6.Kapitel

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Ich wünschte mir echt dass ich das Spiel nicht mitgemacht hätte. Da es echt blöd war, nicht nur das Dylan mitgemacht hatte, nein, meine Erzfeindin und mein Exfreund mussten natürlich auch mitspielen. Eigentlich wollte ich mich nur daneben setzen und nichts tun, aber dann nahm mich Dylans Freund dran. Das konnte ja nur schiefgehen. Seine Antwort war absurd.

Natürlich fragte er mich als erstes "Wahrheit oder Pflicht", aber da ich nicht als Langeweilerin dastehen wollte nahm ich Pflicht, was sich als ein großer Fehler herausstellte.

Das schönste wäre gewesen, wenn er einfach gesagt hätte "Mach mir einen Kaffee", oder "Hol mir was zu trinken" Nein es musste kommen, wie es kommen musste "Küss Dylan" und dann lachte er. Na super, wenn ich jetzt nein sagen würde, dann würde ich als Jammerlappen da stehen oder als Drückeberger und wenn ich ihn jetzt küsste dann hatte ich Angst das Falsche zu tun und Dylan abzuschrecken. Was ich natürlich auch nicht wollte. Jetzt war die Frage, was wollte Dylan, wäre es für ihn in Ordnung wenn ich ihn küssen würde oder fände er es nicht schlimm? Fragend schaute ich ihn an, als kleine Antwort nickte er kaum merklich und ich ging langsam auf ihn zu. Ganz langsam. Extrem langsam. Ich hatte totale Angst.

Nicht dass ich noch nie davor einen Jungen geküsst hätte, aber es war ein mulmiges Gefühl einen Typen zu küssen der mit mir nichts zu tun haben will. Der mich in der Gegend rum geschubst hat und sonst noch was getan hatte. Vor allem... nein darüber will ich nicht sprechen.

Meinen ersten Kuss, hatte ich mit 14, damals war Jonas mein erster richtiger Freund gewesen. Wir waren zwar nur für zwei Monate zusammen, aber es fühlte sich damals so richtig an. Am Ende stellte sich leider heraus, dass er mich nur verarscht hatte. Er wollte seinen Freunden beweisen, dass er bereits eine Freundin haben konnte, was für mich natürlich nicht so schön war. Ehrlich gesagt, war ich für mehrere Wochen am Boden zerstört. Ich wollte nicht aus meinem Zimmer raus und hatte mich eingesperrt. Was noch deprimierender war.

Dylan hatte mir leider auch ein bisschen den Kopf verdreht, wenn ich ehrlich bin. Trotz der Demütigungen von ihm, aber er sieht nunmal auch echt heiß aus.

Langsam, ganz langsam näherten sich unsere Köpfe und dann lagen seine Lippen schon auf meinen. Eigentlich habe ich gedacht er zieht sich gleich zurück, aber nein, er intensivierte den Kuss noch und unsere Zungen berührten sich. Ich wusste nicht woher dieser Mut meinerseits kam, aber es gefiel mir auf verrückte Weise.

Er konnte, aber auch echt gut küssen, dass muss man ihm lassen.

Ich hoffte so sehr, dass er mich danach damit nicht aufziehen würde. Vor allem wollte ich nicht den Blicken seiner Freunde und den meines Ex-Freundes begegnen, der immer noch da saß und höchstwahrscheinlich sich fragte, woher dieser Mut von mir kam. Ich meine, dass ich von meinerseits zu jemanden gehe und ihn küsse und dann sogar noch ein Zungenkuss. Ehe ich mich versah, saß ich auf seinem Schoß immer noch küssend und hoffte komischer Weise, dass er nicht aufhören sollte. Nie mehr.

In deinen Augen... (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt