KAPITEL 3

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Seoul; NamJoons Apartment; 8:30

Erschöpft von letzten Abend taumle ich in die Küche und lümmle mich auf einen der Barhocker an dem kleinen Tresen.

Noch etwas verwirrt von dem morgenlichen Vorfall raufte ich mir die Haare als ich schon ein leises, anscheinend amüsiertes Lachen hinter mir wahrnehmen konnte.
Mit verquollenen Augen drehte ich mich um und sah einen gekleideten NamJoon dämlich grinsend an mir vorbei zur Herdplatte stapfen.

Warum lacht er denn? Oh Gott! Ich hab mich ja noch gar nicht heute im Spiegel angesehen! Ich erinnere wahrscheinlich an eine verwitterte Vogelscheuche...

Mein Kopf brummte vor Gedanken nicht nur über mein Aussehen sondern eher warum ich hier war. Langsam kamen die gestrigen Erignisse zurück und mir wurde klar wie dankbar ich dem jungen Mann vor mir sein konnte , dass ich heute nicht an irgendeinem anderen Ort aufgewacht bin, geschweige denn dass ich jemals wieder aufgewacht wäre.

NamJoon drehte sich zu mir um mit den Worten: "Pancakes oder Spiegelei?", während er eine Pfanne wie einen Schlagstock in der linken Hand hielt.
Noch etwas verdutzt blickte ich ihn an, bis ich zögernd mit "Pancakes" antwortete.
Erst jetzt merkte ich wie groß mein Appetit wirklich war und ich rieb meinen Bauch hungrig.
Mein Blick wanderte zur Wanduhr. In 4 Stunden geht mein Flug.
Langsam stand ich auf und ging zu NamJoon vor und schaute ihm beim kochen zu. Er wirkte etwas ungeschickt aber es schien als versuche er das Beste.
Ich musste ein Kichern unterdrücken und ging zurück auf meinem Platz.
"NamJoon? Danke, dass ich hier schlafen durfte..." rückte ich kleinlaut heraus, während sich ein roter Strich auf meinen Backen bildete. Na toll, jetzt bin ich eine Tomate. Ich kann schon eine Liste Anfangen wie oft ich rot wegen ihm werde.
Grinsend drehte er sich um, "Ist doch kein Problem. Deswegen bin ich ja da."

~
Endlich waren die Pancakes gegessen und mit einem 'Dankeschön' auf den Lippen lief ich zum Flur um meine Jacke zu holen.
NamJoon folgte mir mit einem fragenden Gesicht " Was soll das jetzt werden?" - "Na ich geh jetzt zum Hotel! Mein Flieger geht in drei Stunden und davor trifft sich die Abschlussklasse nochmal!"
"Und du willst da wirklich alleine hingehen..?" Also im Frage-Blick macht er keinem so schnell was nach. "Jap!" - "Kennst du dich überhaupt hier richtig aus?"Ist das jetzt ein Sorge-Gesicht? "Ich schaff das schon."
"Na gut. Wenn du meinst." Er gab mir noch eine kurze Umarmung als Verabschiedung, was mich verwunderte, da ich wir uns ja nicht richtig kannten, und schloss mit den Worten "Pass auf dich auf", die Tür vor meiner Nase.

Sooo. So schwer kann das doch jetzt nicht sein mein Hotel zu finden, schließlich war der Club doch nicht weit entfernt und seine Wohnung auch nicht...oder?
Gedankenverloren kratzte ich mich am Kopf und machte mich auf den Weg nach unten zur Straße.

RM - Who Came From The StarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt