Ein Tag wie Freitag der 13.

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Nervös auf der Unterlippe kauend, wartete Jenny bis ihre Physiklehrerin ihren Namen aufrief. Die Tests werden nach einer blöden Reihenfolge aufgerufen. Von den besten Noten, bis hin zu den immer schlechter werdenden. "Melissa Gritsch, bitte!" rief sie auf. Mit einen abfälligen Blick auf ihre Note atmete sie tief ein und aus. Noch eine drei. "Na super!", dachte sich Jenny. Sie hatte wohl oder übel kaum Chancen auf eine halbwegs gute Note. Mittlerweile waren schon die Vierer an der Reihe. Endlich wurde ihr Name aufgerufen. "Jenny Sterning, bitte streng dich in nächster Zeit ein bisschen mehr an!" Kommentarlos nahm Jenny den Test entgegen. Sie wusste, dass sie diese Note wirklich verdient hat. Kein Wunder, wenn sie nichts anderes als Floh und Pferde im Kopf hat. Aber es war ihr einfach keine Zeit geblieben um sich auf den Test zu konzentrieren. "Floh!", schoss es Jenny in den Kopf. Sie spürte, wie ich plötzlich kalt und heiß zugleich wurde. Noch eine Stunde bis.... Sie will sich es gar nicht erst denken, was dann ist. Besser sie verschwendet keinen Gedanken an Flohs letztes Stündchen. NEIN, so weit wird es nicht kommen. Es darf nicht so kommen. NEIN, NEIN. Melissa tippte sie an. "Ist alles in Ordnung bei dir? Du wirkst so aufgeregt!" "Nein, nichts ist in Ordnung. Du weist schon! Ich sage nur Floh. Bilder aus den Alptraum tauchten in Jennys Kopf auf. Wie er an einen Seil in die Kammer des Todes gezogen wird. Durch die schwarze Tür, die ins nichts Endet. "Riiinnnngggg!", läutete die Schulglocke. Der Wirbel um Jenny herum, hinderte sie daran sich weiter Gedanken zu machen. "Nichts tun und warten was als nächstes passiert bringt nichts, ich muss handeln!" sagte sie immer wieder zu sich selbst. Jenny zählte dabei fest auf die Unterstützung von Melissa. Mit Julia wollte Jenny ab sofort nichts mehr zu tun haben. Soll sie doch bei Jasmin abhängen und sich wie ein Hund behandeln lassen. Bei diesen Punkt unterscheiden sich wahre und falsche Freunde. Und so eine gute Freundin wie Melissa konnte sie jetzt dringend gebrauchen.

Erschrocken fuhr Jenny hoch. Ein Ast knackte unter ihren Turnschuhen entzwei. Hatte sie nicht gerade das Klappern einer Hängertür gehört? "Meli, kannst du etwas entdecken? flüsterte sie ihr zu. "Ich kann nicht mehr länger so dahocken!" Jenny befand sich wirklich in einer unangenehmen Position. Sie duckte sich unter stapelweise Kisten hinter einen schmalen Mauervorsprung. Die Luft in der Holzhütte war stickig und sie merkte, wie sie zu schwitzen begann. Ein helles Wiehern hallte durch die Luft. Es strahlte Angst und Verzweiflung aus. Kein Wunder, denn es war sich der Situation bewusst. Der Schlachthof! Für ein Pferd muss dieser Ort genauso schlimm wie ein KZ sein. Der Tod ist zwar schnell, aber der Weg dorthin ist qualvoll. Pferde fühlen, was sich dort abspielt und stecken sich durch die Angst anderer Pferde an. Jenny schubste Meli auf die Seite um durch den schmalen Holzspalt zu sehen. Ihr Herz pochte und am liebsten würde sie in diesem Moment aufwachen und in ihren Bett liegen. Aber diesmal ist es kein Traum!!! "Er ist es!", sagte Jenny fast zu laut. Noch eine Weile beobachteten sie, den Hof. "Die Luft ist rein!" Der Fahrer des Pferdetransporters telefonierte und würde sicher nichts mitbekommen. Jetzt lag es an Jenny, ob das Siegel auf Leben oder Tod für Floh fiel. "Viel Glück!", raunte ihr Melissa noch ins Ohr, bevor sie sich aus ihren Versteck erhob. Sie rechnete in diesem Moment nicht, dass die Tür des Schlachtraumes auffiel und ein Mann, der Schlachter, heraustrat. Noch rechtzeitig verschwand sie wieder hinter den Mauervorsprung. Der Schlachter band Floh los und führte in Rückwärts aus dem Hänger. Er versuchte sich loszureißen und stieg. Der Schlachter schlug mit einer Gerte auf ihn ein. "Aufhören!, Das tut ihm weh!", schrie Jenny den Schlachter an. "Ist doch egal, in weniger als einer halben Stunde wird er nie wieder was spüren!" "Lassen Sie ihn leben, bitte!" Es ist mein Pony!", schluchzte sie weiter. Der Mann schien aber keine Ohren für Jenny zu haben und zerrte Floh hinterher. Durch die Tür des Todes....


Ein Pony und ein Mädchen: Zusammen für immer? *Wird Überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt