Vereinnahmung

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In dieser Nacht war etwas anders. Darina spürte ganz deutlich die Berührungen einer rauen Hand auf ihrem Körper, noch bevor sie vollends in den Schlaf abgedriftet war. Schlagartig verspürte sie den Drang wieder ihre Augen zu öffnen und sich diesem sanften Kribbeln zu entziehen, welches sich immer weiter auf ihrem Körper ausbreitete. Es war ihr fremd, dass sie so eindeutig auf diesen Hautkontakt reagierte, sich beinahe danach sehnte, weiter von diesen Fingern erforscht zu werden. Ihren Körper gierte es noch immer nach sexueller Befriedigung, hatte sie doch gestern Abend diese nicht mehr erfahren können, geschweige denn wollte sie sich nach den Ereignissen selbst berühren. Sie hatte das ungute Gefühl, dass es sie nur noch weiter in diesen Abgrund der Machtlosigkeit getrieben hätte. Genau das wollte er doch. Dass sie sich seinem Willen beugte und sich sein Gesicht vor ihrem inneren Auge vorstellte. Wie er sie nahm, während sie sich unaufhörlich ihrem Höhepunkt entgegentreiben würde. Es war grausam und anmaßend überhaupt anzunehmen, dass ihr dieser Gedanke zusagen würde.
Zu den hauchzarten Berührungen gesellten sich nun auch weiche, warme Lippen, die sich auf ihren Hals legten und sanft an der sensibilisierten Haut zu saugen begannen. Diese bitter-süße Folter trieb sie beinahe in den Wahnsinn. Auch der Umstand, dass sie ihre Lider noch immer nicht heben konnte, um denjenigen zu erkennen, der ihr das antat, brachte sie halb um den Verstand. Dies war kein Traum, dies war die ungefärbte Realität.
Ein verlangendes Keuchen schlüpfte zwischen ihren rosigen Lippen hervor, als sie sich den Berührungen des Fremden wie von selbst entgegendrängte. Es war als würde ihr Körper wie von allein handeln. Darina fühlte sich erniedrigt und erregt zugleich. Sie hatte keine Kontrolle mehr über ihren Körper und doch sehnte sie sich diese Liebkosungen herbei.

Auf diesen leisen Laut hin vertieften sich seine Bemühungen, wurde er doch nun drängender, ließ sie spüren, wie sehr er ihren Körper begehrte. Sein Streicheln wurde härter, sodass sie die Rauheit und Stärke seiner Hände noch eher fühlen konnte. Immer dominanter wurde seine Vorgehensweise, was sie leise wimmern ließ. Sie wollte sich dagegen wehren, drängte sich im Endeffekt aber diesen Berührungen entgegen; verlangte mehr. Und er war bereit, ihr mehr zu geben, wanderte eine grobe Hand nun zu ihrer linken Brust, umspielte sanft ihre Brustwarze, ehe er sie kurz zwickte. Wieder entfuhr ihr ein Keuchen, mehr aus Schreck als Erregung, aber sie verlangte dennoch nach mehr solcher plötzlichen Überraschungen.
Die Kontrolle über ihren nackten Leib hatte sie schon vor geraumer Zeit abgegeben. Ob es ihr nun gefiel oder nicht, dieser unverschämt neckische Mann hatte sie in der Hand.
Mit jeder weiteren Berührung seiner feuchten Lippen und den rauen Händen, die so einen berauschenden Kontrast zu ihrer weichen Haut ergaben, schwand Darinas Widerstand und vollkommene Ergebenheit beherrschte ihr Sein.

Seine fast schon groben Berührungen trieben sie beinahe in den Wahnsinn. Er konnte es fühlen, konnte es mit eigenen Augen sehen, und spürte, wie ihr Körper unter dem Seinen immer mehr nachgab. Sich dem Verlangen in ihrem Inneren beugte, bis sie nur noch ein Bündel ihrer eigenen, alles verschlingenden Lust war. Jedes Nervenende reagierte auf seinen Körper und den Kontakt, der zwischen ihnen beiden bestand und immerwährend an Intensität zunahm. Sie keuchte und stöhnte, obwohl ihr Verstand ihr immer wieder zuflüsterte, dass sie das hier überhaupt nicht wollte. Sie war so in ihrer Ekstase gefangen, dass sie nicht einmal bemerkt hatte, wie er sich in ihre Gedanken geschlichen und den rationalen Teil ihres Denkens mit bitter-süßen Versprechen, die von unbeschreibbarer Lust zeugten, überlagert hatte. O, er wusste genau, was in ihr vor sich ging. Wie sie versuchte sich seinem Einfluss zu entziehen, oder sich gar dagegen zu wehren. Doch dies ließ ihn nur noch verbissener um ihre volle Aufmerksamkeit ob seiner Berührungen kämpfen. Sie war gefangen in einem Spiel, das von ihm beherrscht wurde. Er machte die Regeln; er kannte ihre Begierden, er steuerte sie. Ganz gleich, was für einen starken Willen sie an den Tag legte, er würde sie besitzen!

Incubus - VerführungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt