9.Shika

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Es war eine Familienfreier, wenn es eine war, wieso durfte ich dann nicht kommen?

Ich spähte durch den Türspalt, aus dem normalerweise immer unsere Kellner huschten um das Essen zu servieren, aber im Moment aßen alle also wurde der Durchgang nicht benutzt.

Alle aus dem Clan saßen zusammen unterhielten sich, lachten oder redeten über die Feindschaft zwischen den verschiedenen Clans.

Der Speisesaal war sehr groß, die Wände waren mit schönen, kunstvollen Wandmalereien verziert, durch die Fenster fiel viel Licht und lies den ganzen Raum erstrahlen.

Ich wollte auch dabei sein, Akio saß dort neben Vater und unterhielt sich mit einem Mädchen das zwar unserem Clan angehörte jedoch nicht mit uns Verwandt war. Sie war hübsch. Akio redete oft mit schönen Mädchen. Er lächelte, wie immer machte er einen aufmerksamen, freundlichen Eindruck. Im Gegensatz zu mir. Ich lächelte eigentlich nie. Außer er spielte mit mir, das war lustig.

Wieso sollte ich mich nicht zu meinem Bruder setzten dürfen? Ich wollte doch nur dazu gehören und wissen worüber die zwei lachten.

Vorsichtig machte ich die Türe etwas weiter auf und schlich mich in den Raum, doch schnell wurde ich bemerkt. Meine Mutter rief: "Shika! Was machst du hier?!", mein Vater stand sofort vom Kopfende des Tisches auf und kam auf mich zu. Alle Clanmittglieder hatten sich zu mir umgedreht.

"I... Ich wollte doch bloß zu Akio.", stammelte ich und wich verunsichert und ängstlich zurück als mich mein Vater schon fast erreicht hatte.

Aus dem Augenwinkel konnte ich Akio aufspringen und zu uns eilen sehen, als mich mein Vater an dem behandschuhten Arm packte und durch die Vordertüre hinauszerrte. Er sah so wütend aus. Mir rannen Tränen über die Wangen und ich sah mich Hilfe suchend zu Akio um. Doch als er schon fast aus dem Saal draußen war, gingen die Türen blitzartig zu.

Das letzte was ich noch von Akio sah, war der unglaublich besorgte und leicht panische Blick und die Hand die er nach mir ausstreckte obwohl ich doch viel zu weit weg war.

Dann zerrte mich mein Vater weiter bis in den hintersten Teil des Hauses. Dort lag mein Zimmer.

Er riss die Türe auf und stieß mich hinein. Ich fiel auf den Boden und sah mit tränenüberströmten Gesicht zu ihm. "Ich hatte dich gewarnt Mädchen! Wehe du setzt einen Fuß in den Speisesaal während der Clan hier ist, habe ich gesagt!",

"Aber wieso! Wieso darf ich nicht bei Akio sein und mit dem Clan essen! Das ist nicht fair!", sofort bereute ich meine Worte. Noch nie hatte ich ihn so wütend gesehen:

"Da hast du recht, es ist nicht fair, dass wir mit dir bestraft worden sind. Du bringst nur Unheil über diesen Clan, du schwächst ihn!", nach diesen Worten knallte er die Türe zu und schloss sie doppelt ab. Ich hörte wie seine schweren Schritte immer leiser wurden.

Dann warf ich mich in mein Bett und weinte. Ich weinte mich wieder eine Nacht in den Schlaf hinein.

Mit wild pochendem Herz schreckte ich aus meinem unruhigen schlaf hoch. Es dauerte eine Weile bis ich meine Atmung wieder unter Kontrolle hatte.

Fuck.

Ich fuhr mir mit den Händen übers Gesicht.

Solche Träume hatte ich oft. Träume aus der Zeit als ich noch nicht gelernt hatte, still zu sein und einfach zu verschwinden. Niemand außer Akio wollte mich zu Gesicht bekommen, also hatte ich so gut wie möglich, ihnen den Wunsch erfühlt.

Damit sie manchmal vergessen konnten das es mich gab. Damals war ich sechs gewesen. Mit der Zeit wurde Akio immer stärker und beschützte mich, könnte man sagen. Aber zu der Zeit als er mich anfing zu beschützen, war ich schon dabei jede Nacht zu trainieren.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 30, 2017 ⏰

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Die TodesbringerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt