Unexpected

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"Sarana.", sagte Pain, der in der Tür stand. "Ja?", sagte ich ohne von der Akte aufzusehen. Leider stand da auch nicht mehr drin. Da müsste ich ins Archiv von Kiri Gakure, um mehr Informationen zu bekommen. "Du musst etwas für mich besorgen.", begann er. "Für die Einkäufe ist Konan zuständig." "Es ist nicht von dieser Art Dinge.", erklärte er. "Was dann? Du siehst, ich bin beschäftigt.", versuchte ich ihn abzuwimmeln. "Ich brauche den heiligen Rubin der Priesterin Tomoe.", ich horchte auf. "Warum soll ich den für dich suchen? Was würde ich dafür bekommen?", erwiderte ich und blätterte um. "Informationen.", sagte er knapp. "Worüber.", sagte ich. "Die Mörder deiner Familie.", jetzt hatte er mich und ich sah auf. "Aber zuerst wirst du mir den Rubin holen.", sagte er und ich stand auf. "Wo muss ich hin?", fragte ich. "In ein kleines Dorf bei Iwa Gakure. Seinaru shūdōin de mura, dort, auf dem Hügel wirst du das Kloster finden, in dem sich der Rubin befindet. Aber er wird von einer Dienerin der Göttin Amaterasu bewacht.", sagte er, dann verschwand er. Das dürfte kein Problem für mich werden. Ich schnappte meinen Umhang und meine Maske und verließ den Turm. "Denkst du, dass das eine gute Idee war, Nagato?", fragte Konan. "Das werden wir sehen, sobald sie zurückkehrt. Ich habe es ihrem Vater damals, als ich ihn traf, versprochen.", sagte er. Nur hörte ich das nicht mehr.

Ich brauchte eine Woche nach Kumo Gakure. Das Dorf war etwa 20 Meilen von Iwa Gakure entfernt. Die Menschen dort waren Feldarbeiter, und grüßten mich, als ich den Weg entlang ging. Ich fragte eine ältere Dame, wo ich denn das Kloster fände. "Oh, da müssen sie den Hügel hinauf, durch den Wald, und dann sind Sie auch schon da.", sagte sie. "Vielen Dank.", sagte ich und ging weiter. Ich ging den steinigen Weg nach oben, und dieser "Hügel" war wirklich ziemlich steil. Ich hatte einige Mühe, da hoch zu kommen. Als ich den Berg endlich erklommen hatte, musste ich noch 5 Meilen durch den Wald, bis das rote Torii in Sicht kam. Das Kloster war fast schon ein Tempel. Auf dem Hof war niemand zu sehen. Ich zog die Maske weiter ins Gesicht und holte meine getreue Sense heraus. "Du hast mir schon so viele treue Dienste geleistet.", murmelte ich und strich sanft über den eisernen Griff, in den meine Initialen S.T. eingraviert waren. Ich ging durch den Torbogen in den großen Hof, der vor dem Eingang zum Schrein lag. Eine große Statue stand mitten im Hof. Das war wahrscheinlich die Priesterin Tomoe. Sie hatte nichts an sich, das wie ein Rubin aussah. "Waffen sind im Kloster nicht erlaubt.", sagte plötzlich ein Mädchen, das im Eingang des Schreins stand, mit einem Besen in der Hand. Meine Augen weiteten sich. Ihr Haar war wunderschön, lang, und hellblau. Ich breiten Locken fiel es ihr bis zur Taille. Aber was mich fesselte, waren ihre braunen Augen. Es waren ihre Augen. Die Augen meiner Mutter, so wie ich sie in Erinnerung hatte. "Ich will mich nicht wiederholen müssen!", sagte sie und machte einen Schritt auf mich zu. Sie trug die traditionelle Kleidung einer Miko, einen sogenannten Chihaya, bestehend aus einem scharlachroten Hakama, als Hose, einem weißen Kimono-Hemd mit weitschweifigen Ärmeln und roten Säumen. Darüber hinaus war es auch üblich für eine Miko, Schleifen oder andere Ornamente im Haupthaar zu tragen, meist in