Seine Augen strahlten so viel Trauer aus. Was wohl in seinem Kopf los ist? Welches Leid er empfindet? Seine Augen strahlen die einzige Emotion aus. Mehr ist nicht da. Totale Emotionslosigkeit. Kein lächeln, keine Angst und auch keine Wut. Er sagt niemanden was los ist. Behaltet alles für sich und das zerfrisst ihn von innen. Er sitzt nach der Schule auf seinem Bett und starrt die Decke an. Seine Eltern interessiert das gar nicht. Hauptsache er hat gute Noten. Er war seinen Eltern völlig egal. Was er auch machte sie hatten nur Augen für sich. Niemand, wirklich niemand, konnte das verstehen. Er wollte nicht mehr verletzt werden. Er hatte einmal jemanden gesagt was mit ihm los war und danach hat er die Schule gewechselt. Als ob jemand so tolerant genug ist und ihm helfen würde. Innerlich dachte er sich immer, was für ein Abschaum er doch ist. Wie viel Schande er für seine Eltern ist. Er suchte die Schuld immer bei sich. Nie wäre jemand anders Schuld. Wie auch, er wurde angeschrien, er hatte keine Freunde, niemand wollte was mit ihm zu tun haben. Er versank immer mehr in sein Inneres ohne wirklich auf die Außenwelt zu achten. Er bemerkt nie etwas. Nur im Unterricht wurde er Aufmerksam. Danach...Nichts mehr. Er versteckt sich, hat Angst wieder andere Menschen Traurig oder Wütend zu machen. Er fällt immer tiefer und wird nie wieder rauskommen. Essen ist für ihn nur dann notwendig, wenn er fast verhungert. Es kann vorkommen, dass er es vergisst, weil er zu viel nachdenkt. Spaß am Leben hatte er schon lange nicht mehr. Jedoch hatte er noch nie das Verlangen sich um zu bringen. Ganz im Gegenteil. Er wartet auf eine Person, die erkennt was los ist, die ihm hilft und zu ihm steht. Er wartet mittlerweile schon 3 Jahre und es sieht aussichtslos aus. Nur ein Hoffnungsschimmer lässt ihn glauben, dass es sich lohnt zu kämpfen und nicht noch weiter zu fallen. Dieses Jahr macht er seinen Abschluss. Danach ist er weg und hofft glücklich in einer entfernten Stadt einen Neuanfang zu wagen. Neue Personen, die ihn ablenken und mit ihm lachen. Immer wenn er daran denkt, fängt er an ganz leicht an zu lächeln. Nur dieser Gedanke bleibt nie lange. Entweder hat er diesen Gedanken in der Schule oder wenn seine Eltern etwas von ihm wollen. Da muss er immer emotionslos rüberkommen, was ihm auch gelingt. Wenn er so zurück denkt an seine Kindheit, merkt er immer wieder, dass er nie die glückliche Kindheit genießen konnte, wie alle anderen. Schon damals war er fast Luft für seine Eltern. Er nie was zu Weihnachten oder so bekommen. Manchmal wurde sein Geburtstag von seinen Eltern vergessen.
Er wird in jener Zukunft, in der neuen Stadt, glücklicher sein denn je. Er wird endlich die Person finden auf die er solange gewartet hat. Der Kontakt zu seinen Eltern oder den Rest von seiner Klasse, die etwas tolerant war, wird aber abbrechen. Sie gehören zu seiner Vergangenheit, mit der nichts mehr zu tun haben will. Er hat endlich das was er nie haben konnte. Freude, Glück, Liebe und Freundschaft. Seine Arme sind voller Geschichten, die er in Bildern verschlüsselt hat und niemand wird je etwas davon erfahren. Es wird sein Geheimnis bleiben. Die Tattoos sind das einzige Erinnerungsstück an diese schmerzhafte und grauenvolle Zeit. Seine Augen strahlen wieder und jeder sieht wie er sich fühlt. Er will diesen Schmerz nie wieder spüren. Das schwor er sich.