Kapitel 3 | Nette Slytherins haben sie auch nicht mehr alle

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„Was schlägst du denn vor?", fragte Hermine.
„Ich habe keine Idee. Aber das muss ja nicht von heute auf morgen passieren. Allerdings, ein Zeitlimit wär nicht schlecht. Bis November gebe ich dir Zeit. Solltest du es schaffen, und damit meine ich nicht, Umbridge einmal im Unterricht ungefragt reinzuquatschen, so bin ich dir einen Gefallen schuldig. Wenn nicht, dann bist du mir was schuldig. Und ich will glaubhafte Beweise!", sagte Ron.
Hermine nickte abwesend, lies sich ins Gras fallen und schaute in Richtung See.
Ron setzte sich neben sie, und fragte: „Und weshalb ist Miss Granger denn nun zu solch später Stunde unterwegs?"
Hermine musste sich ein Lächeln wegen der hochgestochenen Wortwahl ihres Gesprächspartners verkneifen, und antwortete: „Ich konnte nicht schlafen. Mir schwirren zu viele Gedanken im Kopf herum. Und das Wasser des Sees beruhigt mich. Und der werte Herr?"
„Ich konnte auch nicht schlafen."
„Kann ich dich mal was fragen?"
„Immer wieder gerne, Granger, solange ich es beantworten kann!" Ron grinste.
„Wieso hast du Harry und mich heute verteidigt?", fragte Hermine, und starrte Ron an.
Dieser wendete den Blick ab, und sagte: „Ich weiss es, ehrlich gesagt, auch nicht so ganz. Draco ist eigentlich nicht so. Jedenfalls unter Slytherins. Aber sobald jemand anders sich in seiner Nähe aufhält, lässt er diesen Arsch raushängen. Wahrscheinlich liegt das an seinem Vater, und ich hoffe, das er irgendwann zu allen so ist wie zu seinen Freunden. 'Schlammblut' ist nicht wirklich ein Kompliment, und ich finde diese Blutsache sowieso nicht entscheidend. Darauf kommt es nicht an. Und du bist eine gute Freundin von Ginny, oder?"
Hermine nickte langsam. Das machte Sinn.
„Wieso bist du in Slytherin?", fragte Hermine, und legte ihren Kopf ins Gras.
„Weil mich der Hut so eingeteilt hat!", erwiederte Ron lachend.
„Weasley, du weisst, wie ich das meine."
Auch Ron legte sich hin.
„Nicht alle Slytherins sind gemeine, hinterlistige, böse Zauberer die nichts von Leuten mit Muggeleltern wissen wollen. Stell dir vor, es gab auch Slytherins, die nicht in Du-weisst-schon-wem's Armee waren, sondern gegen ihn gekämpft haben."
Hermine seufzte: „Sag ruhig Voldemort. Ich hab kein Problem damit, mein Freund sagt dass ja auch schliesslich ständig."
„Freund inwiefern?", fragte Ron zögernd.
„Was intressiert dich das? Und angehen tut's dich auch nichts. Aber Freund wie Kumpel, wir haben keine Beziehung und ich möchte auch keine. Ist das zufriedenstellend?"
Ron nickte schnell, und wurde rot.
„Und du? Hast du eine Freundin?", fragte Hermine.
„Nein."
„Hättest du denn gern ein bestimmtes Mädchen zur Freundin?"
„Ich glaub schon..."
„Hat sie einen Freund?"
„Nein."
Hermine seufzte. Man musste dem Rotschopf wirklich jedes einzelne Wort zur Nase rausziehen.
„Warum sprichst du sie dann nicht an? Ist sie verliebt? Oder hat einer deiner dummen Freunde ein Auge auf sie geworfen?"
„Nicht dass ich wüsste. Aber ich hab keine Ahnung, ob sie mich auch nur im geringsten mag. Sie ist in einem anderen Haus. Aber keine Ahnung, dieses Gefühl ist noch nicht solange da, und ich bin mir auch nicht sicher, ob man das wirklich verliebt nennen kann."
„Wer ist es? Vielleicht kann ich ja mal mit ihr sprechen. Also ohne mit der Tür gleich ins Haus zu fallen."
„Gute Nacht, Granger. Ich geh schlafen. Ich habe morgen ziemlich früh Zaubertränke."
„Dass war erstens keine Antwort auf meine Frage, und zweitens, ich hab morgen auch mit euch Slytherins Zaubertränke. So wie alle Gryffindors."
„Schön, bis morgen dann."
Ron stand auf und eilte zurück ins Schloss.
Hermine verdrehte die Augen und brummte: „Jungs. Und dann noch aus Slytherin. Die haben sie doch nicht mehr alle."

Ginger in green | Hermine & RonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt