Nachtfalter

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Vorsichtig starrte sie zu der höchsten Turmspitze. Na toll, eine weitere Schule ohne Freunde, dachte sie und stapfte die Treppen zum Portal hoch.

Es war Silvester und da sie kein Zuhause hatte, hatte Dumbledore ihr angeboten, jetzt schon nach Hogwarts zu gehen. Dann würde sie auch nicht in aller Öffendlichkeit ihrem Haus zugeordnet werden. Das war ihr ganz recht, das letzte was sie wollte war aufzufallen.

In der Halle hinter dem großen Tor wartete schon eine Hexe, die ihre schwarzen Haare zu einem strengen Knoten zusammengebunden hatte. Sie stellte sich als Professor McGonagall vor, Lehrerin für Verwandlung. Danach führte sie sie durch das Schloss zum Büro des Schuldirektors.

Dumbledore erwartete sie bereits mit einem alten zerlumpten Hut.

>> Guten Tag, Ayla! Hast du dich gut erholt? <<

Sie nickte.

>> Gut, dann können wir ja anfangen! << rief er gut gelaunt und deutete auf einen kleinen Hocker.

Zögernd setzte sie sich und ihr wurde sogleich der Hut aufgesetzt. Der Hut redete mit ihr.

>> Hm... schwierig schwierig. Deine Famile passt dach Slytherin, aber da gehörst du nicht hin. Nun, du bist ein wenig Weltfremd, Huffelpuff passt also auch nicht. <<

Was soll das heißen, Weltfremd, du schmutziger Lumpen von einem Hut!

>> Nun, Temperamentvoll bist du ja schon, und talentiert auch. Und großen Mut besitzt du. Ich glaub, ich steck dich nach GRYFFINDOR! << rief er laut durch den Raum. Missmutig setzte Ayla den Hut ab. In Ravenclaw würde ich wahrscheinlich in Ruhe gelassen werden, aber sind in Gryffindor nicht all die nervigen neugierigen Leute?

Sie ließ sich noch von Professor McGonagall den Gemeinschaftsraum und das Passwort zeigen, dann setzte sie sich auf einen der Sessel vor dem Kamin. Wenigstens war der Raum in einem warmen Rot gehalten und nicht in dem kalten Grün und Silber.

Man hatte ihr versichert, dass es hier vollkommen sicher sei. Doch so richtig glaubte sie das nicht. Waren hier nicht die ganzen schwarzmagischen Reinblut-Kinder in Slytherin, die es sicherlich gleich ihren Eltern petzen würden, das sie hier ist ?

Missmutig knabberte sie an einer Erdnuss aus der Schale auf dem Tisch vor ihr. Woher weiß Dumbledore, das ich Erdnüsse liebe? fragte sie sich.

Seufztend ging sie nach draußen. Sie brauchte frische Luft. In den Gängen traf sie niemanden. Schnell verwandelte sie sich im zweiten Stock in ihre Animagusgestalt (Sie hatte es heimlich gelernt, um ihren Eltern wenigstens für ein paar Stunden aus dem Weg gehen zu können).

Der schneeweiße Leopard schlich um die Ecke. Und sprang wieder zurück. Am unteren Ende der nächsten Treppe saß eine Katze. Langsam schlich sie zurück und kratze dabei mit ihrer Vorderpfote am Fuß einer Rüstung entlang. Plötzlich, als hätte sie einen geheimen Mechanismus ausgelöst, löste sich die Rüstung einfach in Luft auf. Darunter kam ein dunkles Loch zum Vorschein.

Ohnen nachzudenken sprang sie hinein. Die Rüstung erschien wieder, in dem Moment, wo die Katze um die Ecke kam. Ihre Lampenaugen starrten eine Zeit lang in ihre Richtung, sie tapste dann aber weiter.

Erleichtert schnurrte sie. Der Gang, der hinter ihr lag war höchstens einen halben Meter hoch und nur ein wenig breiter. Er führte erst bergab, und dann noch links, was ihr ein Windhauch verriet, der ihre Schnurrhaare erzittern ließ. Vorsichtig kroch sie durch die Dunkelheit.

Nach mehreren Biegungen (links, rechts, geradeaus, links, zweimal rechts, links und wieder geradeaus) kam sie in eine kleinere Höhle. Sie war zwar nur vier Meter breit und ein Meter hoch, roch aber nicht mehr so nach Schimmel und Moder. Diesen Gang hatte man seit vielen Jahren nicht mehr benutzt und auch nicht gelüftet.

Hier in der Höhle, die nur noch aus Erde bestand und nicht mehr aus Stein, war die Luft frischer, wohl wegen des Ausgangs, der auf der anderen Seite aufleuchtete. Etwa eineinhalb Meter über dem Boden war eine Holzklappe, durch deren Ritzen man Licht und auch Stroh sehen konnte. Stroh?

Schnell verwandelte sie sich zurück und öffnete langsam die Klappe. Und fand sich in einem Stall wieder. Mit geöffnetem Mund starrte sie wie angewurzelt auf den Hippogreif, der keuchend in der Ecke lag. Ihr Staunen wurde durch zorniges Kreischen unterbrochen, das von einem pechschwarzem Hippogreif kam. Wütend verteidigte er das Hippogreif-Weibchen und schlug nach Ayla.

Sie duckte sich wieder in das Loch und wartete. Dann kroch sie muig wieder hinaus und stellte sich aufrecht vor den Hippogreif. Der starrte sie mit gelben Augen an. Sie sah die Intelligenz in diesen Augen. Dann verbeugte sie sich.

Der Hippogreif starrte sie weiter an und verbeugte sich nach einigem Zögern auch. Dann wante er sich ab und legte sich neben das hellgrau-silbrige Weibchen. Sie keuchte immernoch und zuckte immer wieder heftig zusammen. Doch sehen konnte sie nichts, der Schwarze verdeckte ihre Sicht und ließ sie auch nicht ran.

Eine Zeit lang beobachtete sie die beiden und schlief irgendwann ein.

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>>SIMBAAA!!! <<

Lachend verdrehte James die Augen. Er lag gerade im Schnee, direkt neben Moon. Sirius Geschrei hörte er trotzdem. Auch die Granianerstute sah kurz auf, versenkte dann aber wieder die Nase im frischen Gras des Futtertruges, in dem mehrere Apfelstücke waren.

Dann ließ er seinen Kopf wieder in den Schnee plumpsen und starrte in den wolkenlosen Himmel. Der Vollmond ging gerade auf.

>> Wir müssen uns noch etwas einfallen lassen, warum Remus dieses Jahr nicht zur Silvesterparty kommt. << murmelte er Gedankenversunken. Hauptsache die Silvesterknaller machten den Werwolf nicht noch agressiver.

Moon schnaubte nur und fraß weiter.

>> Richtig. Du kannst mir ja nicht antworten. Du bist viel zu sehr mit deinem Essen beschäftigt! << lachte James und richtete sich auf.

>> Vielleicht kommt Lily dieses Jahr. << dachte er laut und versank in einem Tagtraum.

Er hatte Lily jedes Jahr auf die Party eingeladen, doch kein einziges Mal war sie erschienen. Doch er war nie sauer deswegen. Er hatte sich immer irgendwie ablenken können. Meistens damit, den Slytherinschüler Severus Snape zu ärgern. Wütend dachte er an den Tag im letzten Jahr.

Snape war Lilys bester Freund gewesen, jedenfalls bis letztes Jahr. Daran war James zwar ein wenig mitschuld... Jedenfalls hatte er sie, als sie ihm helfen wollte, aus lauter Wut auf James, die Rumtreiber und alle anderen heraus, sie Schlammblut genannt. Daraufhin war sie einfach nur weggerannt. Seitdem sprach sie kein Wort mehr mit ihm. Was James eigendlich ganz recht war, doch er hatte nicht gewollt das Lily dabei so verletzt wird.

Frierend lief er ins Haus. Und rannte beihnahe in Sirius, der in den Flur gerannt kam, auf der Flucht vor einem fauchenden Kniesel. James musste lachen bei diesem Anblick. Sirius Hose war hinter zerissen und er hatte eine weitere zerkratzte Hand.

>> Tatze, hast du dich wieder auf Simba setzten wollen? << sagte er gespielt erst und nam zu Sirius Erleichterung den Kniesel auf den Arm.

>> Die sind halt überall! << keuchte Sirius und sah sich seine Hose an.

>> Kann ich eine Hose von dir haben? << fragte er. James sah ihn irritiert an.

>> Wieso? Sind deine alle zerissen? <<

>> Damit deine auch mal kaputt gehen! << knurrte Sirius und grinste, als er James beleidigtes Gesicht sah.

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Gespannt sah Ayla zu, wie ein neues Leben das Licht der Welt erblickte. Der kleine neugeborene Hippogreif war hellgrau wie seine Mutter. Und er hatte die gelben Augen seines Vaters.

Ayla hatte durch die an der Wand hängenden Leinen herausgefunden wie die Hippogreife hießen: Das pechschwarze Männchen trug den Namen Nachtfalter, das helle Weibchen hieß Mondlicht. Das kleine Männchen hatte noch keinen Namen. Zögernd stand sie auf und lief zu der hinteren Wand der großen Box.

Dort ritzte sie mit ihrem Zauberstab ( Ahorn, Einhornhaar, nicht biegsam, 13 Zoll) den neuen Namen in das Holz: Seidenschnabel.

Silencium - Sirius BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt