Kapitel 3

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Am nächsten Morgen war ich sofort hellwach, da mir durch den Kopf schoss, das ich mich heute mit Ardian treffen würde.
Schnell stand ich auf, und machte mich für die Schule fertig. Ich verabschiedete mich von meiner Mutter, und fuhr mit dem Fahrrad zur Schule.
Dort angekommen lies ich mich auf meinen Platz fallen, und wartete auf unseren Mathelehrer. Ich bemerkte kaum, wie Felix plötzlich vor mir stand, und mich freudig fragte, ob ich nach der Schule schon was vor hätte.
Ich nickte leicht.
"Ich treffe mich mit ähm.. Ardian."
Ich machte mich auf einen Spruch von Felix gefasst, jedoch kam nichts, außer ein 'viel glück'.
Verwundert blickte ich ihn an, doch er ging lächelnd auf seinen Platz zurück.
Unser Lehrer kam in diesem Moment in die Klasse, und fing nach einer Kurzen Begrüßung an, unsere Gehirne mit Mathe zu überfordern.
Ich blendete den Rest dieses Schultages aus, so das es auch bald schon zum ende klingelte, und ich zu Ardians Klasse ging, weil er sagte, ich solle dort auf ihn warten.
Die Klasse ging auf, und als erstes kamen Ardian und Marius raus. Sie verabschiedeten sich mit einem Handschlag, und dann kam er zu mir, und begrüßte mich ebenfalls mit einem Simplen Handschlag. Schweigend gingen wir zu unseren Fahrrädern, und fuhren nebeneinander her.
Er wohnte nicht weit weg, weswegen wir schnell da waren. Er schloss die Tür auf, und wir traten in das Haus.
Schnell ging er die Treppen hoch, gefolgt von mir, und führte mich in ein Zimmer, was ich als seins einordnete.
"Schön hast du es hier.", bemerkte ich, und er blickte mich lächelnd an. Wir fingen an uns zu unterhalten, bis es schon 15 Uhr war.
"Sag mal. Hattest du eigentlich schonmal 'ne Freundin?", fragte er plötzlich.
Mein Körper spannte sich bei dieser Frage besonders an, und ich schüttelte hastig den Kopf. "Und du?", fragte ich, was er mit einem nicken beantwortete.
Ich wusste nicht wieso, aber in diesem Moment fühlte ich einen Schmerz in meiner Brust.
"Aber ich hab schnell bemerkt, das ich kein Interesse an Frauen hege.", sagte er mit einem lächeln auf den Lippen, und stand auf.
Er kam mir nah, und legte seine Hand auf meine Brust. Wie von selbst legte meine Hand sich auf seine, was ihn aber nicht besonders zu stören schien.
Langsam merkte ich, das ich ihm näher kam, aber er machte unsicher einen Schritt zurück, und liess sich zurück auf sein Bett fallen. "Komm. Hier ist genug platz.", sagte er lächelnd.
Sollte ich?
Er hatte mich gerufen. Also legte ich mich neben ihn.
"Was meinst du eigentlich damit, das du kein Interesse an Frauen hast?", hackte ich nach.
"Ich meine genau das, was ich gesagt habe.", antwortete er mit einem lächeln.
Heißt das, dass er schwul war?
Warum hat er mich dann eben abgelehnt?
Ich kann's ja nochmal versuchen. Also kam ich ihm trotz dem Korb, den er mir gegeben hatte, wieder näher.
Er hob seinen Kopf leicht an, um mich auf die Wange zu küssen, was meine Gefühle komplett durcheinander brachte.
Ich legte mich wieder hin, und betrachtete ihn.
"Bin ich so schön?", fragte er mich lächelnd.
"Ja.. Das bist du wirklich..", hauchte ich. Er schaute mich zuerst verwundert an, und lächelte dann.
So verweilten wir eine Zeit, bis Ardian sagte, das seine Eltern jeden Moment auftauchen könnten.
Also stand ich auf, und er begleitete mich zur Haustür.
Ich erwartete eigentlich einen Handschlag als abschied, jedoch nahm er mich, zu meiner Überraschung, liebevoll in den Arm.
Lächelnd verliess ich das Haus, und schlenderte zu meinem Fahrrad.
Wie oft hatte ich heute nur wegen Ardian gelächelt?
Ich wusste es nicht.
Zuhause angekommen, begrüßte ich meine Mutter, die mir entgegen kam.
"Also nach deinem Gesichtsausdruck her, war das treffen wohl ziemlich gut!", sagte sie, was ich mit einem nicken beantwortete.

FELIX's PoV
Ich und Alex dösten auf der Couch rum, und versuchten diese Langweile zu überwinden. Plötzlich kam mir eine Idee auf.
"Ej Alex! Wir könnten ja mal zu Taddl, und fragen ob der uns die Kamera gibt. Obwohl.. Scheisse, der ist ja garnicht zuhause.."
"Na und? Seine Mutter kann sie uns doch geben!"
"Stimmt, du hast recht. Also los!"
Zum Glück wohnte Taddl nur ein paar Straßen weiter, weswegen wir zu fuß schnell da waren. Wie erwartet öffnete seine Mutter die Tür, und sagte, das Taddl nicht da wäre.
"Also eigentlich wollte Taddl uns seine Videokamera ausleihen! Könnten sie uns die nicht.. Naja vielleicht geben? Taddl hat es auch erlaubt!", sagte ich hoffnungsvoll.
Sie zögerte erst, doch ging dann in sein Zimmer.
Nach einer kurzen Zeit kam sie mit der Kamera wieder, und überreichte sie uns. "Cool danke!", strahlen wir, und gingen wieder nach hause.
"Hat der das wirklich erlaubt?", fragte Alex misstrauisch.
"Naja, er wollte sie zwar selbst vorbeibringen, aber ist doch egal! Wir haben ihm Arbeit erspart.", lachte ich.
Einen Blick auf seinen Ordner konnte ich mir jedoch nicht ersparen, weswegen ich mal über jedes Video huschte. Größtenteils nur Videos von seiner Familie, bis da plötzlich ein Video war, auf dem er nur mit einem Handtuch bekleidet, auf dem Bett saß.
"Was ist das? Nein..! Ich weiss was jetzt kommt!", sagte Alex ungläubig und gleichzeitig belustigt. Er nahm die Kamera aus meiner Hand, und fing an zu lachen.
"Bah! Was.. Ich krieg das niewieder aus dem Kopf!", sagte ich schockiert, und schaute weg.
Alex schaute das Video zu ende, und lachte weiter.
Ich nahm die Kamera, ging zum Mülleimer, und warf die Speicherkarte hinein.
"Hey! Was machst du denn da? Das kannst du doch nicht wegschmeissen!", rief Alex ungläubig, und nahm die Karte wieder raus.
"Die ist ein vermögen wert.", hauchte er.
"Was? Nein! Wir geben ihm die Kamera zurück, bevor er bemerkt das wir das Video geguckt haben! Ich hab echt keinen bock auf so 'ne Nummer!", rief ich.

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