Kapitel 4.

745 32 3
                                    

~Yuus Sicht~

Ich bin spät dran, aber ich habe keine Lust mich zu beeilen. Ich achte nicht besonders darauf wo ich lang gehe, dass ist wahrscheinlich auch der grund, warum ich gegen den Jungen laufe, der sich so unpraktisch vor meine Klasse gestellt hat. Es tut nicht sehr weh, aber ich motze ihn trotzdem wütend an. Das war nicht mein Tag und ich ging einfach ohne eine Antwort von dem Blonden Jungen abzuwarten in die Klasse. An meinem Tisch angekommen lasse ich mich einfach auf meinen Stuhl fallen und ignoriere die feindseligen Blicke meiner Klassenkameraden.
Der Lehrer kommt leider nach wenigen Minuten rein, doch anstatt den einschläfernden Unterricht zu beginnen stellt er uns den blonden Jungen von gerade eben als unseren neuen Kameraden vor. Das war also derjenige von dem mir Yoichi eben erzählt hatte.
"Mein Name ist Mikaela Hyakuya und ich freue mich in eurer Klasse zu sein," er stockt kurz, redet dann aber weiter," ihr könnt mich auch Mika nennen, das ist mir lieber." Der Junge der jetzt einen Namen hat lächelt in die Runde und setzt sich dann auf den Platz, den er vom Lehrer zugewiesen bekommt.
Ich kann ihn schon jetzt nicht leiden! "Ihr könnt mich auch Mika nennen." Wer bitte lässt sich gerne von völlig fremden Menschen mit einem Spitznamen anreden. Er ist scheinbar einer von der Sorte Mensch, welche von allen gemocht werden und welche zu allen freundlich sind.
Scheinbar wirkt seine Taktik, denn kaum hat er sich hingesetzt tuscheln auch schon die ersten Mädchen über sein gutes Aussehen und seine blauen Augen.
Ich beschließe diesen Menschen auf meine persönliche Liste der Personen zu setzten, mit denen ich niemals etwas zu tun haben möchte. Die restliche Stunde schaue ich gelangweilt aus dem Fenster und ignoriere den Unterricht komplett.

Als es endlich zur Pause klingelt atme ich erleichtert auf und eile sofort nach draußen, um mich in eine abgeschiedene Ecke auf dem Schulhof zu verziehen. Ich esse etwas und genieße das Gefühl allein zu sein, bis ich von ein paar Schülern unterbrochen werde, die ich nur allzu gut kenne.
"Na, wie gehts unserem miesen Bastard denn heute?"
"Otaya, wie schön dich zu sehen", ich hatte genug Erfahrung mit diesem Raudi und seinen gewalttätigen Freunden gemacht, um zu wissen, dass es nichts bringt auf seine Beleidigungen einzugehen.
"Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber ich und meine Freunde hier denken, dass deine Visage heute ein paar Verschönerungen gebrauchen könnte.", er kommt mir immer näher und grinst mich dabei sadistisch an. Ich stehe auf und gehe instinktiv in Kampfstellung. "Na na willst du dich etwa wehren?"
"Mit dir werde ich locker fertig Otaya!"
"Du dreckiger Hurensohn denkst wohl, nur weil du ein bischen mit dem großen Guren trainiert hast, bist du was besseres als wir, was?"
"Na besser als ihr Raudies bin ich auf jeden Fall!"
Autsch! Das bringt mir einen festen Seitenhieb von Otaya ein. Ich gehe gespielt in die Knie und tue so, als wenn ich große Schmerzen hätte, was Otaya hämisch auflachen lässt. Da schieße ich von unten nach oben und verpasse ihm mit der geballten Faust einen üblen Kinnhaken. Ein lauter Schmerzenschrei etfährt ihm und er hält sich den Kiefer. Doch obwohl ich mich seltsam befreit fühle weiß ich, dass er nun erst recht sauer ist. Mit einem wink lässt er seine Freunde auf mich los, welche mich nun zu dritt festhalten. Ich versuche mich zu befreien, aber ich habe keine Chance. Otaya kommt, sich immernoch den Kiefer haltend, auf mich zu. Ohne Vorwarnung verpasst er mir erst zwei Schläge in die Magengrube und dann einen Kinnhaken. Ich muss Würgen und krümme mich vor Schmerzen zusammen. "Das hast du davon, du scheiß Bastard!" Die Kerle die mich festgehalten haben lassen mich auf einmal los und ich klappe zusammen. Nachdem sie mir noch ein paar verachtende Blicke zugeworfen haben verschwinden sie und ich bleibe allein zurück. Die restliche Pause verbringe ich damit mir auszumalen, wie Otaya und seine Freunde von einer Bande hungriger Vampire zerfleischt werden, doch auch aus diesen Gedanken werde ich von der unbarmherzig Klingel gerissen. Ich schlurfe zurück zu meiner Klasse, welche ich leer vorfinde. Es dauert ein paar Sekunden, bis mir einfällt, dass wir heute Sport haben. Genervt gehe ich zur Sporthalle wo ich, wie die Anderen, darauf warte, dass der Lehrer kommt um uns rein zu lassen. Während ich dort gelangweilt auf den Boden starre habe ich die ganze Zeit über das Gefühl beobachtet zu werden.

Mika X Yuu Owari No Seraph YaoiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt