alles ausplaudern wollte?! Sie waren doch beide schonmal in meinem Alter! Vor allem meine Schwester. Bei ihr war es gerade mal 4 Jahre her, als sie so alt war wie ich und da war sie viel schlimmer als ich. Jetzt meinte sie anscheinend, die ach so mega Erwachsene spielen zu müssen. 
Als ich mich dann umdrehte, gab ich meinem Bruder dankbar ein Kuss auf die Wange und nahm ihm das Telefon ruckartig aus der Hand. Er sah mich an wie Auto, denn ich muss echt zugeben, das tat ich nicht oft, also das mit dem Kuss.
Auf dem Weg zur Treppe drehte ich mich nochmal um und wedelte mit dem Telefon vor meinem Gesicht, sodass meine Sis es genau sehen konnte, allerdings meine Mum es nicht mitbekam.
,,Skills muss man haben", flüsterte ich mir schulterzuckend mit einem kleinen Lachen zu und rannte nach oben. Als ich an der Hälfte der Treppe angekommen war, wollte ich gerade abheben, doch derjenige, der angerufen hatte, hatte dann bereits aufgelegt. Also ging ich erst einmal in mein Zimmer, machte die Tür mit meinem Fuß mit einem kleinen Schubser zu und sah nach, wer angerufen hatte. Ich muss zugeben, ich hatte nicht besonders Lust zu telefonieren, vor allem nicht am Wochenende. Normalerweise rief mich aber auch nie jemand um diese Zeit am Wochenende an, weshalb ich mich etwas wunderte. Doch alles wäre mir in dem Moment lieber gewesen, als unten bei den beiden sitzen zu bleiben.
Dann sah ich jedoch, dass es Mia gewesen war, die angerufen hatte und ich wählte so schnell wie möglich ihre Nummer, die ich mittlerweile auch schon auswendig wusste, denn mit Mia und Caro war es nie falsch, zu telefonieren. Sie waren die einzigen, mit denen es Spaß machte.

 Nach ungefähr 3 Mal Läuten meldete sie sich mit: ,,Hey, hier ist Mia, wie geht's?", wie eigentlich jedes Mal

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 Nach ungefähr 3 Mal Läuten meldete sie sich mit: ,,Hey, hier ist Mia, wie geht's?", wie eigentlich jedes Mal.
,,Ja, ganz ok, wie immer", log ich sie zuerst an, doch nach 5 Sekunden Schweigen sagte ich die Wahrheit.
,,Ok, du hast Recht, mir geht's ganz schön scheiße", seufzte ich ins Telefon.
,,Ja hab ich mir gedacht, ich merk das doch", entgegnete sie. "Was ist denn los?" ,,Meine Mutter!", sagte ich. ,,Haha achso, das reicht ja schon!", lachte sie etwas bemitleidend, denn sie kannte es schon, wenn ich mich über sie beschwerte.
Mia ist nämlich zusammen mit Caro die einzige, mit der ich über meine kleinen Probleme mit meiner Mum reden konnte.
,,Wieder dasselbe wie immer?", fragte sie und meinte damit, dass sie mich wie ein kleines Kind behandelt, von dem man jede einzelne Bewegung komtrollieren muss.
,,Ja, sie ist mal wieder genervt von mir. Sie möchte halt immer alles wissen und ist direkt eingeschnappt, wenn ich ihr mal etwas nicht anvertraue. Selbst meine Schwester hat mich nicht verstanden!" ,,Achso.. was wolltest du ihr denn nicht sagen?" ,,Halt das, was wir gestern bereden haben. Es ist doch sau peinlich!", meinte ich und verdrehte die Augen.
Mia meinte, dass sie mich verstehen würde und dass sie ihrer Mutter auch nicht alles erzähle. ,,Aber komm, lass uns über was anderes reden, ich will darüber jetzt nicht mehr großartig nachdenken", schlug ich vor und fragte dann noch, nachdem sie damit einverstanden war: ,, Wieso hast du eigentlich angerufen..?"

Und dann erzählte sie mir etwas, womit ich echt nicht gerechnet hätte...

One day you came into my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt