Kapitel 8. Was für ein Tag...

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~ Yuus Sicht ~

Ich renne einfach aus der Schule, mir ist ziemlich egal, ob mich noch andere sehen und ich hoffe einfach, dass mich niemand anspricht. Alles ist anders!
Was sollte das nur eben auf dem Dach? Und woher wusste Mika überhaupt, wo ich bin? Ich schüttele den Kopf, darüber wollte ich doch garnicht nachdenken. Alles was ich will, ist zu Hause zu sein und mich in meinen Büchern zu vergraben, auf das ich nie wieder mit einer anderen Person reden muss! Doch das Schicksal scheint es anders zu wollen und so renne ich kurz vor meinem Apartment in Guren hinein. Er schaut mich verwundert an und versucht scheinbar etwas unauffällig hinter seinem Rücken zu verstecken.
"Yuu? Müsstest du nicht eigentlich noch in der Schule sein?" Wäre es ein anderer Tag gewesen hätte ich versucht ihm sein Geheimnis zu entlocken, heute suche ich einfach nur schnell nach einer Ausrede, doch alles was mir einfällt sind blaue Augen und blondes Haar. Ich werde wieder rot und kann ihm nur in abgehackten Sätzen antworten:"Ehm ich... Schule ist ausgefallen. Lehrer...ist krank.", mehr fällt mir nicht ein und da ich keine Lust habe noch länger bei Guren zu stehen, laufe ich einfach an ihm vorbei. Es muss ziemlich komisch aussehen, wie ich drei Anläufe brauche um den Schlüssel ins Schloss zu kriegen und dann Hals über Kopf in meine Wohnung stürme.
Drinnen angekommen stolpere ich zu allem Überfluss auch noch über meine eigenen Füße. Ich mache mir nicht die Mühe aufzustehen und bleibe erst mal ein bisschen platt auf dem Boden liegen. Das war ja ein Tag... Ob er nun gut war oder nicht, darüber musste ich mir noch so meine Gedanken machen, aber ich weiß, dass meine Reaktion auf Mika keinesfalls normal war.
Naja und ob das normal war, zischt eine leise Stimme in mir, er hat dich einfach so geküsst, da ist man nicht ruhig! Jeder wäre so ausgeflippt! Was bildet der sich eigentlich ein? Ich spüre wie meine Wut langsam wieder zurück kehrt, sie ist mein stetiger Begleiter und hat mich schon immer vor allem bewahrt, was mich verletzen könnte.
Langsam rappele ich mich auf und schlurfe in die Küche. Als ich in den Kühlschrank gucke wird mir klar was Guren versucht hat vor mir zu verstecken.
"Diese Kühlschrankratte!", entfährt es mir scharf. Er hat doch wirklich alles mitgenommen. Unfassbar. Wütend schlage ich den nun leeren Kühlschrank zu und setze mich auf das Sofa im Wohnzimmer. Ich knöpfe meine Uniformjacke auf und mache es mir gemütlich. Nur beim lesen kann ich richtig entspannen. Die Geschichten bringen mich fort, an Orte, wo es weder Vampire noch die ganzen anderen Sorgen gibt, die mich belasten.
Heute ist mir nach einem 'Alle können mich mal und ich zieh einfach mein eigenes Ding durch'- Buch, welches ich aus dem großen Regal ziehe, das direkt neben meinem Sofa steht.
Ich lese lange und höre erst auf, als es draußen schon dunkel wird. Ich sehe mich nach meiner Schultasche um, als mir wieder einfällt, dass eben diese immernoch in der Klasse ist. Verärgert, über die Tatsache, dass mich dieser Umstand direkt wieder an Mika und unser "Gespräch" denken lässt (eigentlich haben wir ja nicht wirklich miteinander gesprochen), gehe ich ins Bad. Ich sehe nicht in den Spiegel, denn ich habe wirklich keine Lust die Gefühle, die sich bestimmt in meinen Augen spiegeln, zu sehen.
Ich ziehe mich aus und gehe in die Dusche. Das warme Wasser fühlt sich gut auf der Haut an und ich spüle diesen merkwürdigen Tag einfach von mir.

Mika X Yuu Owari No Seraph YaoiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt