KAPITEL 7

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Incheon; im Reisebus in Richtung Flughafen; 10:00 Uhr

Mit einem Finger deutete Sumiko auf mich und fragte mit noch größeren Augen flüsternd: ,, Sind. . . Sssind dddas . . JUNGENKLAMOTTEN??"

Erst jetzt bemerkte ich, dass ich noch Namjoons Tshirt über meiner schwarzen Jeans anhatte. Fuck.

,,Ermmm", stammelte ich, ,,ja die hab ich mir gestern gekauft, weil ich das einfach schön fand." Geistreich wie immer....ich muss schon sagen, gut gemacht. NICHT.

Sumiko sah mich verwirrt an, jedoch änderte sich ihre Grimasse in kürzester Zeit zum typischen Sumiko-Pedo-ich-kenn-doch-meine-Misaki-Grinsen. "Das glaubst aber auch nur du, Misaki.", antwortete sie mir lachend. "Ich wusste nicht, dass du so viel Geld mitgenommen hast um Männershirts von Tom Ford zu kaufen. Komm schon, rück raus was passiert ist. Ich krieg es noch raus aus dir...mit oder ohne Gewalt, das kommt auf dich an."

Das hört sich normal an..? Dieser kleine Alien kann echt gruselig sein manchmal. Mir war wohl bewusst, dass sie mich mit ihren Taekwondo-Fertigkeiten zu Mus verarbeiten konnte. Eigene Erfahrung.

"Ja..Sumiko beruhig dich erstmal." Ich schob ihren Zeigefinger weg, der drohte mir mein Auge auszustechen. "Also wie du schon bemerkt hast, ist das hier garnicht mein Hemd und ich war gestern nach der Party auch nicht im Hotel, Sherlock."

Im Flüsterton erzählte ich ihr was durch meine Augen gestern abend passiert ist, während das Gesicht meiner Freundin Richtung 'sprachlos' tendierte. "A-a-aalso d-d-dddas ist dier echt passiert? Also bist du das gewesen die aus dem Ferrari am Hotel ausgestiegen ist? Hmmm, ich finde es etwas erschreckend, dass mir die Männer im Club nicht aufgefallen sind. Aber wie du Namjoon beschreibst...ich glaube ich habe ihn im Club gesehen! Doch, da bin ich mir ganz sicher!"

Solange sie nicht wieder allzu bekannte Verkupplungspläne mit meinem Lebensretter und mir hegt, müsste ich jetzt meinen lang ersehnten Frieden bekommen.

Ich lehnte mich zurück in den Sitz und schloss die Augen. Misaki stellte auch nicht weiter Fragen, bis wir wieder in Japan waren. Anscheinend war sie genau so müde wie ich und hatte ihre eigenen Gedanken.

ZEITSPRUNG

Flughafen TOKYO-HANEDA; Empfangshalle 16:40 Uhr

Die Türen öffneten sich und ich erblickte ein Heer an Menschen, die verzweifelt nach ihren Freunden und Angehörigen umsahen. Meine Augen wanderten von Gesicht zu Gesicht, bis sie an jemandem hängen blieben. Ich grinste und eilig zog ich meinen Koffer in Richtung Ziel.

Meine Mutter viel mir freudig um den Hals. "Misaki! Ich habe dich so vermisst! Auch wenn es nur eineinhalb Wochen waren..es hat sich wie Jahre angefühlt.. wie soll ich das nur aushalten wenn du studierst?"

Ich drückte sie fest. "Eomma, mach dir keine Sorgen, ich bin doch da."  Warte. WAS?  Erst jetzt realisierte ich, was sie so eben gesagt hatte.

"Mom?"

~"hmm?"

"Hast du gerade.. hast du etwa....ich wurde...WAS? ERNSTHAFT?" Sie nickte und ich fiel ihr quitschend um den Hals.

RM - Who Came From The StarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt