Kapitel 2

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Nach einigen Minuten hatte ich die Krankenstation erreicht, und stand vor der Tür des Untersuchungszimmers. Ich klopfte an , da ich es irgendwie unhöflich fand, einfach rein zu platzen, auch wenn Jackson mich darum gebeten hatte. Doch es kam kein Laut aus dem Zimmer. Ein paar Mal klopfte ich noch , ehe ich in das Zimmer trat, und die Tür wieder hinter mir schloss. "Verdammt, habe ich herein gesagt?" , kam mir gleich sofort eine Stimme entgegen, die sichtlich genervt klang. Ich sah zu dem Jungen im Krankenbett herüber, und er sah wirklich alles andere als gut gelaunt aus. Sein Gesicht war von einigen kleinen Kratzern geziert, und an der linken Stirnseite prangte ein großes Pflaster, worauf ich schloss, dass er genäht wurde. "Nein, du hast aber auch nicht gesagt , dass ich nicht reinkommen darf", gab ich locker und schulterzuckend von mir, und trat näher an das Bett.  "Hey , ich bin Sara. Abby und Jackson sind heute nicht da, also musst du wohl mit mir Vorlieb nehmen." Mit seinen braunen Augen , die schon fast schwarz waren, sah er mürrisch an mir herunter. " Ich brauch keinen Babysitter, danke. Könntest du jetzt wieder verschwinden? " " Ich habe nicht gesagt, dass ich dir die Flasche geben will. Ich werde mich nur um deine Verletzungen kümmern", gab ich frech zurück und sah ihn an, woraufhin der Junge mich überrascht anblickte. Ja , auch ich nahm manchmal kein Blatt vor dem Mund, und sagte , was ich dachte. Wenn man mir so blöd kam, konnte ich genauso gut kontern. Er seufzte genervt auf. " Dann mach schnell. Ich will alleine sein." Ich erwiderte nichts darauf , und fing an seine Wunden im Gesicht zu säubern, und mir die die genähte Stelle an seiner Stirn an zu schauen. " Wer hat dich denn so zugerichtet ? ", fragte ich nach einer Weile. " Niemand. Bin gefallen", entgegnete er knapp. Ich nickte nur, doch glauben konnte ich das nicht wirklich. Dann müsste er schon sehr ungeschickt dabei gewesen sein. Mein Blick fiel auf die angebrochene Glasflasche auf dem Schränkchen neben ihm. Ich nahm sie hoch, musterte sie und roch dran. Jap , definitiv Alkohol. " Schon mal versucht , nüchtern zu bleiben? Dann passiert das vielleicht nicht nochmal. Außerdem solltest du das Zeug mal ganz schnell verschwinden lassen. Sieht man hier auf der Krankenstation nicht wirklich gerne. Es sei denn , du willst Ärger mit Abby haben." Schelmisch grinste er mich nur an, so als ob er mich gar nicht ernst nehmen würde. " Schon kapiert . Du stehst wohl auf Ärger",meinte ich trocken. " Du weißt gar nichts ." Mein Gott, was hatte der denn nur für ein Problem ? Aber nach seiner Fahne nach zu urteilen, hatte er heute morgen schon ordentlich was intus. Ich zog meine Augenbraue hoch und sah ihn nur giftig an, ehe ich vorsichtig ein neues Pflaster auf seine Wunde klebte, wobei er sein Gesicht etwas schmerzverzerrt verzog. " So , fertig. Hat der Herr vielleicht noch einen Wunsch?", sagte ich übertrieben freundlich, war aber schon wirklich genervt von ihm. Er legte sich wieder hin , und deckte sich zu, dabei schaute er mich amüsiert grinsend an. " Kommt drauf an", antwortete er und musterte mich erneut. Wollte der mich etwa anmachen? Na warte. Ich lächelte nur zuckersüß zurück, nahm dann aber die Flasche mit dem Alkohol, ging zum Waschbecken dass im Zimmer war, und schüttete den Alkohol weg. Dannach nahm ich eine Plastikflasche mit Wasser aus dem Schrank über dem Becken, und stellte sie ihm auf das Schränkchen. " Vielleicht solltest du dein Glück nochmal versuchen , wenn du wieder klar bist im Kopf. Ich stehe nämlich nicht so auf halbe Schnapsleichen", meinte ich nur noch locker, und ging wieder aus dem Zimmer, bemerkte aber noch seinen verdutzten Gesichtsausdruck. Als ich draußen war, musste ich grinsen. Das hatte gesessen.

With you, maybe I can fight these Demons (abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt