Joshua Asker joggt seine Runden auf der Laufbahn des CHERUB-Campus, als es, wie schon am Morgen von seinem Kumpel Kenneth Roberts vorausgesagt worden, anfing wie aus Kübeln zu schütten.
Das Wetter hatte sich den Abend über noch tapfer gehalten und ausgerechnet während er seine Strafrunden ablief musste die Lage kippen.
Wütend biss er die Zähne zusammen und spornte seine brennenden Muskeln an einen Gang schneller zu rennen.
Wenigstens hatte sich, mit den einsetzenden Regentropfen, Trainer Large in den Umkleideraum der Lehrer verzogen und Josh musste sich nicht mehr seine blöden Kommentare anhören oder fürchten als zusätzliche Strafe für sein Trödeln zu weiteren zehn Kilometern laufen verdonnert zu werden.
Er hatte gerade mal fünf weitere Runden geschafft, als es auch noch begann zu Gewittern.
Egal wie oft er seine nassen Haare aus dem Gesicht strich sie vielen ihm immer wieder nach einigen Sekunden in die Augen und versperrten ihm so die Sicht.
Nicht das er mit einem Stirnband mehr gesehen hätte.
Um zehn Uhr Abends war es Ende Oktober stockduster.
Beinahe stolperte Josh über eine herumliegende Schubkarre und irrte danach orientierungslos übers Trainingsgelände.
Hätte er sein letztes Geld nicht beim gestrigen Ausflug in die naheliegende Stadt für ein paar rote Nikes ausgegeben, würde er jetzt hundert Pfund darauf wetten, dass Mr Large vorm Bildschirm in den Umkleideräumen die Füße hoch legte und sich amüsierte, dass er einen Schüler quälen durfte.
Der Mann war zwar körperlich nicht mehr so fit wie noch vor zehn Jahren, bevor ihm ein Mädchen namens Lauren Adans einen Spaten über den Kopf gezogen hatte, aber psychisch noch ein genauso durchgeknallter Sadist wie damals.
Madison und Christina, zwei identisch aussehende Zwillinge, meinten sogar er wäre mit dem Alter noch schlimmer geworden.Es waren noch zwanzig Bahnen
die Josh laufen musste, als er eine Tür klappern hörte und kurz darauf sich durch den Schlamm entfernende Schritte.
Anscheinend war seinem Peiniger die Lust vergangenen einem zehnjährigen Jungen beim monotonen Im-Kreis-laufen zuzugucken.
Josh drehte auf halber Strecke um und schlich in Richtung der Umkleideräume.
Um sich zu vergewissern das der alte Spinner die Fliege gemacht hatte, um sich das Halloween Dinner schmecken tu lassen, lauschte er mit seinem Ohr an der kalten rutschigen Metalltür, ob sich etwas im Gebäude regte.
Er hörte weder die Geräusche des Fernsehers, noch das Knistern der Zeitung die Mr Large immer bei sich trug ( man vermutete nicht, dass er sich sonderlich für die neuesten Probleme der Stadtbewohner interessierte).
Kurzerhand beschloss er genug Runden gerannt zu sein und dass das Seitenstechen, welches er unangenehm heftig verspürte, die restlichen zwanzig Runden wettmachte.
Völlig erschöpft schleppte er sich in die Umkleiden der Jungs und kramte in seiner Sporttasche nach sauberen Anziehsachen.
Das Deckenlicht traute er sich nicht anzuschalten, so wechselte Josh seine über und über mit Matsch verdreckten Klamotten im bläuchlichen Schein seines Handys.
Handtuch und Shampoo blieben unangetastet am Boden seiner Tasche liegen, heute hatte er sbsolut keine Lust mehr zu duschen und hoffte durch die gesparten Minuten noch ein paar Süßigkeiten im Speisesaal zu ergattern.
Süßkram und anderes ungesundes Zeug waren eine Seltenheit bei CHERUB.
Es wurde strengstens auf eine ausgewogene Ernährung geachtet, damit die Kinder topfit blieben ubd anstatt Fett Muskeln aufbauten.
Die Neulinge auf dem Campus konnte man ganz einfach Anhand ihrer Körperstatur erkennen, die meisten waren etwas pummelig und schnauften schon, wenn sie sich nur die Treppen in den fünften Stock des Hauptgebäudes hinauf hieften.
Im Normalfall wurden sie von der Leiterin des CHERUB-Campus für einige Wochen auf Diät gesetz.
Danach hatten sie kein einzoges Gramm Speck mehr auf den Rippen und einen Bärenhunger auf Süßes.
Die erfahrenen Kids nutzten jede Chance ungesundes Food zu efgattern und horteten es untee ihren Matrazen, losen Dielen, hinter der Badewanne und es ging das Gerücht um, dass der siebzehnjährige Jake Parker sogar einen Tresor für seine Schätze angebracht hatte.Josh pullte getrockneten Schlamm aus seinen Locken und machte sich auf den Weg ins Hauptgebäude.
Vielleicht hatte Kenneth ihm etwas zu futtern aufgehoben.
Auch wenn er der Sohn der CHERUB Leiterin, Zara Asker, war, konnte er keinen Vorteil daraus schlagen und schon gar keine Sonderbehandlung erwarten.
Er hatte es genauso schwer wie slle Rothemden, sich gegen die älteren Kids durchzusetzen.
Mit Freude und Aufregung sah er der Grundausbildung, die alle elf bis zwölf Jährigen durchlaufen mussten, um zu Missionen zugelassen zu werden, entgegen.
Dann konnte er endlich sein rotes T-shirt gegen ein hellblaues tauschen und in den Trakt der älteren Schüler ziehen.
Er hatte sein buntes Zimmer mit der peinlichen Teddybär-Tapete und dem niedrigen Maltisch so satt.
Seit er denken konnte arbeitete er hart, lernte fleißig und kämpfte für sei Ziel.
Ein vollwertiger CHERUB-Agent werden.
Dazu gehörte auch gelegentlich Strafrunden zu laufen, wenn Trainer Large einen auf drm kicker hatte.Auf leisen Sohlen schlich Josh zum Ausgang der Umkleidekabine.
Mit seiner Sporttasche als Schutzschild vor seinem Körper
tastete er sich im Dunkeln den Gang in die Sporthalle und anschließend zum Hinterausgang entlang.
Eigentlich kannte er das gesamte CHERUB-Gelände wie seine eigene Hosentasche, aber er wollte nicht das unnötige Risiko weiterer Blauerflecken, durch herumliegende Gegenstände, eingehen.
Erst als er schon drauf und dran war durch die Tür der Turnhalle zu schlüpfen, nahm er das zischende Geflüster aus dem Raum war.
Erschrocken quiekte er auf und ließ die Tür unbeholfen zufallen.
Es hatte sich wie eine Diskussion zwischen zwei Lehrern angehört und Josh wollte unbedingt vermeiden Mr Large zu begegnen.
Als er noch überlegte wo er sich verstecken sollte, zweifellos hatten die Männer ihn gehört, wurde die Tür mit einem Schwung aufgestoßen, das es ihn von den Beinen fegte.
"Wer von euch kleinen Arschlöchern war das?", Mr Large war überaus wütend, auch im Dunkeln konnte Josh sehen das er tobbte wie ein wild gewordenes Nashorn, "ihr bekommt eine Strafe das euch Hören und Sehen vergeht. Ich schlag euch einen Kopf kürzer."
Eine zweite Stimme mischte sich zwischen die Flüche von Trainer Large, welche leicht amüsiert klang,"Mr, ich denke nicht das sie die Kinder damit einschüchtern", ein wenig Sorgen machte Josh sich schon, aber er behielt wie ihm schon von klein auf eingetrichtert worden war, einen kühlen Kopf und überlegte schon einen Fluchtweg, um der brenzligen Situation zu entkommen.
"Außerdem dürfen sie die Schüler nicht verprügeln", der leichte Akzent in der Stimme weckte in Josh eine Kindheitserinnerung.
"Die Regeln sind mir Scheiß egal".
"Mit dieser Einstellung ist es nur eine Frage der Zeit bis sie wieder von einem Kind k.o. geschlagen werden".
Es war das erste mal in seinem ganzen Leben das er erlebte wie Mr Large die Worte ausgingen.
Der inbegriff der Bösartigkeit machte auf dem Absatz kehrt und stürmte, Rachepläne schmiedend, Milimeter an Joshs Turnschuhen vorbei.
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Top Secret - The third Generation
ActionCHERUB ist eine Spezialeinheit des britischen Geheimdienstes, die Jugendliche zu Undercover Agenten ausbildet. Diese Jugendlichen unterlaufen das Erwachsenen-Radar und sind brandgefährlich, wenn sie auf Verbrecherjagd sind. Josh Asker ist einer von...