Kapitel 4

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,,Wir werden auf ein Internat gehen", sagte sie eintönig. Warscheinlich überkam sie gerade der Schock. ,,Warte, wie bitte?!", fragte ich völlig fassungslos. ,,Wer hat dir diesen Floh denn ins Ohr gesetzt?". ,,Niemand. Ich hab gerade gehört, wie meine Eltern sich darüber unterhielten, dass ich auf ein Internat gehen soll. Und dann hab ich mitbekommen, wie sich meine Mutter mit deiner am Handy unterhalten hat. Und sie waren der Meinung, weil wir ja in der Schule nicht so gut sind, wären wir in einem Internat am besten aufgehoben." Ich konnte und wollte es einfach nicht glauben. Mir kamen so viele Fragen in den Kopf. Was ist mit Caro? Ist das Internat weit weg? Und wollte ich das überhaupt? Warum so plötzlich?
Meine Fragen durchbohrten mein Gehirn. ,,Willst du denn nichts dazu sagen?", fragte Mia. ,,Doch doch, aber ich versteh das alles einfach nicht! Was haben sie denn genau gesagt? Ich hab echt Angst!"
,,Caro hat uns doch angeboten, bei ihr zu übernachten, ihr müssen wir ja auch noch einiges erklären. Ich würde sagen, bevor wir uns noch weiter den Kopf zerbrechen, warten wir lieber bis heute Abend. Ich schreibe ihr, dass wir um 17 Uhr zu ihr kommen, ok?", fragte sie mich. ,,Klar, schaff ich. Bis nachher.", entgegnete ich. Sie drückte noch eine kurze Verabschiedung raus: ,,Bis dann, hab dich lieb.". Dann legte sie auf.

Ok, vielleicht War es besser so, dass wir uns im Moment nicht den Kopf darüber zerbrachen. Aber so einfach war es nicht, wieder zurück in den normalen Alltag zurück zu kehre. Das musste ich jetzt erstmal verdauen, doch ich beschloss, meiner Mutter erstmal nicht zu sagen, dass ich es wusste. Schließlich hält sie es ja auch nicht für nötig, mir von meiner Zukunft zu erzählen.

Also setzte ich mich wie immer, wenn ich nachdenken musste und auf andere Gedanken kommen wollte auf meine Fensterbank und stalkte die Leute, die draußen vor unserem Haus herliefen, ein bisschen. Obwohl: Ich hatte jetzt viel zu viel in meinem Kopf, weshalb ich keine Kraft hatte, über andere nachzudenken oder sie durchs Fenster zu analysieren.

Als ich langsam Kopfschmerzen bekam, hatte ich einfach keine Lust mehr über  irgendetwas  nachzudenken. Vielleicht War es auch einfach ein großes Missverständnis und die ganzen Sorgen waren alle umsonst. Deshalb widmete ich mich jetzt wieder meinem Fenster. Nebenan zog gerade  eine Familie ein. Ok. Moment: Was?! Warum hab ich davon nichts mitbekommen? Und wer sind diese 3 Leute, die in meinem Alter sind? Ich schaute jetzt etwas gespannter hin und hoffte, dass sie nicht rüberkommen würden, denn ich war gerade  alleine und sah aus wie ein Penner. Aber ganz ehrlich, es war Wochenende, da ist das erlaubt! Trotzdem darf mich keiner so sehen, weshalb ich einfach so tun würde, als wäre niemand zuhause.
,,Scheiße", murmelte ich, als mich der Junge am Fenster entdeckte und sah, wie ich sie beobachtet hatte, weshalb ich mich dann duckte. Als mir daraufhin auffiel, dass wir schon 16 Uhr hatten, ging ich duschen. Meine Mutter War auf einer Versammlung an der Schule meines Bruders und meine Schwester War bei ihrem Freund. Wo auch sonst, wenn nicht dort. Und wenn die Nachbarn jetzt kommen würden, würde ich sie ja eh nicht hören, deshalb wollte ich auch schnell ins Bad. Doch kurz bevor ich dir Tür des Badezimmers schließen wollte, klingelte es. Und der Typ wusste genau, dass ich da War. Ich wollte ja erst so tun, als wäre ich nicht da, doch irgendwie wäre es unhöflich.  Also ging ich nach unten, natürlich erst nachdem ich mir schnell einen Blick im Spiegel zuwarf und mir daraufhin verschreckt die Haare zum Zopf machte. ,,Wenigstens habe ich normale Sachen an", sagte ich erleichtert, als ich die Treppe runterlief. Am Ende der Treppe angelangt, kam auch schon mein Hund Benni auf mich zu gerannt. Mama hatte mir gesagt, dass ich heute nochmal mit ihm rausgehen sollte, was ich bis jetzt natürlich vergessen hatte.

Ich öffnete schließlich die Haustür und schaute auf 5 Personen

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Ich öffnete schließlich die Haustür und schaute auf 5 Personen. ,,Hallo, sind sie die neuen Nachbarn? ", fragte ich mit einem erzwungenem Lächeln. Ich war nicht bester Laune, aufgrund dessen, dass ich noch Dinge erledigen musste, bis ich zu Caro ging und ich duschen wollte. Aber noch viel mehr wegen dem, was Mia mir vor 2 Stunden erzählt hat, es ging mir einfach nicht aus dem Kopf. ,,Genau. ja, das sind wir. Wir ziehen gerade in das weiße Haus gegenüber von euch ein", sagte ein Mann, der wahrscheinlich der Vater war. ,,Ach, das weis sie doch schon", entgegnete der Junge, der mich vorhin beim stalken erwischt hatte mit einem schelmischen Lächeln. Die anderen schauten erst mich und dann den Jungen fragend an. Die Situation war mir mega peinlich gewesen und ich spürte wie ich langsam rot wurde. ,,Naja, wie auch immer. Wir wollten uns nur mal kurz vorstellen, sind deine Eltern da?", lenkte die Mutter von der peinlichen Situation gerade ab. ,,Tut mir leid, ich bin alleine. Aber ich sag ihnen Bescheid, dass sie da waren." Mein Blick wanderte unauffällig von der einen zur anderen Person. Insgesamt waren sie sympathisch, aber ich wusste nicht, was ich so genau von ihnen halten sollte. ,,Gibt es eine Möglichkeit, sie heute noch zu sehen?", wollte die Mutter wissen. Ich war leicht überfordert mit der Situation und teilte ihr mit, dass sie in einer Stunde vorbeikommen könnten. Nach diesem kleinen Gespräch, ging schließlich duschen und packte danach meine Sachen für die Übernachtung. Als meine Haare trocken waren, schrieb ich meiner Mutter noch einen Zettel und verließ das Haus, nachdem ich mit Benni einmal um den Block gelaufen war. Naja bis Mama wiederkam, war es schließlich nicht mehr lange und deshalb konnte ich ihn auch alleine lassen. Nun war ich aber echt gespannt, was Mia noch zu sagen hatte und vor allem, wie wir es Caro sagen wollten.


Wie gefällt euch das Kapitel so? Was denkt ihr, sagt Caro dazu, dass ihre zwei besten Freundinnen in ein Internat gehen?

One day you came into my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt