Kapitel 20 - Fight

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Louis' POV:

Wir laufen von der Bühne und Harry rennt sofort in unseren Aufenthaltsraum, um kurz darauf mit Duschsachen wieder heraus zu kommen. "Harry?", höre ich Paul's Stimme, der hinter mir und Liam geht. Haz sieht ihn etwas gereizt an: "Was?" - "Du kannst hier nicht duschen. Hier war gestern ein Rohrbruch und sie können es erst morgen reparieren." Er schließt kurz die Augen und atmet tief durch, dann dreht er sie um und betritt wieder unsere Garderobe. Etwas verwirrt gehe ich ihm mit den Anderen hinterher. Was er vorhatte ist klar, aber die Frage ist, warum wollte er nicht daheim duschen? Eilig stopft Haz seine Sachen in die Tasche und will den Raum sofort verlassen, doch ich stelle mich ihm in den Weg. "Nicht so schnell. Wir sind zusammen gekommen und fahren auch wieder gemeinsam Heim." Er verdreht die Augen und verschränkt die Arme vor der Brust. "Dann beeil dich.", knurrt er und ich bekomme langsam das Gefühl, dass er weiß, was ihm daheim blüht.

Die Fahrt verläuft still, sobald er geparkt hat schnappt er sich seine Sachen und springt aus dem Auto. Ich seufze und steige ebenfalls aus. Die Haustür steht offen und seine Schuhe liegen mitten im Eingangsbereich. Um etwas Ordnung zu schaffen hebe ich sie auf und stelle sie an die Wand. Von oben höre ich wie eine Tür zugeht, die sehr nach Harry's Badezimmertür klingt. Wenn ich jetzt duschen gehe, haut er bestimmt ab, bevor ich fertig bin. Deswegen setze ich mich auf die unterste Stufe der Treppe und warte. Als mein handy in meiner Hosentasche vibriert hole ich es schnell raus - eine Nachricht von Liam.

Hast du schon mit Harry reden können? 

Ich schreibe zurück, dass er im Bad verschwunden ist und ich gerade auf ihn warte, bevor ich aufstehe. Sicherheitshalber schließe ich die Haustür zu und stecke seine und meine Schlüssel in die Hosentasche. Wenn er raus will, wird er wohl oder übel erst mit mir reden müssen. Ich setzte mich wieder auf die Treppe und frage mich, was das ganze eigentlich bringen soll. Er wird mir doch sowieso nicht sagen, was los ist.

Ich muss nicht lange warten, bis sich seine Zimmertür öffnet und er nach unten kommt. Erwartungsvoll sehe ich ihn an, doch er verdreht nur die Augen. "Kann ich mal durch?", fragt er und ich rutsche zur Seite, da er eh nicht raus kommt. Er geht an mir vorbei und wirft einen Blick in die Schale, in der normalerweise unsere Schlüssel liegen. Verwirrt durchsucht er erst seine Hosentaschen und dann seine Jacke. "Ist was?", frage ich beiläufig und beobachte ihn. Er wirft mir einen verstörten Blick zu, bevor er eilig den Kopf schüttelt und zur Tür geht. "Harry?", rufe ich ihm nach und er dreht sich um. "Komm mal bitte." Meine Stimme ist erstaunlich ruhig, als ich das sage und genau deswegen zögert er. Doch schließlich überbrückt er die Meter zwischen uns und stellt sich vor mich. Ich erhebe mich und deute ihm, sich hinzusetzten. Widerstrebend tut er was ich von ihm will und kaut auf seiner Unterlippe herum, was er nur tut, wenn er nervös

"Hast du mir was zu sagen?", ausdruckslos sehe ich ihn an, woraufhin er den Kopf schüttelt. Er steht auf, aber ich lege meine Hande auf seine Schultern und drücke ihn wieder zurück auf die Stufe. "Sicher?", frage ich nach und er weicht meinem Blick aus. Wenn er sich schuldig fühlt, wieso hat er es dann gemacht? "Lou kann du mich nicht einfach gehen lassen?", murmelt er und rutscht unbehaglich auf seinem Platz herum. Ich ignoriere seine Bitte und sehe ihn weiter abwartend an. Er stöhnt: "Na schön! Ja, ich war an deinem Handy und hab Melanie's Nummer gelöscht und bei Liam auch. Kann ich jetzt gehen?" Er starrt mich an und ich sehe ihn entäuscht zurück. Ganz kurz blizt Reue und auch etwas Verzweiflung in seinen Augen auf, doch er verbirgt diese schnell hinter einer Maske aus Gereiztheit. Ich verstehe ihm einfach nicht mehr - warum ist er so? Seufzend setze ich mich neben ihn. "Warum?" Ein einzelnes Wort, von dem man meinen sollte, es wäre unbedeutend, doch er zuckt kaum merklich zusammen. "Geht dich nichts an.", meint er und steht auf.

Mit großen Schritten geht er zur Haustür und will sie öffnen, aber sie ist abgeschlossen. "Du hast mich eingesperrt? Ist das dein Ernst?!", schreit er und sieht mich wütend an. Ihm scheint klar zu werden, dass er seine Schlüssel nicht irgendwo liegen gelassen hat, sondern dass ich sie genommen habe. "Was bleibt mir denn noch für eine Wahl? Anders kann ich ja nicht mehr mit dir reden!", rufe ich und stehe auf. Ich spüre, wie die Tränen in mir aufsteigen, aber ich blinzel sie weg und schaue in hilflos an. "Dann lass mich doch einfach! Ich bin erwachsen und kann machen, was ich will!" - "Ich werde dich aber nicht in Ruhe lassen, bevor ich nicht meinen besten Freund zurück habe!" - "Ich brauche deine Hilfe nicht!" Ich hasse es mit Harry zu streiten und zum Glück kommt es eigentlichso gut wie nie vor. "Ach mach doch was du willst!", schreie ich, krame sein Schlüsselbund aus der Hosentasche und werfe es ihm vor die Füße, bevor ich mich umdrehe und ohne in nochmal anzusehen ins Wohnzimmer gehe. Es ist still, bis er irgendwann die Schlüssel aufhebt und wenig später die Villa verlässt. Genervt stelle ich mich an eines der großen Fenster und sehe ihn wegfahren. Na super, das lief ja toll. Ich schreibe Liam noch schnell, was passiert ist und gehe dann nach oben, um zu duschen.

Styles » h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt