„Na, Herr Feist, gerade noch pünktlich!" mein Kollege Herr von Stollberg sah mit kritischem Blick zuerst die Uhr und dann mich an. Ich lächelte und nickte. Herr von Stollberg war wahnsinnig eingebildet und hielt sich für den Größten unter den Großen, doch wir anderen Mitarbeiter hielten herzlich wenig von ihm, was wir ihm aber selbstverständlich nicht demonstrativ auf die Nase banden. Ich gesellte mich zu meiner Kollegin Frau Kleinstedt auf meinen Arbeitsplatz und fuhr den Mac hoch, den wir in der Firma selbstverständlich alle hatten. Ich wusste nicht, woran es lag, vielleicht hätte ich schlecht geschlafen, aber ich konnte mich nicht konzentrieren, was auch nach mehreren Cafés nicht besser wurde. Als ich mir meine Arbeit am Ende des Tages noch einmal ansah, entdeckte ich jede Menge Fehler, die ich normalerweise nie gemacht hätte. Ich berichtigte sie alle mit der höchsten Konzentration, die ich aufbringen konnte. Vielleicht war ich aber auch einfach ein wenig durch den Wind. „Haben sie schlecht geschlafen? Sie sehen müde aus" fragte mich nun auch Frau Kleinstedt. „Vielleicht ein bisschen zu wenig" antwortete ich. „Jetzt stellen sie sich mal nicht so an, ich muss jeden Tag bereits um sechs hier sein und um das zu schaffen muss ich um vier aufstehen! Und zusätzlich muss ich länger arbeiten als sie!" empörte sich Herr von Stollberg. Frau Kleinstedt verdrehte nur die Augen und warf ein: „Sie bekommen dafür aber auch mehr Lohn". Herr von Stollberg schnaubte nur, wendete sich dann aber wieder seiner Arbeit zu. „Sie können jetzt sowieso Feierabend machen, Herr Feist. Es ist ja bereits um vier" meinte Frau Kleinstedt. Ich nickte, packte meine Aktentasche und verabschiedete mich von meinen Kollegen. Als ich das Büro verließ, wurde ich aufgrund der frischen Luft und der Wärme gleich etwas wacher. Nach einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass die Bahn bereits vor drei Minuten hätte kommen sollen. Aber wann kamen die Bahnen in Deutschland schon mal pünktlich? Als sie dann einige Sekunden später doch um die Kurve bog, stieg ich ein und setzte mich auf einen der vielen Sitze. Um diese Uhrzeit waren die Bahnen normalerweise ziemlich voll, doch vielleicht waren heute viele Leute wegen dem Wetter zu Fuß gegangen. Als ich die drei Stationen bis zu mir nach Hause gefahren war, stieg ich aus und schlenderte weiter zu dem Mehrfamilienhaus, in dem ich wohnte. Aus den Gärten der anderen Häuser der Straße war Geschrei und Gelächter zu hören, da in der Gegend, in der ich wohnte, relativ viele Familien mir Kindern lebten. Als ich die Haustür aufschloss, kam mir meine Vermieterin mit einem Wäschekorb entgegen. „Hallo Herr Feist! Schönes Wetter heute, nicht wahr?" fragte sie in ihrer natürlichen, fröhlichen Art, die ich so an ihr schätzte. „Guten Tag! Ja fantastisch!" antwortete ich und lächelte. „Hatten sie einen schönen Arbeitstag?" fragte sie. Schön war bei Mitarbeitern wie Herrn von Stollberg sicher relativ aber trotzdem antwortete ich: „Ja, und sie?"
„Ich habe eine Woche Urlaub!"
„Oh, dann wünsche ich ihnen noch viel Freude!"
„Vielen Dank! Schönen Tag noch!" mit diesen Worten verschwand sie in ihrer Wohnung. Ich ging vier Etagen hoch bis in meine Wohnung, wo ich erschöpft meine Tasche abstellte. Da ich fast unter dem Dach wohnte, staute sich die Wärme im Sommer und ich musste erst einmal alle Fenster öffnen um frische Luft rein- und alte Luft herauszulassen Dann ging ich zu meinem Gefrierschrank und holte eine Packung Vanilleeis aus der Truhe. Ich machte mir einen Café, in welchen ich zwei Kugeln Eis gab. Gerade als ich mich auf einem der beiden Stühle am Tisch niederlassen wollte, hörte ich ein knarzen vom Dachboden über mir. Ich blickte verwirrt an die Decke. Dort oben war eine Wohnung, zu der ich auch über meine Zugang hatte, doch die stand seit etwa drei Monaten leer. Hätte es unter mir geknarzt, hätte ich das nicht gehört. Ich selber konnte es nicht gewesen sein, da Küchenfliesen nicht knarzten. Ich schüttelte den Kopf und setzte mich. Ich würde es mir eingebildet haben.Sooo :) Das ist das zweite Kapitel! So läuft es bei Marc auf der Arbeit quasi jeden Tag an :D Mögt ihr Herrn von Stollberg oder Frau Kleinstedt mehr? :D
CU
Theresa
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Was es wirklich war-
De TodoMarc Feist ist ein gewöhnlicher, 32- jähriger Mann, der alleine in seiner Wohnung in einem Mehrfamilienhaus lebt. Doch als er in seiner Wohnung immer öfter Geräusche und seltsame Dinge wahrnimmt, kann er kaum noch ruhig schlafen und hat die größte A...