Meeting

3.3K 156 13
                                    

Als ich alles auf dem Boden ausbreitete, wurde mir erst klar, wie viel das eigentlich war. Alte Verträge, Missionsberichte, und vieles Andere. Ich begann damit, alles alphabetisch zu sortieren. Dann stieß ich auf eine Akte, die nicht hierher zu gehören schien. "Akeno Tokugawa.", las ich. Das war eine Akte meines Vaters! Was hatte die hier zu suchen? Ich legte sie auf den Schreibtisch. Die würde ich mir später ansehen. Bald hatte ich einen ganzen Stapel voller Personalakten, die eigentlich ins Archiv gehörten. Ich hatte schon einen meterhochen Stapel von Akten auf dem Schreibtisch liegen, als es plötzlich klopfte. Ich saß hinter dem Schreibtisch am Boden und sortierte Missionsberichte, und war so darin vertieft, dass ich gar nicht bemerkte, dass es klopfte. Erst, als ich dann angesprochen wurde. "Ähm, Entschuldigung? Ist hier jemand?", fragte jemand auf der anderen Seite des Schreibtischs und ich schrie auf. "Also ist doch jemand hier!", sagte die Stimme, die ich als Kotetsus erkannte. "Himmelherrgott! Erscheck' mich doch nicht so!", sagte ich und tauchte hinter dem Schreibtisch auf. "Was gibt es denn?", fragte ich und richtete mein Haar zurecht. "Hier. Wir bringen dir noch n bisschen Papierkram.", sagte der andere, den ich mittlerweile als Izumo Kamizuki enttarnt hatte. Er ist ein Chunin und ist meistens mit Kotetsu Hagane in einem Team. Izumo muss zusammen mit Kotetsu oft das Haupttor von Konoha bewachen, und da das keine besonders schwierige Aufgabe ist, müssen die beiden oft Aufgaben für den Hokage übernehmen, wie Papierkram schleppen, etc. "Danke.", seufzte ich und sie stellten es vor dem Schreibtisch ab. Dann verschwanden sie wieder. Bis Mittag saß ich auf dem Boden und sortierte Berichte und legte sie in Ordner ab, und ich schaffte es, das gesamte erste Regal in Ordnung zu bringen. Dann öffnete ich erst einmal das Fenster, um frische Luft zu schnappen, denn hier drin war es ganz schön stickig. Die Akten die ins Archiv gehörten, hatte ich in einen Karton in die Ecke gestellt, um Platz auf dem Schreibtisch zu haben. Aber ein Gedanke beschäftigte mich die ganze Zeit. Was hatte die Akte meines Vaters hier verloren? Dann nahm ich mir das zweite Regal von vieren vor. Ich sortierte die Schriftrollen aus, und knotete sie mit einer dünnen Schnur zusammen. Die gehörten in die Bücherei. Eine Stunde später klopfte es an der Tür und ich sah auf. "Ja bitte.", sagte ich und wandte mich wieder dem Papierstapel zu, den ich gerade lochte. "Ich bring dir Kaffee und etwas zu Essen. Von Opa.", sagte ein Kind, das vor meinem Schreibtisch stand. Ich stand auf, und es kribbelte in meinen Beinen. "Oh, das ist aber nett von dir. Wer bist du denn?", fragte ich und er stellte beides auf den Schreibtisch. "Ich bin Konohamaru Sarutobi, und der ehrwürdige Enkel des dritten Hokage.", sagte er und wirkte etwas niedergeschlagen. Konohamaru hatte braune Haare und schwarze Augen. Er trug ein gelbes Shirt mit dem Symbol Konohas darauf und graue Shorts. Darüberhinaus trug er eine Art grauen Helm mit einem orangefarbenen Gesicht darauf, aus dem oben ein Zipfel seines Haares herausragte. "Ich bin Suzume.", sagte ich und lächelte. "Warum so niedergeschlagen, Konohamaru?", fragte ich. "Naja, mein Lehrer ist ziemlich lästig. Kann ich mich bei dir verstecken bis er weg ist?", fragte er und grinste. "Na klar, wieso nicht.", sagte ich und er kroch unter den Schreibtisch. Und schon konnte man seinen Lehrer rufen hören: "Ehrenwerter Enkel! Wo bist du?" "Psst.", machte Konohamaru und hielt sich einen Finger an die Lippen, und schon wurde die Tür aufgerissen. Konohamarus Sensei war ein großer, schlanker Mann mit einem blauen Kopftuch, an welchem vorne das Konoha-Zeichen befestigt ist. Ebenfalls auffällig fand ich die runde, schwarze Brille, welche er ständig zurechtzurücken schien. "Haben Sie den ehrenwerten Enkel den Hokage gesehen?", fragte er, ohne jegliche Entschuldigung. Ich sah ihn böse an und stand auf. Zuvor zwinkerte ich Konohamaru kurz zu. "Ja sagen Sie einmal, was erlauben Sie sich? Einfach die Türe aufzureißen ohne zu klopfen? Haben Sie denn keinerlei Anstand? Wie können Sie es wagen, einfach so in mein Büro hereinzuplatzen?!", begann ich und er zuckte zusammen. "Und nein, ich habe ihn nicht gesehen. Ich wünsche einen schönen Tag.", sagte ich, setzte mich wieder, schob die Brille nach oben und tat so, als würde ich etwas schreiben. "T-Tut mir leid, dass ich Sie gestört habe.", sagte er kleinlaut und schloss die Tür hinter sich. "Danke Suzume! Das war echt cool!", sagte Konohamaru freudig und umarmte mich stürmisch. "Danke dass du mir etwas zu Essen gebracht hast.", sagte ich, und er stahl sich durch die Tür davon. Ich nahm einen Schluck vom Kaffee, und biss in das süße Dango, das er mir gebracht hatte.
Der restliche Tag verlief relativ ruhig, und ich schaffte es tatsächlich, alles zu sortieren, was herumlag. Geschafft saß ich am Abend an meinem Schreibtisch, und sah mir die Akten in dem Karton an, den ich vorhin beiseite gestellt hatte. Ich hatte die Akte meines Vaters offen, als es klopfte. "Ja bitte.", sagte ich müde, und der Hokage trat ein, und war richtig erstaunt, wie ordentlich es nun hier aussah. "Wie hast du das denn alles allein geschafft?", sagte er und lächelte stolz. In diesem Moment kam er mir vor, wie mein eigener Großvater, und das versetzte meinem Herz einen Stich. "Was liest du denn da?", fragte er und nickte in Richtung der Akte vor mir. "Ich habe einige Akten gefunden, die ins Archiv gehören, und ich dachte mir, ich werf mal einen Blick rein.", erwiderte ich und schloss die Akte, ehe er sehen konnte, wessen Akte es war. "Wessen Akte hast du denn da?", fragte er. Mist. Erwischt. "Von einem Akeno Tokugawa.", antwortete ich. "Ach, dieser Fall ist schon 12 Jahre alt.", sagte er und nahm sie in die Hand. "Akeno war ein sehr guter Ninja, damals, als er noch in Konoha lebte. Er zog damals nach Kiri Gakure, als er geheiratet hatte. Doch dann wurde bei ihnen eingebrochen, und die Einbrecher töteten seine Frau und ihn. Seine beiden Töchter ließen sie am Leben. Die eine ist spurlos verschwunden, die andere hatte eine steile Karriere hinter sich, wurde dann aber eine Abtrünnige.", sagte er, und erzählte somit meine Lebensgeschichte. "Die Behörden taten es als Affekt-Tat der Einbrecher ab.", sagte er und klappte die Akte zu. "Aber warum ließen sie die beiden Mädchen leben?", fragte ich und er zuckte nur unwissend mit den Schultern. "Wir haben beschlossen, diesen Fall zu untersuchen. Immerhin war er einmal ein Ninja aus Konoha Gakure. Mir tut es um seine Kinder leid.", sagte er und legte sie zurück. "Du kannst Feierabend machen, Suzume. Du hast gute Arbeit geleistet." "Ich bring das nur schnell ins Archiv.", sagte ich und hob den schweren Karton hoch, wobei mein Verband zum Vorschein kam. "Was hast du den da?", fragte er und wollte es sich ansehen. "Ach, das ist nichts. Ich habe dort eine Narbe, und die ist gestern wieder aufgegangen.", log ich und ging an ihm vorbei. "Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend, Meister Hokage.", sagte ich und ging barfuß davon.

The blue-eyed Angel of Death - a Naruto Fanfiction (Buch 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt