2. ~ Love

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So. Hier ist der zweite Teil vom Tardy-Oneshot. Viel Spaß beim Lesen! c:

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P.o.V. Ardy

Und jetzt stand ich vor ihm. Vor meinem besten Freund und demjenigen, dem ich soeben meine Gefühle gestanden hatte.
Ich machte meine Augen wieder auf. Wie lange war ich wohl in meinen Gedanken versunken gewesen?
Wie lange auch immer, Taddl stand immer noch vor mir.

"Ardy...", brach er das Schweigen, als er merkte, dass ich ihn ansah. Ich sah zu, wie er einen Schritt auf mich zu ging. Und noch einen. Bis er schließlich direkt vor mir stand.
Ich konnte direkt in seine stahlblauen Augen sehen, die geradewegs in die meinen blickten. Wissend, dass ich seinem entschlossenen Blick nicht mehr lange würde standhalten können.

Ich machte einen schnellen Schritt zurück und versuchte erneut, mich von ihm zu entfernen, doch mein Vorhaben wurde sofort von ihm vereitelt.
Seine Hand schnellte vor und hielt mich am Arm fest, sodass ich gezwungen war, stehen zu bleiben, als er mit einem großen Schritt die durch mich erschaffene Distanz wieder überbrückte.

Er stand wieder umittelbar vor mir, jetzt noch näher. Ich wollte ihm nicht in die Augen sehen, weil ich wusste, was ich in ihnen finden würde. Pure Verachtung.
Mein Arm pochte unter seinen Fingern. Ich war mir sicher, dass er es spüren musste.

Meinen Blick starr auf den Boden gerichtet, wartete ich darauf, dass er mich anschrie, sich auf mich stürzte und mir zu verstehen gab, dass er mich nie wieder sehen wollte. Doch nichts dergleichen passierte.
Stattdessen fühlte ich in regelmäßigen Abständen seinen Atem auf meiner Stirn und bekam jedes Mal, wenn er meine Haut kitzelte, eine Gänsehaut.

Seine Hand, die bis gerade eben noch fest mein Handgelenk umschlossen gehalten hatte, lockerte jetzt ihren Griff und fuhr ganz langsam zu meiner Hand herunter, wo sie unsere Finger miteinander verkreuzte. Ich spürte seine zarte Haut auf meiner Handfläche und seine warmen Finger zwischen meinen.

Erschrocken schnappte ich nach Luft und starrte auf die ineinander verschlungenen Hände, die uns verbunden. Ich hätte noch ewig gebraucht, um diese Situation vollständig realisieren zu können, aber nach einiger Zeit spürte ich warme Finger an meinem Kinn, die es sanft anhoben und meinen Blick somit von unseren Händen trennten.

Liebevolle Augen empfingen meine, als ich zu Taddl hochschaute. Ein wunderschönes Lächeln stahl sich auf seine Lippen, das in mir eine Explosion von Emotionen auslöste.

Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte und stand deswegen immernoch völlig bewegungsunfähig da und schaute zu ihm herauf, in seine Augen, die so eine unglaubliche Wärme ausstrahlten. Er streichelte liebevoll lächelnd über mein Kinn und legte seine Hand schließlich an meine Wange.

Meine Haut unter ihr schien zu glühen und mein Herz drohte mir aus der Brust zu springen, als er sich schließlich ganz langsam zu mir herunter beugte und seine Lippen sanft auf meine legte.

Das Bündel in mir, das ich so sorgfältig verschnürt in der letzten Ecke meines Herzens hinter sieben Siegeln versteckt gehalten hatten, platzte auf und jedes unausgesprochene Wort und jedes unterdrückte Gefühl, das ich in den letzten Jahren nur für ihn empfunden hatte, sprudelte jetzt hervor und ließ mich endlich aus meiner Starre erwachen.

Ich reagierte und erwiderte den Kuss zaghaft, indem ich meine freie Hand in seinen Nacken legte und ihn weiter zu mir herunterzog. Das hatte zur Folge, dass seine Lippen fester auf meine gepresst wurden und er zu verstehen schien, was ich ihm signalisieren wollte. Ich wollte ihn. Und zwar jetzt. Ich hatte lange genug gewartet.

Er schien ein wenig überrumpelt von meiner plötzlichen Aktivität, aber er schien es zu genießen, da er beide Arme um mich schlang und mich an seine warme Brust zog.
Ich seufzte zufrieden in den Kuss hinein, als ich seine starken Arme spürte, die mich umgaben.

Als er sich vorsichtig wieder löste und zu mir heruntersah, kuschelte ich mich zufrieden lächelnd an seine Brust und genoss seine Wärme.
Er ließ es zu und drückte mich noch fester an sich. Dabei legte er sein Gesicht in meine Halsbeuge und fing an zu reden, wobei mich jedes seiner Worte angenehm am Ohr kitzelten.

"Ardy." Seine wunderschöne, tiefe Stimme fuhr mir durch den ganzen Körper und ließ mich erschaudern.
"Ich bin so froh, dass du bei mir bist."

Dieser kurze, unscheinbare Satz, der mit so viel Gefühl und Liebe in mein Ohr gehaucht worden war, stellte jedes einzelne Haar auf meinem Körper auf. Sie streckten sich nach ihm aus, wie alles in mir. Ich wollte nie wieder weg von ihm.

Er schien auf eine Reaktion zu warten und ich streichelte seine Seiten entlang, um ihm zu signalisieren, dass er weitersprechen sollte. Er schien Luft zu holen und redete weiter.
"Seit du da bist, hast du mein Leben total verändert. Du warst von Anfang an der beste Freund, den ich je hatte und der, dem ich alles anvertrauen konnte."

Ich vernahm ein glückliches Seufzen an meinem Hals und musste lächeln, während ich mit meinen Fingern weiter Muster auf seinem Rücken zeichnete. "Du hast mir geholfen, meine Kreativität auszuleben, mich bei meiner Musik unterstützt und bist sogar mein Bandmitglied geworden!"

Er senkte seine Stimme und ließ seine Lippen noch näher an meinem Ohr schweben. Ich hörte jedes einzelne Wort und jeden Atemzug und fühlte bei jeder Bewegung seine Lippen wie sie hauchzart über mein Ohrläppchen streiften.

"Du bist der erste, dem ich alles erzählen konnte und der erste, mit dem ich lachen, aber auch weinen konnte. Du hast mit mir alles gemacht. Bist mir überallhin gefolgt und hast mir immer beigestanden. Du bist der erste, der mich angenommen hat, so wie ich bin und der erste, der mich wirklich versteht."

Er machte eine kurze Pause. Scheinbar kostete ihn das, was er jetzt aussprechen wollte, einige Überwindung. Er drückte sein Gesicht wieder fest in meine Halsbeuge.

"Und du bist der erste, der in mir Gefühle auslöst, die ich vorher noch nie gespürt hab'."

Dieser letzte Satz seiner kleinen Rede hatte mir eine erneute Welle der Gänsehaut über den Körper gejagt. Ich hob meine Hand und vergrub meine Finger in den weichen Haaren seines Hinterkopfes. Er schmiegte sich in meine Berührung, bevor er nach einiger Zeit seinen Kopf leicht drehte und seine Lippen lange und zärtlich auf meinen Hals legte.

Stromstöße gingen von der berührten Stelle aus und wanderten über meinen ganzen Körper. Er lächelte über meine Reaktion und streichelte über meinen Rücken.
Ich würde es wohl nie vermeiden können, in seiner Gegenwart immer völlig durchzudrehen. Aber das wollte ich auch gar nicht. Ich liebte es, dass er mich verrückt machte und ich anscheinend auch dieselbe Macht über ihn besaß.
Und vor allem liebte ich ihn. So sehr.

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Tja... :D Und da wird sich im weiteren Verlauf der Geschichte auch nichts dran ändern.
Ich hoffe, es hat euch bis hierher gefallen. Falls ja, einfach noch das letzte Kapitel dieses Oneshots lesen.

Familiarity [Tardy] | OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt