Als ich am nächsten Morgen meine Augen aufschlug, wusste ich erst nicht so recht wo ich war. Draußen war es noch nicht wirklich hell, weshalb ich liegen blieb und seufzte. Es war viel zu früh um aufzustehen. Normalerweise stand ich immer erst um 11 auf, gerade war es höchstwahrscheinlich noch nicht mal 8. Meine Augen schlossen sich wieder und erst jetzt bemerkte ich, dass sich unter mir etwas bewegte. Mein Herz blieb für einen kurzen Moment stehen mir der gestrige Vorfall wieder in den Sinn kam.
Ruckartig öffnete ich wieder meine Augen, nur um fest zu stellen dass es Harry war der sich unter mir bewegte. Mein Kopf lag auf seiner Brust, was wahrscheinlich auch der Grund war wieso mein 'Kissen' sich bewegte, und er hatte seine Hände um meine Taille geschlungen. Zwischen uns war ein Abstand von höchstens zwei Zentimeter.
Zum einen gefiel mir diese Situation überhaupt nicht. Dieser Körperkontakt mit ihm war einfach nur zu viel Körperkontakt auf einmal. Auf der anderen Seite wiederum mochte ich es. Ich genoss seine Nähe, seine Anwesenheit, einfach alles. Auch als ich mich an das Gespräch von gestern erinnerte bildete sich ein Lächeln auf meinen Lippen. Mein Blick glitt zu ihm hoch. Er schlief noch. Und das sollte sich auch nicht ändern.
Langsam erhob ich mich von seiner Brust und setzte mich gerade in meinem Bett auf, als ich kurzerhand wieder zu ihm gezogen wurde.
„Morgen", murmelte ein verschlafener Harry und drückte mich an sich. Seine Stimme klang ziemlich rau, aber ich musste zugeben, sie klang verdammt sexy. „Soso, du findest mich also sexy. Interessant", murmelte er plötzlich und verdarb somit die ganze Situation. Ich lief hochrot an und schlug mir gegen die Stirn.
Lektion 1: Nie wieder irgendetwas unbedachtes in der Nähe von Harry denken.
„Harry!", rief ich laut und warf das nächst beste Kissen nach ihm. Er duckte sich gekonnt und das Kissen landete mit voller Kraft auf eine Vase, die dann lauthals auf dem Boden ankam und in viele Glasscherben zerbrach. Erschrocken hob ich meine Hand vor den Mund. Die restlichen Jungs waren nach diesem Vorfall wahrscheinlich auch wach. Von Harry allerdings ertönte nur ein lachen.
„Ach Sam, die arme Vase", sagte er dann gespielt traurig, konnte sich letztendlich aber ein lachen nicht verkneifen. Sein lachen steckte an, denn auch ich fing an zu lachen. Als wir uns beruhigt hatten schaute ich mich um. Harry sammelte die Glasscherben vom Boden ein und ich stand neben ihm und hatte keine Ahnung was ich machen sollte.
„Harry?", fragte ich ihn vorsichtig und schaute zu ihm hinab, da er immer noch auf dem Boden kniete. Er drehte sich um und schaute mir direkt in meine Augen. Für einen kurzen Moment verlor ich mich in seinen grünen Augen die mich schon fast durchbohrten, jedoch fing ich mich wieder und stellte ihm meine Frage. „Wo ist das Badezimmer?". „Die Türe raus, dann den Gang entlang und die zweite Türe rechts", erklärte er mir den Weg und lächelte. Ich erwiderte sein lächeln, ehe ich meine nötigen Sachen schnappte und in das Badezimmer ging.
Seit langem wollte ich mal wieder ausgiebig duschen, jetzt war wahrscheinlich der richtige Zeitpunkt. Das letzte Mal das ich geduscht hatte war glaub ich vor fünf Tagen, eklig. Und ich war auch noch so verwöhnt von zu Hause und durfte dort jeden zweiten Tag duschen.
Die Türe hinter mir schloss ich und ich legte die Sachen die ich mitgenommen hatte auf den kleinen Schrank der neben dem Waschbecken stand. Schnell entblößte ich mich von meinen Klamotten und stellte mich unter die Dusche. Als ich das Wasser anstellte, entwich mir erneut ein kleiner Seufzer. Die Wärme tat gut und am liebsten wäre ich nicht mehr raus gekommen.
Als ich aber ungefähr fünf Minuten sinnlos unter der Dusche gestanden war und die Melodie eines Liedes vor mir her summte, entschied ich mich doch dazu mich meinen Haaren zu widmen. Und, wie konnte es auch nicht anders sein, es war nur Männerzeugs da. Männershampoo und Männerduschgel. Super! Da ich aber keine Wahl hatte, schnappte ich mir das Shampoo und schäumte meine Haare damit ein. Es roch nach Minze. Während ich es abspülte, sang ich leise die Melodie meines Lieblingsliedes mit.
So many, can't tell anybody
Harder to let you know
Call me when you made up your mind but you won't
Caught up in a way that you played my heart
Only love could ever hit this hard...
Als ich mit allem fertig war und auch meine frischen Sachen angezogen hatte, band ich meine Haare in einen Dutt und lief nach unten. Ich konnte lautes Stimmengewirr wahrnehmen. Wahrscheinlich waren die anderen nun auch schon wach. Ein Blick in die Küche bestätige meine Vermutung. Alle fünf, mit Isaac sechs, saßen an dem Küchentisch und unterhielten sich. Als sie mich erblickten, verstummten sie kurz, setzten dann aber ihre Gespräche weiter.
„Euch auch einen wunderschönen guten Morgen", murmelte ich nur, ging aber nicht davon aus dass sie es gehört hatten. Ich lief schnurstracks zum Herd und betrachtete die leere Pfanne.
Natürlich. Jedem hatten sie etwas gemacht, nur wer wurde vergessen? Ich. Toller Start in den Tag! Ich zuckte leicht zusammen als jemand von hinten auf mich zu kam, seinen Kopf auf meine Schulter legte und meinem Ohr immer näher kam. „Auf dem Tisch steht dein Essen", flüsterte Harry mir in mein Ohr, was mir Gänsehaut verbrachte. Schnell drehte ich mich um und starrte in seine Augen. Nicht schwach werden Sam! Ich räusperte mich kurz und ging dann an ihm vorbei.
Selbst die Jungs hatten uns einen verwirrten Blick zugeworfen. Jeder einzelne. Vor allem Niall, jedoch sah ich ihn seinen Augen noch etwas anderes. Er war verletzt. Aber wieso das?
Mein Blick wanderte zu dem freien Platz neben Louis, der mich wie ein Honigkuchenpferd angrinste. Lachend schüttelte ich den Kopf und lies mich neben ihm nieder. Auf dem Tisch stand ein Teller mit Massenweise Pancakes darauf. „Wer hat die gemacht?", fragte ich, jedoch wurde meine Frage schon von alleine beantwortet als sich die Köpfe zu Liam drehten.
Hatte es eigentlich allen die Sprache verschlagen oder wieso redete niemand mit mir? Natürlich von Harry abgesehen. Dieser hatte ja anscheinend heute extrem gute Laune. „Und was habt ihr heute so vor? Mädels aufreißen und diese danach aussaugen?", fragte ich und schlug mich innerlich für diese Frage. Gott was war nur los mit mir? Noch nie war ich so vorlaut den Jungs gegenüber. Lag vielleicht daran dass ich nun ein Vampir war und ich mich ihnen nicht mehr so unterlegen wie davor fühlte. Den Gedanken daran, dass ich ein Vampir war, verdrängte ich aber immer.
Sie allerdings nahmen meine Worte lässig auf und brachen allesamt in schallendes Gelächter aus, was die angespannte Stimmung etwas auflockerte. „Wäre zwar keine schlechte Idee, aber nein. Wir hatten eigentlich vorgehabt an den See mit dir zu gehen. Natürlich nur wenn die Dame das für angemessen hält. Außerdem ist der See etwas abgelegen, es werden also nur wir da sein", sagte Louis als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Seine Worte änderten meine Laune wieder schlagartig und ich nickte lächelnd. Wer weiß, vielleicht hatten alle ja eine ganz andere Seite an sich die ich nur noch nicht kennen lernen durfte.
Wenn ich allerdings gewusst hätte was auf mich zukommen würde, hätte ich ihnen niemals zugesagt.
Ist zwar nur ein kleiner Lückenfüller, hoffe es gefällt euch aber trotzdem. Ich mag das Kapitel irgendwie :D Und außerdem liebe ich dieses Lied oben, wer kennt es? :D
Wie findet ihr es eigentlich das ich in letzter Zeit öfters ein Kapitel hochlade? Also eigentlich jeden Tag :D Habe nämlich irgendwie das Gefühl dass viele meiner Leser nicht mehr mitlesen. Aber trotzdem ein riesiges Danke an alle meine aktiven Leser ♥
xoxo' Michelle
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They are not real. (One Direction FF)
FanfictionSam war ein normaler Teenager. Sie war zufrieden mit ihrem Leben und wollte nichts daran ändern. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr. Denn sie wurde entführt und dass von fünf jungen Männern. Von fünf jungen Vampiren. Für sie war klar das...