7. Shika

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Wieso? Wieso wollte er diese Schmerzen spüren? Was sollte das bringen?

Es wirbelten so viele Fragen durch meinen Kopf und Panik machte sich in meinem Körper breit.

Was würden sie von mir denken? Würden sie in mir das Monster erkennen das ich war?

Ich schüttelte leicht meinen Kopf um diese Gedanken zu vertreiben. Na gut wenn er diese Schmerzen spüren wollte dann ist dies seinen Entscheidung und strich leicht mit den Finger über seinen Unterarm.

Sobald meine Finger ihn berührten, begann er zu schreien. Verdammt, roch das berauschend, dieser Geruch nach Schmerz den er verströmte! Ich packt seinem Unterarm und er brach zusammen, wand sich unter meinem Griff, unfähig auch nur den Gedanken daran zu fassen die Flucht vor mir zu ergreifen.

Es roch so gut, es beherrschte meine Sinne, seine Schrei klangen wie Musik in meinen Ohren, ich wünschte ich würde niemals aufhören ihm diese Schmerzen zuzufügen. Adrenalin rauschte durch meine Knochen, meine Sicht wurde immer enger, fixierte sich auf Linus schmerzverzerrtes Gesicht. In meinen Ohren klangen seine qualvollen Schreie wider, ich konnte schon fast schmecken wie sehr ich ihm weh tat. Und dann...... ließ ich los.

Ich trat schnell von ihm weg und versuchte mich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Keuchend  sah ich auf meine Hand, sie zitterte. Nicht weil ich geschockt war, sondern wegen dem Drang wieder etwas in die Finger zu bekommen, etwas das schrie. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und entspannte sie dann wieder.

Langsam beruhigte ich mich wieder und sah dann zu Linus hinunter. Er hatte sich noch immer nicht hingesetzt, nein, er sah mit weit aufgerissenen Augen in die Ferne.

Ich seufzte und zog mir wieder meine Lederhandschuh über die gezeichneten Finger. Dann kniete ich mich neben Linus: "Ich habe dir doch gesagt, das es weh tun würde.", seine Augen richteten ihren Blick auf mich: "Ja....,", krächzte er schon fast, so heiser war er vom schreien geworden. Ganz langsam richtete er sich auf und räusperte sich: "Okay, ...... ich glaube Jasper ist bei dir in Sicherheit.", ich streckte ihm eine Hand entgegen um ihm beim aufstehen zu helfen.

Er sah sie verunsichert an. Sicher erinnerte er sich gerade daran wie viel Schmerz ihm diese Hand beschert hatte. Er atmete kurz durch und griff dann nach ihr. Ich half ihm beim aufstehen und trat dann ein paar Schritte zurück.

Man sah Linus an, das er noch immer schwer unter schock stand. Er zitterte am ganzen Körper. Er räusperte sich: "Ich..... Ich glaube wir gehen jetzt einmal. Gute Nacht.", er drehte sich um ohne mich noch einmal anzusehen und ging zum Auto zurück.

Mein Blick wanderte zu Inari und Seirei. Beide standen wie erstarrt mit weit aufgerissenen Augen da. In ihnen spiegelte sich Angst.

Ich zog den Duft ,den sie verströmten, durch meine Nase tief in meine Lungen ein. Verdammt. Wie sollte ich es schaffen heute einzuschlafen, berauscht von dem Geruch der Angst und des Schmerzes?

Doch komischerweise, verströmte Jasper diesen Geruch nicht. Er sah mich konzentriert an. In seinen Augen stand Schock, aber noch viel mehr Neugier.

"Seirei, Inari. Ich denke es ist wohl das beste wenn ihr zwei jetzt auch zum Auto geht. Es war ein langer Tag und ich würde gerne endlich schlafen gehen.", sagte er zu den zwei erwachsenen Männern hielt den Blick aber immer noch auf mich gerichtet.

Dann drehte er sich um und kramte eine Karte aus seine Jackentasche hervor und sperrte die Türe auf. Seirei und Inari sagten irgendetwas, doch ich ignorierte sie einfach.

Hatte Jasper nichts anderes zu dem zu sagen, was ich gerade getan hatte, als das er müde sei? Was war mit dem Jungen los?  Und wieso machte er mich so verdammt neugierig?!!

Die TodesbringerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt