Dunkelheit. Das war das erste, was ich sah. Ein Blick auf den Wecker verriet mir, dass es noch mitten in der Nacht war, doch ich fand keine Ruhe mehr. Zu viele Gedanken schwirrten durch meinen Kopf. Angst. Vorfreude. Panik.
Seufzend schloss ich die Augen.
Noch sechs Stunden.
Ich schlug die Decke beiseite und schwang meine Beine aus dem Bett. Meine Hand suchte den Lichtschalter der Lampe. Ein schwaches Leuchten tauchte den Raum in gelbes Licht. Ich würde dieses Zimmer vermissen, das Essen meiner Oma, den großen Garten, ihren Hund Tiffy. Sehr sogar.Leise schlich ich die Treppe herunter, in die Küche. Der Duft der Pfannkuchen lag noch immer in der Luft und ließ meinen Magen knurren. Ohne einen Laut zu machen, füllte ich mir ein Glas Wasser ab, ging mucksmäuschenstill zurück in mein Zimmer und setzte mich an meinen Schreibtisch. Die angefangene Zeichnung lag noch so, wie ich sie am Tag zuvor habe liegen lassen. Ich liebte Kunst. Es war das Einzige, wo ich frei sein konnte. Ohne meinen ständigen Begleiter, die Krankheit. Wenn ich zeichnete, vergaß ich alles. Es War, als wenn man in eine andere Welt abtaucht.
Ich nahm den Bleistift in die Hand und setzte den ersten Strich im Gesicht einer hübschen Frau. Das Bild zeigte zwei junge Leute, eine Frau und einen Mann. Die Frau hatte die Arme um den Hals des Mannes gelegt und schaute ihm verliebt in die Augen. Es waren meine Eltern, Marcus und Raya Hensley. Schnell, noch bevor sie das Papier erreichte, wischte ich mir die Träne weg.Das reicht. Ich musste jetzt wirklich schlafen.
Wie auf Kommando musste ich gähnen. Schnell tappte ich zurück in mein Bett, verkroch mich unter die Bettdecke und schloss die Augen. Sofort War ich eingeschlafen.
Als ich sechs Stunden später vom schrillen Klingeln meines Weckers und dem umwerfenden Duft von Rührei geweckt wurde, flutete das Sonnenlicht durch das kleine Fenster.
Gähnend streckte ich meine steifen Glieder und ging hinunter in die Küche. Meine Großmutter bereitete bereits das Frühstück vor. Sie War einfach die beste Oma, die man sich nur wünschen konnte. Sie War immerzu gut gelaunt, konnte unglaublich gut kochen und War dazu noch überaus hübsch."Morgen Omi"
Verschlafen rieb ich mir den Schlaf aus den Augen.
"Guten Morgen mein Schatz. Hast du gut geschlafen?"
Bestens, dachte ich, sagte aber nichts um ihr nicht noch mehr Sorgen zu bereiten. Meine Leukämie beanspruchte schon ihre volle Aufmerksamkeit und sie ließ mich auch nur ungern nach Hogwarts, aber dennoch, sie erfüllte mir den Wunsch. Das War das Gute, aber auch Schlechte. Du bekommst alles. Alles was du willst, da du ja jeden Moment sterben könntest. Menschen schenken dir etwas und hoffen, dass man dadurch wieder gesund wird. Aber so ist es nicht. Kein Geschenk der Welt würde mich heilen, solange es sich dabei nicht um irgendeine Spezial-Medizin handelte.
Schweigend schlang ich mein Frühstück runter, zog mich an und stand eine halbe Stunde später mit gepackten Koffern in der Tür. Meine Großmutter hatte Tränen in den Augen. Klar, sie wusste nicht, ob dies vielleicht der letzte Augenblick mit ihrer Enkelin War. Ich zog sie in eine lange Umarmung. Meine Augen füllten sich mit Tränenflüssigkeit und ich wischte mir schnell mit der freien Hand über mein Gesicht.
Ich werde nicht weinen. Nicht jetzt!
Das Hupen des wartenden Taxis ließ mich aufschrecken. Zögernd löste sich meine Oma aus der Umarmung und schaute mir in die Augen.
"Bleib stark."
Das waren die letzten Worte von ihr an mich, ehe sie mich aus der Tür rausschob.
Die Fahrt verging schleppend und wir standen einige Male im Stau. Nervös schaute ich auf die Uhr. Nur noch fünfzehn Minuten. Die Ampel sprang auf Rot und ließ mir einen Seufzer entfahren. Wieso jetzt?
Noch zehn Minuten.
Die Schlange an Autos bewegte sich langsam vorwärts. Endlich sah ich den Bahnhof King's Cross vor mir. Erleichtert atmete ich durch. Ich würde es noch rechtzeitig schaffen.
Der Fahrer hielt, stieg aus und hievte meine schweren Koffer aus dem Kofferraum. Als er meine Eule sah, machte er große Augen und schaute mich unglaubwürdig an.
Jedes Jahr das selbe mit diesen Taxifahrern.Als ich am Gleis ankam War ich sehr erschöpft. Selbst so kleine Sachen, wie zum Bahnhof fahren machten mich müde und kaputt.
Der Zug War wie immer gerammelt voll und es wurde schwieriger eine freies Abteil, geschweige denn einen freien Sitzplatz zu finden. Orientierungslos irrte ich umher, wurde von Erst- und Zweitklässlern geschubst und erlitt fast einen Kreislaufzusammenbruch, wegen der stickigen Luft im Gang.
Der Dampf der Lock wirbelte vor dem Fenster umher, was hieß, dass sie jeden Moment losfahren würde.
Ein blonder Junge, er konnte nicht älter als 13 sein, rannte an mir vorbei, wich einen älteren Schüler aus und rempelte mich dabei so doll an, dass ich, auf meinem Koffer landend, in ein Abteil rutschte."Sitzen Sie bequem, Madame?"
Als ich mich umdrehte, dachte ich für einen kurzen Moment, ich würde doppelt sehen, jedoch lächelten mich zwei vollkommen gleich aussehende Typen an. Beide hatten rotbraunes Haar, hellbraune Augen und waren sehr groß und kräftig.
Das einzige was ich zustande brachte zu sagen, war ein "Ähhhää?!"
Ich War viel zu gestress, als das ich bemerkt hätte, dass meine Nase anfing zu bluten, ehe ich von vier starken Händen gepackt und auf die Sitze gelegt wurde. Kurz danach verlor ich das Bewusstsein.Hellooooou! What's up? Neues Kapitel, wie ihr seht :D Ja ich hoffe euch gefällt es und sorry für dieses Ende xD und die wenigen Worte. Normalerweise sind meine Kapitel länger, aber ich empfand diese Stelle als gutes Ende. #sorrynotsorry
Schönen Abend/Nacht/Morgen oder wann auch immer du das liest
Jana
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Diagnose: L(i)eben ~A Hogwarts/ Weasley Twins FF~
RandomHallo, ich bin Samantha. Ich bin 15 Jahre alt und gehe in die 5 Klasse der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei. Eigentlich lief mein Leben gut. Eigentlich gibt es auch keine Einhörner. Naja, halt nur eigentlich, denn dieses Jahr sollte das schl...