Vollmond

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Mir stockt der Atem. "Warum heilt er nicht?! Er sollte doch schon längst wieder verheilt sein!" "Seine Verletzungen sind zu stark, durch die Schmerzen kann er nicht heilen und wenn Scott versuchen würde sie ihm zu nehmen, könnte es ihn umbringen." erklärt mir Deaton. "Dann werde ich ihm helfen." "Nein, wir wissen nicht welche Wirkung es auf dich haben wird." "Das ist egal, ich muss ihm helfen." meinte ich ruhig und ohne Widerrede zuzulassen. Ich stelle mich neben den Tisch auf dem Derek liegt und nehme seine Hand. Ich konzentriere mich darauf ihm den Schmerz zu nehmen und plötzlich spüre ich ihn durch meinen Arm schießen. Nach einigen Sekunden mit fast unerträglichen Schmerzen schlage ich die Augen auf und sehe, dass Derek mich geschockt anschaut, dann merke ich, dass seine Wunden heilen. "Ich habs geschafft!" "Bist du wahnsinnig?! Das hätte dich umbringen können!" meldet sich Derek, dessen Hand ich noch immer halte, auch mal zu Wort. "Ein einfaches 'Danke' hätte auch schon gereicht!" meine ich beleidigt und gehe schnell aus dem Raum. Mit einem Blick auf mein Handy sehe ich, dass es schon kurz vor 6 ist. 'Ich sollte jetzt schnell nach Hause, sonst macht Mama sich sorgen'. Da ich im Momenten viel zu aufgewühlt zum Motorrad fahren bin renne ich nach Hause.

'Glück gehabt, Mama schläft noch'. Nach einer schnellen Dusche werde ich von Scott abgeholt und zur Schule mitgenommen. "Warum sorgst du dich so sehr um Derek?" "Ich weiß nicht..vielleicht liegt's daran, dass er im Prinzip mein Alpha ist..keine Ahnung.." danach gehe ich in den Unterricht. 'Warum mochte ich ihn so gerne? Eigentlich sollte ich ihn hassen, weil er mich entführt und zum Werwolf gemacht hat, aber ich kann ihn nicht hassen. Das ist doch alles scheiße!'

In den ersten zwei Stunden haben wir Wirtschaft beim Coach. Es geht um das Thema 'Risiko und Gewinn'. "Schon komisch oder?" kam es von Lydia neben mir. "Was meinst du? Das rumgehampel vom Coach?" "Nein. Jeder hat gehört was heute Nacht passiert ist, aber niemand weiß, dass wir auch da waren und niemand kennt die wahre Geschichte." "Ja, da hast du recht." "Miss Black, Miss Martin, wollen Sie die Klasse nicht auch an ihrem Gespräch teilhaben lassen?" kam es vom offensichtlich genervten Coach. "Nein, eigentlich nicht", entgegnete ich so frech wie möglich. "Dann würde ich mich freuen, wenn Sie ihre privaten Gespräche außerhalb meines Unterrichts führen!" "Klar, Sir! Coach Sir!" Rufe ich und tue dabei so, als wäre ich in der Army. Die ganze Klasse beginnt zu lachen wie sonst was. Nach dem Ende der zweiten Stunde gehe ich zu meinem Schließfach. Ich habe Grade meine Sachen für Sport raus geholt als ich merke, wie jemand auf mich zukommt. Es ist Scott und er sieht besorgt aus. "Scott, was ist los?" "Nix besonderes. Heute ist Vollmond, du hast sicher schon gemerkt, dass du leichter reizbar und gestresster bist als sonst." "Ja, dass habe ich schon bemerkt. Wolltest du etwas bestimmtes? Ich muss gleich zum Unterricht." "Kommst du heute Abend Bitte zu Derek? Wir müssen dich anketten, da wir nicht wissen, wie du reagieren wirst." "Natürlich. Ich muss jetzt los, sonst wird der Coach mich umbringen wollen." "Okei, soll ich dich später zu deinem Motorrad bringen?" "Nein, ich laufe lieber, aber dankeschön", meinte ich mit einem Lächeln und beeilte mich dann noch rechtzeitig zum Unterricht zu kommen. Nach zwei elendig langweiligen und eintönigen Stunden Querfeldeinlauf habe ich Schluss. Ich mache mir nicht einmal die Mühe mich umzuziehen sondern beginne einfach zu Doktor Deatons Praxis zu joggen, beziehungsweise zu rennen. Dort angekommen sehe ich schon mein Motorrad. Grade als ich drauf steigen will parken, jeweils einer links und einer rechts von mir, die Zwillinge aus dem Krankenhaus. Ich schwöre euch, wenn Blicke töten könnten, dann wären die beiden mehr als nur tot. "Reicht es euch nicht einmal von nem Mädchen vermöbelt zu werden?" frage ich spöttisch. "Ein mikriger Omega, wie du, sollte sein Maul nicht zu weit aufreißen, wenn er vor zwei Alphas steht!" meint einer von beiden, ich glaube es ist Aiden, wütend. "Ihr habt euch den wohl schlechtest möglichen Tag ausgesucht um mich zu nerven! Ich empfehle euch mich in Ruhe zu lassen, ansonsten kann ich für nichts garantieren!" warne ich sie während ich schon voll verwandelt bin. "Aiden, heute ist Vollmond. Dann ist selbst ein Omega stark genug uns zu verletzten. Ich denke wir sollten fahren!" "Ja Aiden, hör auf deinen schlauen Bruder", meine ich gespielt lieb. Aiden guckt mich noch immer wütend an, dreht sich dann jedoch zu seinem Motorrad, steigt auf und fährt. Ethan tut es ihm gleich und ich stehe noch einige Sekunden neben meiner Maschine bis ich mich wieder beruhigt habe und fahre dann nach Hause.

Zuhause angekommen bin ich, wie immer, alleine. Ich war grade dabei mir etwas zu essen zu machen, als es an der Tür klingelt. 'Kann man nicht mal in Ruhe etwas essen?!' denke ich mir genervt gehe aber dennoch mit meinem besten Fake-Lächeln an die Tür. Vor mir steht Derek. "Was willst du hier?" "Ich habe mich noch nicht für heute morgen bei dir bedankt. Also Dankeschön." "Dann kannst du jetzt ja wieder gehen", meine ich kühl. "Sag bloß du bist sauer auf mich?" meint Derek schon leicht genervt. "Wie wär's, wenn du mich einfach in Ruhe lässt und mich dann heute Nacht in deinem blöden Keller einsperrst?!" Noch bevor er etwas erwidern kann schlage ich ihm die Tür vor der Nase zu. Sofort beginnen ohne Grund meine Tränen zu fließen und ich rutsche an der Tür runter bis ich auf dem Boden sitze. "Reiß dich zuammen Raven! Du bist kein kleines, dämliches Mädchen, dass wegen einem Typen heult! Das liegt nur an diesem blöden Vollmond!" sage ich mir selbst. Dann stehe ich auf, gehe in die Küche und esse. Nachdem ich mich fertig gemacht habe, was echt lange gedauert hat, weil ich total verheult aussah, mache ich mich zu Fuß auf den Weg zu Derek. Es war erst 20 Uhr. Meiner Mutter habe ich gesagt, ich würde bei einer Freundin übernachten.

Vor dem abgebrannten Haus wartet Scott schon auf mich. "Du siehst wesentlich aufgeregter aus als ich, bist du sicher, dass wir dich nicht lieber anketten sollen?" meine ich, um ihn etwas ärgern. "Mir geht's gut, keine Sorge. Komm, wir sollten langsam rein gehen", meint er und geht ins Haus. "Ist Derek garnicht da?" "Nein, der muss noch dringend etwas erledigen." "Kannst du ihn heute bitte von mir fernhalten? Ich wäre heute absolut bereit ihm den Kopf abzureißen!" "Ich werd's versuchen, aber wieso wenn ich fragen darf?" "Das geht dich nichts an!" "Okei, tut mir leid, dass ich gefragt habe." Mitlerweile sind wir im Keller angekommen und Scott ist dabei mich anzuketten. "Tut mir leid, wenn die Ketten zu fest sind" "Du kannst sie noch etwas fester machen, ist schon in Ordnung" Nach fünf Minuten ist Scott endlich fertig und ich sitze an der Wand angekettet auf dem kalten Kellerboden. "Wenn du willst kann ich auch gerne hier bleiben", meint Scott und hockt sich vor mich. "Nein, geh du nur nach Hause, ich will lieber allein sein und dann besteht keine Gefahr, dass ich dich ausversehen verletzte" "Nagut, dann sehen wir uns morgen, wenn ich dich wieder rauslasse". Ich sagte ihm noch auf wiedersehen und dann war er auch schon weg. Ich habe noch mitbekommen, wie er mehrere Eisentüren zu schließt und dass er eine Ebereschengrenze gelegt hat. Danach ist es totenstill. "Toll! Was soll ich denn jetzt die nächsten 10 Stunden machen? Ich werde sicher nicht auf diesem kalten, harten Boden schlafen können." grummelte ich vor mich hin. In den ersten paar Stunden vertrieb ich mir die Zeit mit singen, bis ich schließlich Schritte über mir höre. Ich wusste, dass es Derek ist und spüre sofort eine so starke Wut, dass ich mich verwandle und meine Ketten innerhalb von wenigen Sekunden von der Wand gerissen habe. 'Was tue ich hier nur? Was geschieht mit mir? Ich kann meine Wut nicht kontrollieren!' Aus meiner Kehle erklingt ein animalisches Brüllen. "Konzentrier dich auf etwas! Du brauchst einen Anker um deine Kontrolle wieder zu erlangen!" höre ich plötzlich Dereks Stimme hinter mir. "Verschwinde! Sonst verletze ich dich noch!" presse ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. "Du brauchst einen Anker oder ein Mantra!" "Ich kann mich auf nichts konzentrieren!" "Versuch es mit Alpha, Beta, Omega! Das hat mir früher immer geholfen!" Alpha, Beta, Omega! Alpha, Beta, Omega! ALPHA, BETA, OMEGA!" Ich habe mich in der Zwischenzeit wieder zurück verwandelt. "Derek! Es hat funktioniert!" "Das sehe ich", meint er mit einem Lächeln. "Woran hast du gedacht? Was war dein Anker?" "Du.." "Aber warum ich?" "Ich weiß es nicht, du warst das einzige woran ich denken konnte.." "Nagut..ich denke, jetzt wo dich unter Kontrolle hast, kannst du nach Hause gehen und etwas schlafen. Schließlich musst du morgen in die Schule", meint er mit einem fiesen grinsen. Beim rausgehen knurre ich ihn noch einmal genervt an, wobei er tatsächlich ein kleines Stückchen von mir weicht. 'Ich habe tatsächlich meine erste Vollmondnacht überstanden ohne irgendjemanden zu verletzen', dachte ich mit einem stolzen lächeln. Zuhause angekommen schlief ich friedlich ein und landete schon bald im Land der Träume. Zumindest dachte ich es wäre nur ein Traum..

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Tut mir leid, dass schon länger nix mehr kam, aber ich hatte ne kleine schreibblokade..naja, dafür gibt's heute ein etwas längeres Kapitel :)

Ein Etwas Anderer Alpha *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt