Kapitel 4: Professor Ovahora

52 7 2
                                    

Hope schlug seine Augen auf. Er befand sich in seinem Bett, in seinem Appartment eines Hauses im dritten Stock. Er streckte sich, gähnte und blickte auf seinen Wecker. Neun Uhr! Mist! Er hatte verschlafen! Was sollte nun seine neue Lehrerin Professor Ovahora, die für Die Weiße Magie und Heilkräfte zuständig war, nun von ihm denken? Heute war sein erster Tag bei ihr, als Rang 2 VITA. Schnell sprang er von seinem Bett auf, lief zum Bad und wusch sich. Anschließend schaute er in den Spiegel und zwei giftgrüne Augen starrten ihn an.Eigentlich konnte er mit sich ganz zufrieden sein, Hope hatte eine Stupsnase, perfekt geformte außergewöhnliche Augen und ein schmales Gesicht. Außerdem war er gut gebaut, einen "Schönheitsfehler" hatte er dennoch: Zwei Narben befanden sich auf seinem Rücken, sie waren perfekt parallel zueinander. Mrs. Setorry fragte ihn schon einige Male, wobei er sich diese zugefügt hatte,jedoch wusste er keine Antwort darauf. Diese Narben hatte er schon von Kind auf an, soweit er sich erinnern konnte. Eltern hatte er nicht mehr, sie starben während seines sechzehnten Lebensjahres, was jedoch mit ihnen geschah, weiß niemand. Hope seufzte, zog sich seine VITA Uniform über und verließ das eine der vielen großen Wohnhäuser in Yokura. Um mit den Häusern zu sparen, richtete man sie so ein, dass es dreißig Untergeschosse und dreißig Obergeschosse gab. Hope lief nun zum SVV und einige Menschen starrten ihn an. Genau in der Mitte von Yokura befand sich ein riesiger Brunnen mit einer vergoldeten Statue eines Engels. Der Engel hatte bloß einen Flügel und starrte triumphierend In die Menge. Genau dort lief Hope mit großem Schritten vorbei. Er erhaschte ein Blick auf ein Mädchen was auf einer Bank unmittelbar vor der Statue saß. Sie schaute ihn mit ihren grünen Augen nach, lächelte und - winkte ihm zu. Unwissend, ob er nun einfach weiterlaufen oder ihr zurückwinken solle, entschied er sich nun doch für letzteres. Merkwürdig. Hoipe fühlte sich so vertraut mit diesem Mädchen, dabei kannte er sie noch nicht einmal. Er war nun endlich vor dem SVV angelangt,Wo Mrs. Setorry mit schwer beladeten Einkaufstaschen wartete.Als sie Hope erblickte, sah sie ihm voller Erleichterung an. "Hope, mein lieber Junge!" sagte sie, "Hör mal keiner dieser Gestalten möchte mir helfen, kannst du mir nicht vielleicht aus meiner Handtasche meine Chipkarte herausholen, damit ich in das Gebäude gelangen kann? Sie befindet sich in der linken Seitentasche!" Hope fragte sich, weshalb sie so viel mit sich herumschleppte. "Das ist sowohl neue Medizin als auch ein paar neue Geräte.", sagte sie auf den verduzten Blick von Hope hin, und jetzt helf mir schon!" Hope öffnete die mit Blümchen verzierte Handtasche, holte die Karte hervor und gab sie Mrs. Setorry.Sie hielt die Karte an ein Magnetfeld und betrat das Gebäude. "Auf Wiedersehen, Mrs Setorry!" Sie drehte sich um. "Ach Hope... Nenn mich doch bitte Helga. Du warst schon sooft bei mir in der Station..." Sie drehte sich lächelnd um und betrat das Gebäude. Die Tür schloss sich und Hope hielt nun seine Karte an das Magnetfeld. Er fand es äußerst umständlich, dass nur jeder einzeln das Gebäude betreten durfte. Er begab sich nun zu der Dame an der Rezeption, da er beim abholen seines Rang zwei Ausweises vor Freude vergessen hatte, sich ein neues Schwert zu holen. Er klopfte an der Scheibe und wieder einmal mampfend öffnete sie sie einen Spalt breit. "Entschuldigen sie..." fragte er "Aber ich habe gestern vergessen, mir ein neues Schwert zu holen. Meines ist zerbrochen." Die Dame musterte ihn eine Weile lang und bevor sie antwortete, biss sie in eine Pizza. Hope hatte diese Frau bis jetzt nur essen gesehen. Aber Fast Food um diese Zeit? Salat mit in Orangensaft getunkte Wattebällchen würden ihr um einiges besser tun, schmunzelte er vor sich hin. "Was grinsen sie denn so?" Blaffte sie ihn an", man darf doch wohl mal einen Happen nehmen, bevor man nachdenkt, was man als nächstes sagen kann oder?" Hope musste sich verkneifen, nicht gleich loszuprusten. "Ich brauche ein Schwert! sagte er erneut. "Du bist doch nun ein Rang 2 VITA oder etwa nicht? Da brauchst du keins!" "Aber....weshalb?" fragte er. Die Frau kicherte. "Ich denke das wirst du gleich sehen!" Krachend schloss sie die Fenster und verduzt beobachtete Hope sie noch einige Weile, wie sich einen Pudding öffnete, bis sie wütend aufstand und die Jalousinen herunterriss. Kopfschüttelnd begab er sich zum Aufzug, er wusste, dass sich Die Abteilung für Die Weiße Magie und ihre Heilkräfte auf der zwölften Etage befand. dort angekommen folgte er den Menschenleeren Gang bis zu einer riesigen Holztüre die er ohne anzuklopfen öffnete. Vor ihm bot sich ein merkwürdiger Anblick: Mehr als ein dutzend VITAS saßen im Schneidersitz auf einer Art Teppich, sie hielten ihre Hände über ihren Kopf. Geleitet wurde dies von einer Frau, die ganz vorne mit dem Gesicht zu den VITA's saß. Sie öffnete ihre Augen. "Ah, noch ein Mensch der sich zu uns gesellt, um sein inneses Selbst zu verwirklichen!" Sie stand auf und begab sich zu Hope. Sie war klein, schwarz und trug ein lilanes Gewand auf dem goldene Punkte abgebildet waren. Sie hatte kurz rasierte Haare, jedoch hinten einen Zopf, der bis zum Boden ging. "Ich bin Professor Ovahora, deine Lehrerin." Und wer bist du?" Alle folgten kichernd den Geschehenissen, die Sich an der immer noch geschlossenen Türe abspielten, die sie nun schloss. " Hope." Stotterte Er nun irritiert. "Das ist ein schöner Name mein lieber ein Name voller Hoffnung und..." Sie hielt einen Augenblick inne..."Rettung.". Sie flüsterte dieses eine Wort so leise, dass nur Hope es hören konnte. Sie begab sich zu ihm und nahm seine Hände in ihre. "Ich...", flüsterte sie mit geschlossenen Augen,"spüre ein hohes Ausmaß an Kraft und Wille, mein lieber." Sie öffnete ihre Augen und sah ihn eine Weile lang an. Nach einiger Zeit jedoch drehte sie sich wieder um und rief: "Aber das alles ändert rein garnichts an der Tatsache, dass du zu spät in meinem Unterricht erscheinst, mein Junge?!" Sie blickte in die Menge. "Wer... kann unseren armen unwissenden Jungen seinen Horizont erweitern indem man ihm sage, was wir soeben für ein grandioses Ritual durchführten, bevor er sich zu uns begab?" Niemand hob die Hand, sie saßen alle auf ihren Teppich und schauten verlegen auf den Boden. Hope war das alles ein wenig peinlich, er wünschte sich, dass er nur heute in seinem Bett geblieben wäre. Professor Ovahora versuchte die Menge zu motivieren, jedoch lies sich niemand darauf ein. "Kommt schon, Jungs. Wir können diesen armen Jungen doch heute nicht ohne seinen Horizont erweitert zu haben wieder heim schicken!" Sagte sie mit einem Schmollmund. "Kommen sie Mr Thomas, hören sie auf die Franseln aus dem Teppich herrauszureißen und erklären sie dem Jungen, was wir soeben gemacht haben.!" Ein Junger Mann, ungefähr in Hope's Alter hob den Kopf und wurde augenblicklich knallrot im Gesicht. "Wie Ich?" fragte ermit einer piepsenden Stimme und Professor. Ovahora nickte mit dem Kopf. "W-w-ir..." Stotterte er jetzt nun, "Haben unseren ehm...Horizont erweitert." "Das ist richtig mein Junge, aber womit haben wir das getan? "Mit unseren Träumen." Hope verstand nun rein garnichts mehr. Sollten sie alle nun ihren Horizont erweitern bis er platzt, Aber Hope hatte keine Lust aus so albernes Gerede. Aber leider musste er sich diesen ganzen Mist anhören, weil er ja die Prüfung schaffen wollte, um endlich Rang 1 VITA zu werden und in die Abteilung der Schwarzen Magie gelangen zu können. Gerüchten zufolge wusste er, dass dieser Saiko dieses Fach angeblich unterrichten sollte. Professor Ovahora riss ihn aus seinen Gedanken und wies auf einen geblümten Teppich und er setzte sich. Nun fing sie an zu erklären. "In meinem Unterricht werden wir unsere kostbare Zeit tatsächlich damit einnehmen, um unseren Horizont zu erweitern." Hope verdrehte unauffällig die Augen, wie oft wollte sie es denn nun noch erzählen? "Und das werden wir machen, indem wir tief in uns hinein schauen, tief in unsere Träume, um sie dann... Wirklichkeit werden zu lassen!" Hope wollte seinem Ohren nicht trauen.Was faselte diese Frau denn da. Das gleiche schien auch Mr.Thomas durch den Kopf zu gehen, denn er hob die Hand. "Professor Ovahora?" fragte er. Mit einem genervtem Blick rief sie ihm zu dass er jetzt nicht auf die Toilette dürfe, dafür wären die Pausen da. Wahrscheinlich hatte er eine empfindliche Blase, aber er hatte völlig andere Sorgen, als jetzt die Toilette aufzusuchen: "Sie sagen doch wir sollen tief in unser Inneres schauen, damit wir unsere Träume sehen können richtig? Aber wie sollen wir es denn schaffen? Ich weiß noch nicht einmal ob meiner nun wirklich realistisch ist. Aber... Ich weiß auch nicht einmal, ob ich den ganzen Tag hier eingesperrt sein möchte, weil Mrs. Pig im Haupteingang stecken geblieben ist und..." Weiter kam er nicht denn Die anderen VITAS gröhlten nun vor Lachen, selbst Professor Ovahora konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. "Nun ja..." lachte sie und wischte sich eine Lachträne vom Gesicht, "Wenn Mrs Pig weiterhin so eifrig futtert wie bisher, kann es durchaus Wirklichkeit werden!" Die VITAS lachten weiter, Professor Ovahora bat sie jedoch zu schweigen. "Wir werden in unsere Träume schauen, weil wir nach Dingen suchen werden die wir nicht wahrhaben wollen. Die Kräfte der Heilung ist sind nämlich etwas besonderes, was viele Menschen nicht verstehen und glauben wollen. Jedoch... Wenn man fest daran glaubt, werden die Dinge die man sich am sehnlichsten wünscht..." Sie hielt für einen Augenblick inne,"Wirklichkeit werden! Und da es nicht dein Wunsch ist hier den ganzen Tag eingesperrt zu sein, brauchst du dir nun keine Gedanken zu machen, dass Mrs. Pig eines Tages nicht mehr durch die Türe passen könnte mein Junge!", sagte sie mit einem Blick auf Mr. Thomas. "Ich möchte euch nun meine Träume demonstrieren, mein Traum ist es kranken Menschen ihre Gesundheit wiederzugeben um sie wieder glücklich zu machen! Ist jemand von euch verletzt? Eine Schürfwunde? Eine Narbe? Irgendwas?" Sie blickte in die Menge, jedoch hob niemand die Hand.Hope fiel plötzlich etwas ein. "Professor!" rief er und hob die Hand. "Ich habe zwei große Narben! Am Rücken!" Professor Ovahora klatschte begeistert in die Hände. "Dann habe ich ja nun einen Patient zur Behandlung!", strahlte sie. Hope befreite sich nun von der lästigen Vita Uniform und drehte sich mit dem Rücken Richtung Professor Ovahora. Das Lachen, was soeben noch in ihrem Gesicht zu sehen war, verschwand augenblicklich, statdessen schlug sie sich die Hand vor den Mund. Ihre Augen weiteten sich, sie wankte. Sie setzte sich nun auf den einzigen Stuhl im Raum und schwieg. Verduzt Drehte Hope sich zu ihr. "Professor?", fragte er besorgt, "Ist alles In Ordnung?" Professor Ovahora hob den Kopf. "Bitte... ziehen sie sich das wieder über!" Sie deutete auf Hopes VITA Uniform. "Ich fürchte, ich kann dir nicht helfen!", fügte sie nach einem verwunderten Blick von Hope hinzu. Er zog sich nun die Uniform zum zweiten Mal an diesem Tage über den Kopf und Professor Ovahora flüsterte. "Diese Narben. Die habe ich schon nicht mehr gesehen seit..." Weiter kam sie nicht, denn Ein schriller Alarmton unterbrach sie: Der Unterricht bei ihr war beendet. Die VITAS sprangen augenblicklich von von den Teppichen auf, reckten und streckten sich und verließen schnurrtracks den Raum. Alle außer Hope, der sich nun mit der Professorin allein im Raum befand. "Was meinen sie damit? Heißt dass, diese Narben haben sie schon einmal gesehen?" brach Hope nun die Stille. "Ich habe keinen blassen Schimmer wie ich mir sie zugefügt habe. Soweit ich mich zurückerinnern kann, ich habe sie schon immer", setzte er fort als sie keine Reaktion zeigte. "Was können sie mir darüber sagen?" Professor Ovahora erhob sich nun von ihrem Stuhl. "Komm mit mein Junge. Magst du einen Tee mit mir trinken?" Hope willigte ein und folgte ihr in ihr Büro, was sich auf der anderen Seite des Raumes befand. Das Büro ähnelte wie in einem Antiquitätengeschäft: Alles hier war antik. Die Stühle, der Pult,einfach alles. Hope setzte sich auf einen Stuhl und Professor Ovahora zündete einige Kerzen an. "Ich halte nichts von der Bündelung unserer Lebensstärken." Sagte sie. "Ich verwende sie nur im wahren Notfall!" Sie ließ aus einer Spüle Wasser in eine Kanne fließen. Sie trug die Kanne anschließend zum Pult und setzte sich Hope gegenüber. Wollten sie nun Wasser trinken? Sagte sie nicht vorhin noch etwas von Tee? Professor Ovahora jedoch legte ihre Hände auf die Kanne und schloss die Augen. Es dampfte und nach einiger Zeit fing der Kessel an zu pfeifen: Das Wasser kochte. Hope kam aus den Staunen nicht mehr heraus, "Wie.... Wie haben sie das gemacht?" stotterte er. Professor Ovahora, die nun das brodelnde Wasser in kleine Tassen eingoß, sagtelächelnd: "Sie hat es mir beigebracht. Die Bändigung des Wassers beherrschten jeher nur die Engel, jedoch können die Menschen es auch. Einzig und allein mit ihrem Glauben." Hope dachte, er hatte sich verhört."Engel? Aber... Es gibt sie nicht mehr. Der letzte verlor Gerüchten zufolge am 20 Oktober 2000 seine Flügel. Das sind 1000 Jahre her. Im Krieg gegen die Göttin des Schicksals. Dieser Tag wird gefeiert von der ganzen Welt. Eripio nennen wir es. Man erzählt sich, dass er als Held starb. Er stellte sich gegen die Göttin persönlich und starb. Es... Ist das größte Fest im ganzen Jahr!" Hope wollte noch etwas sagen, Professor Ovahora unterbrach ihn jedoch. "Nun... Ich feiere diesen Tag nicht." Die Teeblätter rochen nach starker Minze und brannten in Hopes Nase. "Dieser Tag. Ist eine Lüge. Es gibt noch welche von ihnen." Sie nippte an ihrer Tasse. "Ich bin mir sicher, dass du es eines Tages verstehen wirst!" Aber Hope wollte es nicht bald verstehen. Er wollte jetzt wissen, weshalb sie sich so sicher war, dass unter uns noch Engel weilen. "Erzählen sie es mir. Bitte." Sie schwiegen erneut eine Weile und starrten sich an. "Also gut.", seufzte sie und fing an zu erzählen. "Als ich vor einiger Zeit ein Mädchen sah, was sich draußen in den Straßen von Yokura herumtrieb, war ich mir sicher, dass sie ein Engel ist. Man... konnte es fühlen. Dieses Warme Herz, diese Gutmütigkeit und... Treue. Seit jeher lud ich sie zum Tee ein. Immer öfter kam sie hierher und brachte lehrte mich viele Dinge. Alles was ich euch heute beigebracht habe: Das hat alles sie mir beigebracht. Sie ist ein sehr geheimnisvolles Mädchen, jedoch fängt man sie nach einiger Zeit an zu verstehen. Wenn man ihr zuhört." Sie nahm erneut einen Schluck aus ihrer Tasse (Hope trank bisher keinen Schluck von dieser starken Brühe) und fuhr fort. "Und heute... Heute wurde mir erneut klar, dass.." weiter kam sie nicht denn sie wurde erneut von einer ohrentäubenden Sirene unterbrochen, die jedoch um einiges lauter war als die letzte. Erschrocken sprangen sie auf und Professor Ovahora hielt sich die Ohren zu. Ein großes Alarmlicht, was an der Decke befestigt war, leuchtete strahlend blau auf. Der Lärm war unerträglich. "Alarmstufe Blau!" Riefen sie genervt aus einem Munde.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 30, 2013 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Last Hope: Unsere letzte HoffnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt