Vom Glauben und Wissen Geschichten vom Leben und mit dem Leben

Liebe?

Das klang doch schon ganz gut. Zufrieden klappte ich mein Heft zu. Da würde unsere Deutschlehrerin aber Augen machen! Sie hatte uns aufgetragen, unsere Sicht auf das Universum im Bezug auf die menschliche Psyche in einer Geschichte unterzubringen. Eigentlich wie ich fand ein absolut fürchterliches Thema, aber diese Aufgabe hatte mein Interesse geweckt.

Ich steckte mein Heft in die Tasche und wollte gerade aufstehen, als mir auffiel, dass ich den zweiten Teil der Hausaufgabe noch nicht erledigt hatte. Seufzend holte ich mein Heft also wieder raus. Wir sollten uns ein Kerngefühl des Menschen raussuchen und philosophisch definieren. Mir fiel nur eine Sache aus meinem Text auf: Das Gefühl der Liebe.

Liebe-na toll, das kann ja lustig werden!
Also Liebe:

Liebe ist ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit, sie ist immer in uns und um uns herum.

Liebe ist etwas sehr abstraktes, etwas sehr schönes, aber eben abstrakt.

Liebe ist nicht an Fassaden und Zeiten gebunden, es gibt verschiedene Arten der Liebe: Die Liebe zwischen einem Kind und seinen Eltern, aber auch die Liebe zwischen zwei Partner.

Liebe kann nicht gekauft werden, sie kann nur von Herzen geschenkt werden.

Liebe ist das Kribbeln im Bauch und die plötzliche Freude, die einen erreicht, wenn man jemanden bestimmten begegnet.

Liebe kann Menschen verändern und bewegen, und nur komplett ohne Hintergedanken geschenkt werden...

...das ist die Macht der Liebe.

Ich war selber überrascht wie einfach mir diese Definition gefallen war, es war wieder dieses Gefühl, was ich auch schon gestern morgen hatte. Dieses Gefühl, dass nicht direkt ich das schreibe. Aber es hörte sich schon irgendwie ganz gut an. Ob ich doch so etwas wie ein philosophisches Ich hatte, oder zu mindestens eine philosophische Ader? Na ja, ich war bis gestern zwar eigentlich vom Gegenteil überzeugt, aber ich hatte dieses Gefühl. Das Gefühl, dass diese Zeilen der Beginn von etwas waren, etwas was demnächst passieren würde.