Kapitel XII - Sebastian

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"Wie lange ich das schon weiß? Seit eben. Wie lange ich das schon ahne? Eigentlich seit den ersten paar Malen als wir drei was gemeinsam unternommen haben. Es fiel mir einfach auf. Max, ich mein, ich kenne dich schon so lange und ich weiß wie du bist. Aber immer wenn Luca dabei war, warst du anders. Du hast dich anders verhalten, anders geredet, und da fiel es mir einfach auf." Ich machte eine Pause. Max schien es nicht zu gefallen. Er wollte das nicht hören, was ich auch verstehen kann. "Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es sonst niemand weiß. Alle anderen haben einfach zu wenig Zeit mit euch verbracht um das zu sehen."

Max hob seinen Kopf an und schaute mir in die Augen. Sie waren rot von seinen ganzen Tränen.

"Ich hab Angst.", fing er an. Er rutschte ein Stück nach unten und zog sich dann wieder an mich.

"Wovor hast du Angst?", fragte ich ihn. Ich wusste nicht so Recht, ob er damit seine Freundschaft zu Luca meinte, oder unsere Eltern.

"Alles. Ich hab Angst, dass Luca das rausbekommt. Ich will auch nicht das unsere Eltern davon was wissen. Und erst recht nicht meine Freundin." Er fing an leise zu schluchzen. Warum muss er immer weinen?

"Max, wir packen das. Keine Sorge, ich werde dich nicht im Stich lassen. Aber am besten ist, wenn du jetzt einfach mal schläfst. Es ist schon spät und du musst morgen nochmal zur Schule. Außerdem ist dann Wochenende."

Ich hörte nur ein leises murren und stand dann auf. Er legte sich längs auf die Couch und deckte sich mit den Decken zu. Ach Max, was ist nur los mit dir?

Ein leises 'gute Nacht' kam als ich gerade das Licht ausmachte. Ich musste mir was ausdenken.

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