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Hallo,

Ich schreibe dir diesen Brief weil ich Angst habe dir jetzt persönlich in die Augen zu sehen. Du hast dein Gedächtnis verloren und somit auch mich. Ich könnte es jetzt nicht ertragen von dir nicht erkannt zu werden deshalb bin ich dieses Wochenende mit Steph vereist. Dich die letzten Jahre im Komma zu sehen hat mein kleines Herz fast zum stehen gebracht. Ich fange mal an dich aufzuklären, über uns , unsere Geschichte. Alles begann vor knapp 5 Jahren in der Georg-Realschule in Berlin. Als ich dich das erste mal sah stockte mein Atem und mein Herz begann zu rasen. Du warst halt schon immer wunderschön, alle Augen waren auf dich und dein breites Lachen gezogen. Jeden Tag sah ich dich an der Bushalte und mir wurde es direkt warm ums Herz. Und eines Tages geschah es dann, ein neues Schuljahr begann und wir wurden  nebeneinander gesetzt. Du schienst gar nicht begeistert denn du wolltest neben deiner Freundin Sabrina hocken doch leider hast du mich erwischt. Ich habe mich gewaltig darüber gefreut doch ich traute mich nicht dich anzusprechen. Die ersten Wochen vergingen ohne das wir ein Wort miteinander wechselten. Du fandest mich seltsam das hast du selbst einamal zugegeben;) Naja jedenfalls warst du der Grund warum ich mich auf jeden einzelnen Schultag freute. Ich mochte es neben dir zu hocken, auch wenn wir schwiegen. Ich mochte deinen Geruch du hattest jeden Tag das selbe Parfüm dran.  Wie soll ich es ausdrücken, du rochst nun mal eben nach Dingen die ich mag. Eines Tages geschah es dann jeder sollte zusammen mit seinen Sitzpartnern ein Referat halten. Es war das erste mal das du zu mir sprachst und deine wunderschöne Stimme an mich gerichtet war. Wir stellten uns vor obwohl wir schon 3 Wochen nebeneinander saßen. Ich betrachtete dein Gesicht das erste mal im Ganzen, mein Atem stockte. Ich konnte verstehen das immer alle Blicke auf dich gerichtet waren. Du warst schon immer perfekt im Vergleich zu mir ich war der schüchterne Junge der immer in seine Bücher verkrochen war, da mir meine Realität so leer vorkam.  Es verging nicht allzu lange Zeit und wir bemerkten unsere gemeinsame Liebe fürs Zeichnen. Nur warst du um Längen besser als ich. Deine Bilder wirkten immer sehr real, man konnte deine Gefühle sehen die du beim Zeichnen hineininterpretiertest. Trotzdem waren wir damals nur Sitznachbarn die ihre Bilder miteinander verglichen. In der Pause warst du immer bei deinen ganzen Freunden die mir so arrogant vorkamen. Anstatt zu lesen begann ich während den Pausen zu tagträumen, von dir. Wie sollte jemand wie ich schon eine Chance bei dir haben können? Das Schuljahr raste so schnell an uns vorbei. Ich hatte mich in dich verliebt doch ich war für dich nicht mehr als dein Sitznachbar, der Bücherwurm eben. Aber es störte mich nicht, ich wollte dich nicht zwanghaft in Besitz wiegen und gab schon jegliche Hoffnung auf. Bis nach dem Sommerferien ein neues Jahr voranschreittete, ich saß schon an einen Fensterplatz. Schon wieder wurden neue Leute in unterschiedliche Klassen gemischt. Ich wäre überhaupt froh wenn sich jemand neben mir saß, aber wenn auch nicht würde es mich nicht stören da ich es damals nur kannte alleine zu sein.  Mein Blick ging aus dem Fenster ich betrachtete den Sportplatz, als plötzlich jemand seine Tasche auf den Stuhl neben mir stellte. Ich richtete meinen Blick auf es warst tatsächlich du, ich konnte es kaum realisieren. Du lächeltest mich breit an und sagtest "Ich habe fleißig gemalt in den Sommerferien." Mein Herz öffnete sich weit und ich wurde von so einem unfassbaren Glücksgefühl umwogen.  Von diesem Moment entwickelte sich zwischen uns eine Freundschaft. Meine Bilder wurden durch dich viel farbenfroher und du wurdest sogar manchmal etwas sauer wenn meine Bilder deine überragten, aber dazu hattest du keinen Grund denn du warst meine Inspiration. Unsere Freundschaft wurde viel intensiver und tiefer auch wenn es nur die Zeit im Unterricht war, in der wir redeten. Jede einzelne Minute die ich mit dir verbrachte kam mir wie ein Geschenk Gottes vor. Du warst - bist die Person die ich bis an mein Lebensende lieben würde. Damals ahnte ich jedoch mein großes Glück nicht. Du warst schon damals meine große Liebe. Doch dann kam dieser Neue in unsere Klasse wie hieß er gleich nochmal? Flo oder so, er war ein Aufreißer und spielte nur mit den Herzen von Mädchen, leider auch mit deinen. Ich wollte dich warnen aber ich brachte es nicht übers Herz, ich sah doch wie du ihn im Unterricht immer mit deinen Blicken durchstarrtest. Dann habt ihr angefangen euch zu treffen, ich konnte dir meine Meinung über ihn nicht sagen da du so glücklich wirktest. Und mir lag dein Glück an erster Stelle, vielleicht täuschte ich mich ihn in ja. Das redete ich mir immer ein , bis ich es mir selbst glaubte. Fünf Monate ging es mit ihm bis du einst nach der Pause verheult ins Klassenzimmer tratst. Du bestätigste meine Befürchtungen das er dich verletzt hatte. Er ließ dich für eine andere stehen, er war dir nicht würdig. Ich wollte ihn am liebsten zusammenschlagen aber ich war in meiner jetzigen Verfassung viel zu schwach. Anstatt ihn in diesem Moment zu verletzen hielt ich dich in meinen Armen und bemühte mich nicht vor Wut auszubrechen. Er hatte dich nicht verdient, dieses Arschloch. Ich wollte nicht das noch jemand so mit deinen Gefühlen spielte du warst viel zu gut und zu hübsch für diesen Kerl. Endlich warst du diesen Kerl los er war gegangen um irgendeiner Schlampe hinterher zu rennen obwohl er die Chance hatte eine tolle Frau wie dich zu haben, so ein Idiot. Er hatte dir weggetan, ich wollte ihn in diesem Moment jeden einzelnen Knochen brechen. Doch viel wichtiger war es dich jetzt zu trösten deine Tränen zu trocknen. Ich streichelte über dein langes blondes Haar. Ich kochte immer noch vor Wut, aber das Wichtigste war das du hier bei mir warst und nicht mehr bei ihm. Ich könnte es nicht zulassen, das er dich noch einmal in die Finger bekam.  

Unser Leben das du vergessen hastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt