Mika X Yuu Owari No Seraph Yaoi

Kapitel 5. Woher kommt dieses Gefühl?

~Mikas Sicht~

In der nächsten Stunde haben wir Sport. Ich hätte keine Ahnung gehabt wohin ich muss, wenn nicht ein paar mädchen aus meiner Klasse so freundlich gewesen wären mich zur Sporthalle mitzunehmen.
Dort angekommen müssen wir ziemlich lange auf unseren lehrer warten, was aber keinen zu wundern scheint.
Ich schaue mich eine weile lang in dem Gang um, während ich Smalltalk mit ein paar Mädchen führe, die scheinbar sehr interessiert an mir sind, da fällt mein Blick auf den Jungen der mich am Morgen noch so grob angerempelt hatte. Zum ersten Mal fallen mir seine smaragdgrünen Augen auf. Ich muss unwillkürlich daran denken wie schön sie im Sonnenlicht funkeln würden. Was? Warum denke ich nur an so etwas?! Ich muss rot geworden sein, denn eines der Mädchen fragt mich, ob es mir gut geht.
"Ja ja, alles bestens. ", versichere ich ihr schnell. Sie schaut in die Richtung, in welche ich noch vor ein paar Sekunden gestarrt hatte und runzelt mit der Stirn.
"Das ist Yuichiro, aber die meisten nennen ihn Yuu. Naja zumindest die, die sich mit ihm abgeben."
Ich schaue sie fragend an, bis jetzt hatte ich sie nur freundlich und zuvorkommend erlebt, so ein fieser Ton passte überhaupt nicht zu ihr.
Sie bemerkt meinen Blick und will schon zu einer Erklärung ansetzen, da wird sie von einem anderen Mädchen unterbrochen. "Warum sagst du es nicht gerade heraus? Der Kerl ist komplett abgehoben und verdient es nicht, dass sich auch nur einer von uns um ihn Gedanken macht!"
Ich will gerade fragen was dieser Yuu denn so furchtbares getan hat, dass ihn die ganze Welt verabscheut, doch da kommt unser Lehrer.
Wir gehen alle in die Umkleiden, wobei die Jungen die rechte und die Mädchen die linke Umkleide belegen. Ich grinse als mir die Frage in den Kopf schießt, ob es eine extra Umkleide für Vampire gibt, doch ich wische den Gedanken schnell weg und beginne mich wie die anderen umzuziehen.
Der Lehrer startet den Unterricht mit ein paar Dehnübungen und danach sollen wir einige Runden laufen. Ich fühle mich gut, seid ich ein Vampir bin werde ich ständig stärker und es macht wirklich Spaß ein wenig Energie abzubauen. Bei all dem Spaß muss ich jedoch die ganze Zeit aufpassen, dass ich nicht zu schnell werde, schließlich wird Hackfleisch aus mir gemacht, wenn jemand dahinter kommt, was ich bin.
Als nächstes steht Turnen auf dem Programm. Wir bauen einen Parcours auf, den wir dann so schnell wie möglich überwinden sollen. Die meisten haben Schwierigkeiten damit über die immer höher werdenden Hindernisse zu kommen. Immer wenn einer stolpert wird über diesen gewitzelt und als ein Junge alle Hindernisse, bis auf das Letzte ohne Probleme schafft wird anerkennend geklatscht.
Als ich an der Reihe bin, halte ich einen Moment inne und frage mich ob es ok ist, wenn ich ein bisschen schneller und geschickter als die Anderen bin, aber mein Stolz lässt es auch nicht zu, dass ich absichtlich Fehler einbaue, also laufe ich los. Den Bock überwinde ich ohne Probleme, danach schwinge ich mich, mit den Ringen, zu dem Schwebebalken und lasse mich leichtfüßig auf diesem fallen. Ich balanciere darüber und springe auf ein kleines Trampolin, welches mich mit Schwung auf einen Barren befördert. Ich kann mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen, als ich von ein paar Schülern 'Ohs' und 'Ahs' höre. Nun kommt der Teil, an dem die vorigen Schüler schon alle gescheitert sind. Es sind zehn Hindernisse, welche nach und nach immer höher werden. Die ersten vier nehme ich mit ein paar Flick Flacks und den fünften mit einem Salto um meine Geschwindigkeit ein wenig aufzufangen. Die übrigen fünf überspringe ich nacheinander, wobei ich keinerlei Schwierigkeiten habe.
Am Ende des Parcours angekommen höre ich lautes klatschen und begeisterte ausrufe meiner Mitschüler. Selbst der Lehrer scheint beeindruckt, denn dieser sieht mich anerkennend an. Nun ist der letzte an der Reihe.
Yuu beginnt den Parcours mit einem langsamen Trab, wird jedoch schneller, um sich gekonnt über den Schwebebalken zum Trampolin zu bewegen. Ich sehe wie seine Muskeln gestreckt werden, als er mit dem Schwung vom Trompolin einen kleinen Salto vollführt. Mir fällt auf, dass er leicht verschwitzt ist. Als ich darüber nachdenke, wie es wohl wäre ihn jetzt zu berühren steigt mir die Röte ins Gesicht. Ich schüttele den Kopft, woher kamen diese Gedanken nur?
Ich schaue weiter zu Yuu und sehe, dass auch er bei den Hindernissen keinen Fehler macht. Ich will Klatschen, da er mit Abstand der Beste heute war, doch niemand fängt an zu klatschen. Ich sehe mich um, keiner scheint Yuus Leistung auch nur gesehen zu haben. Verwirrt schaue ich zu Yuu, dieser jedoch hat sich schon von der Klasse abgewandt, als wenn er noch nicht einmal eine Reaktion erwartet hätte.
Die Hände, die ich zum Klatschen erhoben hatte lasse ich nun langsam wieder sinken und während wir alle die Geräte wieder weg räumen frage ich mich wieder, was wohl diese Sache war, die alle dazu brachte Yuu zu ignorieren.