Kapitel 8

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"Wieviel hast du denn getrunken?", fragt meine Mutter besorgt.
"Ein Bier?", sagte ich mit schulterzucken.
"Du riechst aber nach einer ganzen Bar.", sagte sie, was ich unkommentiert lies.
"Taddl, das ist normal, alle Jungs onanieren.", versuchte es mein Vater.
"Mich hat deine Oma mal erwischt. Ich konnte ihr Wochenlang nicht in die Augen blicken."
"Das kann man nicht vergleichen!" "Allerdings.", sagte meine Mutter.
"Was, allerdings?", fragte mein Vater.
"Man kann nicht vergleiche ob es deine Mutter gesehen hat, oder ob es im Netz zu sehen ist."
"Die haben das doch alle auf ihren Handys, ich kann mich auch gleich Umbringen!", rief ich frustriert, und rannte in mein Zimmer, gefolgt von meiner Mutter.
Ich legte mich in mein Bett, und sie setzte sich neben mich.
"Wir haben morgen einen Termin beim Direktor. Wir wollen das du die Schule wechselst.", sagte sie, und streichte mir nebenbei dir Haare aus dem Gesicht.
Ich nickte nur, und schloss meine Augen.
Ich merkte nicht mehr, wie sie weg ging.

Am nächsten Tag, beim Termin.

"Guten Tag, Frau und Herrn Tjarks. Ich freue mich, das sie gekommen sind. Ich wollte mit ihnen über die letzten Ereignisse ihres Sohnes, Thaddeus reden. Er ist auf einen Lehrer losgegangen, und hat Alex verprügelt, er hat einen Nasenbruch. Wie kannst du das erklären, Thaddeus?", fragte der Direktor an mich gerichtet.
"Ich bin nicht auf einen Lehrer losgegangen, ich wusste nicht das es einer ist, er hat mich von hinten weggezogen. Und mit Alex hatte ich private Probleme."
"Und deswegen musst du ihm die Nase brechen? Thaddeus, die Lehrer und die Eltern haben sich zusammen getan, und wir sind zu dem Entschluss gekommen, das du Suspendiert wirst. So geht das nämlich nicht."
"Das können sie doch nicht machen! Der junge wird gemobbt von der ganzen Schule, und daran ist nur dieser Alex schuld! Sie wollen ihn doch nicht einfach in Schutz nehmen!", mischte sich mein Vater ein.
"Nein, ich werde mir etwas für Alex überlegen.", sagte der Direktor.
"Das ist ja der größte Scheiss. Glauben sie mir, das lasse ich nicht auf ihm beruhen, ich werde mit der Kripo zurückkommen. Kommt, wir gehen.", sagte mein Vater wütend, und wir verließen das Schulgebäude.
Im Auto stritten sich meine Eltern, wiedereinmal.
"Du hast echt überreagiert", sagte meine Mutter.
"Denkst du etwa, alles wäre gut, wenn er die Schule wechselt? Was wenn sie dort auch alle das Video sehen?", antwortete mein Vater.
Ich schaute nur desinteressiert aus dem Fenster, und hörte nicht mehr zu.
Wenn ich die Schule wechseln würde, ist es nur eine Frage der Zeit, bis alle das Video sehen.
Zuhause angekommen, ging ich auf mein Zimmer, und hörte wie immer Musik, bis meine Mutter mich zum essen rief.
"Ich hab mich im Internet nach Schulen erkundigt. Die haben dort einen neugemachten Musikraum. Ich meine, du spielst ja so gerne Gitarre, also dachte ich es würde dir dort gefallen.", sagte sie.
Ich nickte nur, und aß weiter. Als ich abends wieder im Bett lag, hörte ich, wie es klingelte. Ich vernahm die Stimme von... Ardian?
Plötzlich klopfe es an meiner Zimmertür, und ich zog mir meine Kapuze übers Gesicht, ich wollte ihm nicht in die Augen blicken.
"Hey Taddl.. Störe ich?", fragte er.
Ich schüttelte den Kopf, und wartete auf eine Reaktion. Er setze sich neben mich, und knipste meine Nachttischlampe an.
"Wie gehts dir?", versuchte er eine Konversation zu starten.
"Scheisse."
"Hm, ist ja auch berechtigt. Ich weiss nichtmal wieso ich hier bin.. Die anderen meinen alle du bist.."
"Was bin ich?"
"Naja.. Ist ja egal. Ich hab zuerst gedacht, ich will dich nie wieder sehen, aber mittlerweile ist mir egal was alle anderen sagen.", "Nimm doch mal die Kapuze vom Kopf!", sagte er, und versuchte sie mir vom Kopf zu ziehen, was er auch schaffte.
Er schaute schockiert in mein Gesicht.
"Was ist passiert..?"
Ich legte mich schnell mit dem Gesicht zur Wand hin, und sagte nichts. Auch er legte sich zu mich, und schling seine Arme um mich herum. Ich drehte mich in seiner Umarmung, und schaute ihn doch an.
Er kam mir näher und gab mir einen zarten Kuss auf die Lippen.
Ich lies meine Hände über seinen Körper wandern, bis ich bei seinem Hintern angekommen war. Er löste sich aus dem Kuss, und nahm meine Hände weg.
"Du findest mich doch widerlich.", sagte ich.
Er schüttelte den Kopf, und küsste mich erneut. Ich lies ebenfalls erneut meine Hände zu seinem
hintern wandern, bis er sich aus dem Kuss löste, und wieder meine Hände greifen wollte, jedoch verstärkte ich meinen Griff.
"Taddl hör auf, ich will das nicht!", sagte er, und stand auf.
"Tut mir leid!", rief er, und rannte weg. Ich hörte die Haustür ins schloss fallen, und mir kullerten stumme tränen über die Wange. Wieso habe ich das getan?
Mein Vater kam ins Zimmer, und setze sich zu mir.
"Was ist los, habt ihr euch gestritten?", fragte er.
Ich nickte, und lies mich zur Seite fallen. "Alles wird wieder gut Thaddeus. Morgen besuchen wir deine neue Schule, ich bin sicher du findest dort Freunde. Wir schaffen das, zusammen.", sagte er, und ging aus dem Zimmer, woraufhin ich einschlief.

Alles würde gut werden, sagte er. Sagten sie alle.

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Menschen, wir neigen uns dem bitteren Ende zu. :-)

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