rot oder weiß, was sie aber nicht tat. "Wo ist der Rubin?", forderte ich, nachdem ich mich wieder gefasst hatte, und legte meine Sense über die Schulter. Ihr Vorteil war, dass nur ich sie tragen konnte, da sie genau auf mein Chakra angepasst war. Für mich war sie deswegen auch nicht schwer. "Wer will das wissen?!", entgegnete sie und kam, immer noch mit dem Besen bewaffnet, auf mich zu. "Das spielt keine Rolle! Ich brauche nur den Rubin.", erwiderte ich. "Ich bin die Hüterin dieses Klosters. Wenn du den Stein willst, musst du an mir vorbei.", sagte sie, und baute sich vor mir auf. Sie war ein kleines Stückchen größer als ich, aber das machte nichts. "Bitte. Geh beiseite. Ich will dich nicht verletzen.", sagte ich, und dachte an all die Menschen, die ich schon abgeschlachtete hatte. Da fiel mein Blick auf ihren Hals. Dort, an einer goldenen Kette, hing ein kugelförmiges, rotes Juwel. "Nein. Du wirst mit mir darum kämpfen müssen!", sagte sie und warf den Besen weg, und zog ein Katana aus der Scheide, die an ihrer Taille festgemacht war und die ich davor nicht gesehen hatte. "Schön.", erwiderte ich und trat einen Schritt zurück und zückte meine Sense. Sie rannte mit gezücktem Katana auf mich zu, doch ich parierte mit der Klinge meiner Sense und schlug sie zurück. Wir sprangen beide etwas zurück. Dann stürmten wir wieder aufeinander zu. Sie versuchte einen Kick, doch ich wich aus. Es folgten weitere Schläge und Tritte, denen wir beide ausweichen oder sie abwehren konnten. Daraufhin warf ich einige Kunai auf sie. Sie fing eins davon, um das nächste abzuwehren. Wir kämpften beide weiter, ohne wirklich einen Treffer zu landen, bis ich es schaffte, ihr einen harten Schlag in den Magen zu verpassen. Als sie durch den Schlag einen Moment lang gelähmt war, wollte ich ihr noch einen Schlag verpassen. Jedoch hielt ich inne, und erinnerte mich an unsere Kindheit, wo Serena noch meine Schwester, und wir noch eine Familie waren, womit aus dem harten Schlag nur eine Ohrfeige wurde. Wir blieben beide stehen, und sahen uns gegenseitig an. Sie fasste sich an die Wange. "Wow.", sagte sie. "Ich hätte mehr erwartet, vom blauäugigen Todesengel aus Ame Gakure.", sagte sie. "Ich hatte doch gesagt, dass ich dich nicht verletzen will. Ich will nur den Rubin.", sagte ich, und schwang meine Sense. "Und ich sagte, dass du an mir vorbei musst, um ihn zu bekommen." "Dann kann ich für nichts garantieren.", erwiderte ich und rannte wiederauf sie zu. Meine Sense schnitt alles mit Leichtigkeit, und als ich sah, dass sie plötzlich von einem Film aus Chakra umgeben war, musste ich grinsen. Ich durchschnitt ihren Schutzwall mit einer einzigen kleinen Bewegung, und ihr Chakra wurde in mich weitergeleitet. Ihr Chakra war sehr stark, sie parierte meinen Angriff, mit ihrem Katana, das sich plötzlich blutrot färbte. "Ein Tropfen Blut...", murmelte sie und ich sprang mit einem Salto zurück. Dann kam sie mit blitzschneller Geschwindigkeit auf mich zu gerannt, und versuchte mich mit ihrem Katana zu treffen. eine Zeit lang hörte man nur das metallische Klirren der zwei Klingen. "Lassen wir den Kindergarten jetzt. Du bist jetzt ohne Chakra, gib doch endlich auf!", sagte ich, als ich sie zurück schlug. "Wenn du denkst, du hättest schon gewonnen, täuscht du dich!", sagte sie, und sie atmete genauso schwer wie ich. Ich schulterte meine Sense und lächelte. Ich hatte meine Fähigkeiten natürlich in den letzten Jahren erweitert, und stieß die Klinge meiner Waffe in den Boden. Dieses Jutsu nannte sich Himitsu no basho: Chika chakura sōsa no jutsu, (Geheimversteck: Jutsu der unterirdischen Chakra Manipulation), bei dem schickte ich mein eigenes Chakra durch die Erde, zu meinem Gegner, und konnte ihren Körper so dazu bringen, mir zu gehorchen, und ich zwang sie dazu ihr Katana weg zu werfen. Doch irgendwie schaffte sie es, sich daraus zu befreien. Aber das war nicht möglich! Sie dürfte eigentlich kein Chakra mehr haben! "Tja, da schaust du!", sagte sie, schwer schnaufend. Ich nahm meine Sense wieder am Griff und zog sie mir einem Ruck heraus, und schulterte sie. Ich musste diesen Kampf so schnell wie möglich zu Ende bringen, und mir den Rubin holen. Da lief sie wieder auf mich zu, und gerade, als sich unsere Klingen wieder kreuzten, wurden wir unterbrochen. "Serena?! Was ist denn hier los?!", rief eine alte Frau, die im Eingang des Klosterschreins stand. Ihr Haar war lang und grau, und sie trug dieselbe Kleidung wie Serena. Also hatte ich doch recht gehabt. Ich ließ die Waffe sinken. "S-Serena?", flüsterte ich, weil ich es nicht glauben konnte. "Diese Person will den Rubin, Meisterin.", sagte sie und trat ebenfalls zurück. Sie sah den Blick in meinen Augen. "So ein Unsinn! Der Rubin ist doch völlig machtlos. Es ist nur eine Legende, dass er über bestimmte Kräfte verfügt. Er ist es nicht wert, darum zu kämpfen.", sagte die Alte und schüttelte nur den Kopf. "Warum beschützt ihr ihn dann, wenn er wertlos ist?", fragte ich und wischte mir den Schweiß von der Stirn. "Weil er ein Relikt unserer heiligen Priesterin Tomoe ist, und für die Menschen, die zu ihr beten, von großem Wert ist.", erklärte sie. Dann war ich also umsonst gekommen. "Du kommst mir so bekannt vor, Kind. Nimm deine Maske ab und sag uns deinen Namen.", forderte die Alte. "Das geht nicht.", entgegnete ich und ließ meine Sense mit einem "puff" in meiner Schriftrolle verschwinden. "Warum nicht?", fragt die Alte hartnäckig. "Berufsgeheimnis. Wenn ich das tue, ist meine Identität aufgedeckt, und jemand könnte diese Informationen an die 5 großen Shinobi-Länder verkaufen.", erklärte ich und drehte mich um, um zu gehen. "Das ist gar nicht nötig, ich weiß bereits, wer du bist. Auch wenn es eigentlich nicht möglich ist.", sagte Serena, und ich machte ein paar Schritte in Richtung des Torii. "Sarana Tokugawa.", sagte sie und ich blieb wie angewurzelt stehen. "Meine kleine Schwester." Ich drehte mich jedoch nicht um. "Ich dachte meine Maske würde alles verbergen.", sagte ich. "Die Maske mag dein Gesicht zwar verhüllen, aber deine Augen verraten dich. Sie zeigen das Leid und die Trauer, die du erlebt hast. Aber auch eine Kaltherzigkeit, die zuvor nicht da war.", sagte Serena und ich hörte sie auf mich zu gehen. "Das ist 17 Jahre her.", erwiderte ich kalt. "Du hast mich damals verlassen! Ich dachte du wärst tot!", sagte ich, und musste meine aufkommende Wut unterdrücken. Die Tränen standen mir schon in den Augen. "Sarana. Sie mich an.", forderte sie mich auf, und plötzlich legte sie mir ihre Hand auf die Schulter. "Ich dachte ebenfalls, du wärst tot.", gestand sie und ich drehte mich um. Auch ihr standen die Tränen in den Augen. "Du hast mich allein gelassen! Ich musste ihre toten Körper finden, sie beerdigen! Ich! Ich allein! Ich war doch erst 4 Jahre alt!", jetzt platzte es alles aus mir heraus. "Gib Serena nicht die Schuld. Es ist meine.", sagte die alte Frau. "Eure, Meisterin Kaede?", fragte Serena. "Kommt. Ich werde es euch erklären.", sagte sie und humpelte davon. "Komm.", sagte sie und geleitete mich hinein. Sie führte mich in den Altarraum des Kloster, in dem der Schrein stand, und deutete mir, mich auf eins der Kissen zu setzen, die vor dem Schrein lagen. Es war eigentlich für die Betenden gedacht, die zur Göttin Amaterasu und zur Priesterin Tomoe beteten. "Ich werde euch nun erzählen, was sich damals wirklich zugetragen hat.", begann sie, und fing an zu erzählen. "Eure Mutter war so ziemlich die liebste Person die ich kannte. Sie war gegen jede Art von Gewalt und von Waffen hielt sie überhaupt nichts. Sie war eine meiner Schülerinnen, als sie jung war, wie du es jetzt bist, Serena. Sie war noch sehr jung, gerade mal 17 Jahre, als sie euren Vater kennen lernte, der mit einer Gruppe von Ninjas aus Konoha Gakure unterwegs war. Sie waren auf einer Mission in Iwa Gakure. Als Kasumi aus Kiri Gakure zu mir kam, war sie 10 Jahre alt, da ihr Vater im Krieg gefallen, und ihre Mutter an einer schlimmen Krankheit verstorben war, schlug sie sich zu unserem Kloster durch. Was sie in ein anderes Land zog, wusste ich auch nicht. Als sie dann euren Vater kennen lernte, war sie so verliebt in ihn, dass sie das Kloster verließ, und in ihr Heimatdorf zurückkehrte. Sobald sie volljährig war, heirateten die beiden, und Akeno verließ Konoha Gakure für sie. Hätte er sie nur nach Konoha geholt,dann wäre vieles anders verlaufen. Aber naja. Die Jahre vergingen, und sie waren sehr glücklich, und dann war Kasumi schwanger. Mit dir Serena. Das machte sie überglücklich. Jedoch hatte sie einen Teil in Kiri Gakure vergessen. Jedes Erstgeborene Kiri Gakures, war verpflichtet, Shinobi zu werden, und das wollte sie nicht, dass ihr Kind so viel Blutvergießen und Gewalt sehen musste, denn damals war es bei der Genin Prüfung noch so üblich, dass man einen seiner Kameraden töten musste, um Genin zu werden. Sie hatte Angst, dass, wenn es soweit war, Serena getötet werden würde. Zwei Jahre später kam dann ihre zweite Tochter auf die Welt. Du, Sarana. Um dich fürchtete sie sich nicht so, da du ihr Zweitgeborenes, und somit in Sicherheit warst. Die Jahre vergingen, und wir standen immer in Kontakt. Und sie schrieb mir auch von ihrer Angst, Serena zu verlieren, und falls ihr und ihrem Mann etwas zustoßen sollte, dass ich sie zu mir holen solle. Von Sarana hat sie nie etwas gesagt. Anscheinend ahnte sie schon, dass Shinobi aus Kiri Gakure entsandt wurden, um sich Serena zu holen, als Kasumi sie nicht für die Akademie angemeldet hatte, als sie das richtige Alter hatte. Diese Shinobi kamen dann eines Nachts, als ihr schon geschlafen habt, und forderten, dass eure Eltern Serena herausgaben. Natürlich taten sie das nicht. Und das war ihr Todesurteil. Kasumi hatte mir geschrieben, dass es schon bald soweit sein würde, und ich mich auf den Weg machen sollte, um Serena zu holen. Und ich kam gerade rechtzeitig, um dich zu retten, Serena. Und sie fanden nur ein leeres Bett vor. In Saranas Zimmer gingen sie gar nicht, denn sie war für sie nicht von Bedeutung, und ich hatte nicht die Zeit, euch beide mitzunehmen. Es tut mir leid."

The blue-eyed Angel of Death - a Naruto Fanfiction (Buch 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt