bad mood

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A/N: Das Lied "Schlaflos" von Jennifer Rostock hab ich die ganze Zeit beim Schreiben gehört. Es passt nicht wirklich zu diesem Kapitel, aber ich find es trotzdem toll <3 Ich hoffe, dass das Kapitel gefällt, auch wenn es nur ein Filler ist :)


Auf dem Weg nach Hause ging auf einmal ihr Handy los. Und was ihr dort zu Ohren kam, war absolut kein gutes Zeichen. Sie ließ es einfach weiterhin klingeln, bis das nervige Lied endlich verebbt war. Zudem hatte sie die Musik in ihrem Auto lauter gestellt, um die andere Melodie erfolgreich ausblenden zu können. Doch die Erkenntnis, wer sie dort angerufen hatte, blieb.

An einer roten Ampel dann, musste Jazz unweigerlich anhalten, weswegen sie genervt aufseufzte und für den Bruchteil einer Sekunde ihren Blick in die Ferne schweifen ließ. Erinnerungen strömten auf sie ein, die sie verzweifelt versuchte zu vergessen, oder zumindest unter einem Berg von guten Erinnerungen begrub. Doch so einfach war das nicht. War es nie.

Hinter ihr vernahm sie auf einmal ein Hupen, welches wahrscheinlich dem unzufriedenen und ungeduldigen Autofahrer zuzuschreiben war, der hinter ihr geradezu auszurasten schien. Und tatsächlich, die Ampel war bereits auf Grün umgesprungen, ohne dass sie es bemerkt hatte. Doch anstatt sich zu beeilen, so wie es die meisten Autofahrer in solch einer Situation getan hätten, ließ sie sich extra Zeit den ersten Gang einzulegen und loszufahren. Ungeduldiges Arschloch.

Als sie dann endlich Gas gab, sah sie in den Rückspiegel, um seine Reaktion mitverfolgen zu können, welche in wütendem Beschimpfen endete. Zumindest nahm sie das an, als sie seine aufgeblasene, rasende Visage beobachtete. Es war mir eine Freude, Idiot. Jasmin machte sich einen Spaß daraus, andere Menschen auf die Palme zu bringen, wenn sie sich wegen nichts und wieder nichts aufregten.

Leider hielt die Befriedigung nicht lange an, denn sobald sie einige Meter weit gerollt war, überholte sie dieser Kotzbrocken und gab extra Gas, um ja bei der nächsten Ampel wieder stehen zu müssen, weil gerade Rot war. Hirnlos.


Die restliche Fahrt war ereignislos verlaufen, was Jazz dankbar zur Kenntnis nahm, hasste sie doch eigentlich den allgemeinen Verkehrsstress.

Nachdem sie den Motor ihres Autos abgestellt hatte, stieg sie samt ihrer Tasche aus dem Wagen und erklomm die kleine Einfahrt des Einfamilienhauses, welches sie mit ihrem jüngeren Bruder und ihrer Mutter bewohnte.

Erst im Inneren des großen Hauses erlaubte sie es sich erst einmal tief durchzuatmen. Sie hätte nie gedacht, dass ihr die Aufmerksamkeit eines gewissen Mannes so aufs Gemüt schlagen könnte. Und das nicht im guten – angenehmen – Sinne.

Während sie sich die Schuhe von den Füßen streifte, kam ihr Jonah schon entgegen, der ein süffisantes Lächeln zur Schau trug.

»Dad hat vorhin angerufen. Du sollst ihn zurückrufen«, waren die ersten Worte, die er ihr zur Begrüßung entgegenschleuderte.

Na ganz sicher nicht.

Mit einem genervten Seufzen wandte sich Jasmin der Küche zu und erwiderte ein einfaches »Ich weiß.« Das war's. Ihr kleiner Bruder wusste, wie sie zu ihrem Vater stand, versuchte aber nicht mehr, ihr ein schlechtes Gewissen einzureden, so wie früher. Sie waren wohl beide älter und reifer geworden. Oder ganz einfach gleichgültiger.

Da Jasmin wusste, das damit dieses Thema beendet war, fragte sie sogleich nach: »Wie war dein Tag?«

»Ein B in Chemie und ein D in Geografie«, erklärte er bereitwillig und folgte ihr daraufhin in die Küche.

»Hast du schon was gegessen?«, fragte Jazz daraufhin leicht schmunzelnd nach und sah ihn dabei erwartungsvoll an.

Mit einem »Ist nichts mehr da« wandte er sich an sie und grinste verstohlen. Jasmin wusste, dass sie noch etwas zu essen zu Hause hatten, doch die Geschmäcker von ihrer Mutter und ihrem Bruder und ihr gingen in völlig entgegengesetzte Richtungen. Und natürlich musste sie sich dann darum kümmern, dass sie beide vernünftig durchgefüttert wurden.

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