Kapitel 7

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Als ich aufwachte, blickte ich direkt an eine verschmutzte Decke die, wie ich nach einem kurzen Blick erkannte, zu einem sterilen großen Raum gehörte. Erschöpft ließ ich meinen Kopf wieder auf das blütenweiße Kopfkissen senken. Ich hatte unglaubliche Schmerzen , doch selbst sie konnten mich nicht davon abhalten aufzustehen.Mein Blick glitt durch den schneeweißen Raum.Er war vollkommen leer bis auf das Kopfkissen und mir.Plötzlich ertönte eine Stimme,die mir seltsam bekannt vorkam,im Raum:,,Amanda,hilf mir!".Meine Augen weiteten sich,während ich immer wieder versuchte hier rauszukommen.Zwar wusste ich,dass sich niemand im Raum befand,hatte aber trotzdem das dringende Bedürfnis dem Mädchen,welches nun immer noch schrie,zu helfen.Etwas Eiskaltes spürte ich an meinem Arm,worauf dieser danach anfing unglaublich zu schmerzen.Ich brüllte auf und ging langsam auf die Knie.Meine Beine fühlten sich taub an,sodass ich mich mit meinen Händen abstützte. Keuchend schloss ich die Augen und konzentrierte mich darauf den Schmerz auszublenden.Die Schreie wirkten nun panischer und ich rappelte mich schnell auf.Ich durfte das Mädchen nicht allein lassen,ich musste sie retten.Ohne zu überlegen erhob ich mich,doch schon beim zweiten Schritt wurde ich von meinen Füßen gerissen.Stöhnend rappelte ich mich wieder auf,doch dieses Mal machte ich mich dafür bereit.Als mich wieder dieses eklige Kalte ergriff,wollte ich zurückschlagen oder treten,doch bevor ich irgendetwas tun konnte,ertönte ein Knall an der gegenüberliegenden Wand.Ich versuchte irgendetwas an der schneeweißen Wand zu erkennen, jedoch konnte ich es nicht.Schließe deine Augen,flüsterte eine leise Stimme in meinem Kopf.Ich tat wie geheißen,konnte aber immer noch nicht etwas sehen. Hör auf dich auf deine menschlichen Sinne zu verlassen,spüre den Raum. Ich konzentrierte mich darauf und tatsächlich:innerhalb weniger Minuten konnte ich ein anderes lebendiges Lebewesen im Raum wahrnehmen.Aus einem Reflex heraus hob ich meine Hand,so als wolle ich jemanden aufhalten näher zu treten.Ich spürte den leichten Windzug,der das andere Lebewesen gegen die Wand drückte. Dort hielt ich es,allein mit der Macht meiner Gedanken.Währenddessen begutachtete ich den Raum oder eher das Gebilde,was sich vor mir auftat.Zwar waren die Wände und sogar die Decken deutlich verdreckt,jedoch konnte man doch erkennen,dass diese verstärkt waren,sodass es dies fast unmöglich machte den Raum zu verlassen.Wieder ertönte ein Schrei,was mich frustriert aufschreien lies und ich ohne einen klaren Gedanken zu fassen auf die unsichtbare Gestalt,die ich immer noch mit meinen Kräften hielt, zustürzte.Ich spürte den verschnellerten Herzschlag und wusste,was ich zu tun hatte.Meine Hand umfasste etwas Festes als ich diese nur ein bisschen spreizte.Sobald ich die Schulter,wie ich nun merkte,gefasst hatte,begannen meine Finger Feuer zu fangen,ebenfalls wie die Schulter,die ich immer noch fest umklammerte.Ich selbst spürte keine Schmerzen,jedoch meinem unsichtbaren Kameraden würden,wenn er nicht gelöscht werden würde,heftige Verbrennungen oder gar den Tod zuführen.Doch in diesem Moment war es mir egal,was mich am Meisten erschreckte.Kalt wandte ich den Blick ab und wartete auf das bekannte Aussetzen des Herzens und auf seinen letzten Atemzug.Emotionslos hörte ich dem keuchenden immer leiseren Atmen des Mannes zu,der langsam wieder sichtbar wurde.Doch dann ertönte eine Stimme.Eine fassungslose tiefe Stimme,die in diesem Zusammenhang mir surreal erschien.Ich hob meinen Kopf und blickte direkt in braune Augen.Kurz schreckte Aiden zurück,sodass ich wusste,dass irgendetwas nicht stimmte.Doch dann kam er schnellen Schrittes auf mich zu,sein Blick blieb jedoch weiterhin auf einen Punkt hinter mir gerichtet. Ich wandte mich um und sah voller Schrecken auf die zusammengekauerte Gestalt,die sich nun vor wahrscheinlich unbändigen Schmerzen krümmte. ,,Nein",meine Stimme war kaum mehr als ein Hauch,während ich auf die immer noch brennende Gestalt zu rannte und mich neben sie kniete.Ohne zu überlegen schloss ich meine Augen und begann den sich windenden Körper unter mir zu spüren.Meine Hand glitt wenige Centimeter über dem Körper,während ich spürte wie sich Wasser von meiner Hand bildete und stetig in einem nicht endenden Strahl aus dieser trat.Als das Feuer gelöscht war,behielt ich immer noch meine Augen geschlossen und begann mit kreisenden Bewegungen den Körper mit meiner Kraft ohne Berührung zu ertasten.Während ich mich konzentrierte begann eine glühende Wärme meine Hände zu umfassen.Es war nicht die Hitze wie die vom Feuer ,jedoch konnte ich trotzdem den Unterschied zur Normaltemperatur fühlen.Ich spürte,wie die glühende Wärme sich langsam legte,sodass ich die Augen öffnete und die Person,die vor mir lag. Ich erkannte blonde,kurz geschnittene Haare vor mir. ,,Nein",meine Stimme hatte etwas Panisches an sich,als ich auf den bewusstlosen Damon herabblickte :,,Nein". Wieder rannen mir Tränen die Augen hinunter. Eine Verzweiflung packte mich,die ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie gespürt hatte. Ich hatte das Gefühl, dass die Luft vibrierte. Jedoch bei dem fassungslosen Blick,den Aiden mir zuwarf,wurde mir sehr schnell bewusst,dass ich die Person war,die vibrierte. Als sich Aiden mir nähern wollte,erstarrte ich und kurz darauf erschien eine Felswand zwischen uns,sodass er sich mir nicht mehr nähern konnte. Mein überempfindliches Gehör sorgte dafür,dass ich seine Fäuste wahrnehmen konnte,die sich langsam ballten. Dann ertönte ein ohrenbetäubender Krach. Mehrfache Risse tauchten im Gestein auf,bevor es geräuschvoll zerbrach. Die Splitter flogen auf mich zu, aus der Reaktion heraus,riss ich meine Arme hoch ums sie mir schützend vor mein Gesicht zu halten .Augenblicklich stoppten die Splitter mitten in der Luft. Meine Augen wurden riesiger, während mein Verstand nun endlich begriff,was ich war. Ich war ein Monster,eine Gefahr für andere,ich konnte nicht hier bleiben. Am Besten wäre es wenn ich gar nicht existierte!Bevor ich diesen Gedanken zu Ende verfasst hatte,spürte ich eine leichte Berührung am Bein.Mein Blick glitt herunter und was ich dort sah,trieb mir die Tränen in die Augen. Damon war zu mir herübergekrabbelt und hielt trotz seiner von dem Unfall vorgerufene Schwäche mit festem Griff meinen Knöchel.Mein tränenüberströmtmtes Gesicht unterstrich meine Verzweiflung,während meine Knie nachgaben und ich direkt neben Damon zu Boden kam.Meine Hände umfassten seine Wangen während mein Gesicht sich langsam dem seinen näherte. Ich schloss meine Augen,als meine Lippen seine Wange berührte und spürte wie uns ein leichter Windzug umwehte.Ich spürte wie meine Energie sich auf ihn übertrug,spürte den Schein,der meinen Körper umhüllte. Doch was ich vergaß waren die braunen Augen,die uns ebenfalls beobachteten.Braune Augen,dessen Besitzer nie etwas vergaß.

Author's Note:
Hey Leute,sorry, dass ich es erst jetzt geschafft habe zu schreiben. Ich hoffe ihr lest die Geschichte trotzdem weiter.Ich wollte mich nochmal ganz herzlich bei der lieben @Wildi76 für Ihre wunderbaren Kommentare ,die mir auch in schweren Zeiten ein Lächeln auf den Lippen zaubern konnten. Dafür nochmal danke.Ebenfalls danke ich jedem,der mein Buch sich durchliest, votet oder kommentiert. Oder meine Bücher zu ihren Leselisten hinzufügt. Danke dafür.
Lee

Academie of LiwariaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt