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Max POV:

Und ein weiterer Tritt in den Bauch. Dieses Mal spuckte ich etwas Blut aus. Nachdem mein Vater mit mir fertig war, verließ er das Haus. Wahrscheinlich, um in eine der vielen Kneipen zu gehen und sich wieder zu betrinken. Und ich blieb zurück, ein zitternder Junge mit einem gewalttätigen Vater und der, bis auf einen einzigen Freund, nichts Gutes im Leben hatte.

Ich versuchte aufzustehen, aber schaffte es gerade mal, mich auf mein Bett zu schleifen. Ich wimmerte leise, brach aber nicht in Tränen aus. Ich hatte zu viel Angst, mein Vater würde wiederkommen und mich dabei erwischen. Mein Handy ertönte und ich griff nach ihm, wobei ich versuchte, den Schmerz in meinem Arm zu ignorieren. Mein bester und einziger Freund Jon hatte mir geschrieben.

Hey Max, muss unser Treffen leider absagen. Meine Freundin besucht mich heute. Sehe dich in der Schule!

Seufzend lehnte ich mich an die kalte Wand. Und wieder eine Enttäuschung. Warum tat Vicky das immer? Was hatte ich ihr getan, dass sie mir meine Freundschaft mit Jon so ruinierte? Sie war die einzige, die davon wusste, dass ich heimlich auf Jon stand. Und einen Monat später war sie mit ihm zusammen.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als jemand mein Zimmer betrat. Als ich erschrocken aufsah, blickte ich in die himmelblauen Augen einer Frau mit schwarzen Haaren. Sie trug ein langes weißes Kleid, das sich langsam in einer nicht existierenden Windböe bewegte."W-Wer bist du?", ich versuchte mich so aufrecht wie möglich hinzusetzen.

Sie lächelte leicht und es schien mir fast so, als ob ihr Lächeln mir Wärme schenkte."Das kann ich dir leider nicht sagen, aber ich möchte dir etwas vorschlagen." Ihre Stimme war hell und klar."Ja?", ich musterte sie noch immer etwas misstrauisch."Ich kann dich von hier wegbringen, bis du alleine zurecht kommst. Du wirst sicher sein, bis du 20 Jahre alt bist."

Ich blickte sie fragend an:"Aber?" Sie sag mich entsetzt an:"Warum denkst du, dass es etwas Negatives dabei gibt?""Weil man nie etwas gibt, ohne etwas als Gegenleistung zu erwarten!" Sie versuchte noch einmal zu lächeln, was ihr aber nicht sehr gut gelang."Wer hat dir das beigebracht?""Mein Vater", ihr aufgesetztes Lächeln wich einem Ausdruck von Bedauern.

"Im Gegenzug werde ich dir deine Gefühle nehmen. Liebe, Hass, Trauer. Du wirst weder glücklich noch traurig sein und es gibt nur einen Weg, deine Gefühle zurück zu bekommen und dieser ist, dass dich jemand von Herzen liebt, selbst wenn du diese Gefühle nicht erwiderst. Also, wirst du mit mir gehen?" Sie streckte ihre Hand aus. Sollte ich mit ihr gehen?

Ich meine, schlechter als hier konnte es nirgends sein und wer würde mich schon vermissen? Außer meinem Vater hatte ich keine Familie und Jon hatte noch Vicky, das hatte er mir heute deutlich durch die Nachricht gezeigt. Und selbst wenn es die falsche Entscheidung wäre, ohne Gefühle würde ich es nicht bereuen können.

Zögerlich ergriff ich ihre Hand und ich bemerkte, wie ihr Gesichtsausdruck zwischen Trauer und Freude schwankte. Dann wurde alles schwarz.

Da hast du es, Jon! Jetzt ist er deinetwegen gegangen!!! Ich hoffe, euch hat das erste Kapitel gefallen (oder war es zu melancholisch?). Jedenfalls gefällt mir das neue Thema, weil es nichts gewöhnliches ist. Ich werde das nächste Mal aus Jons Sicht schreiben, das heißt: Magic Timeskip!

Feelings for you (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt