48|Wie Arsch auf Eimer

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Clive P.o.V.

"Oh scheiße Clive.... i-ich wollte euch nicht stören... Man wieso komm ich denn immer dann in einen Raum, wenn ihr rum macht?"

"Elli?", frage ich immer noch ein wenig verwirrt.
"Ja, i-ich geh d-dann mal", sagt sie nervös und will sich umdrehen, da sieht sie noch mal in den Raum, greift nach einer Schachtel und hält sie zur Demonstration hoch.
"Wie gesagt... ich wollte nur Kreide holen" Mit den Worten dreht sie sich um und schlägt die Tür zu.

Ich sehe wie unter Schock zu Adam, der erst auf die Tür starrt und dann zu mir sieht.

"Sie hat ein schlechtes Timing", sagt er und ich grinse leicht. "Kannst du mir freundlicher Weise helfen mich von dem Besen zu befreien und meinen Arsch aus dem Eimer zu ziehen? Es ist eigentlich nur ein Sprichwort, wenn man sagt 'Wie Arsch auf Eimer'. Das ist wirklich unbequem."
Adam lacht leise und greift nach meiner Hand, an der er mich schließlich auch hoch zieht.

Der Eimer fliegt scheppernd zu Boden, was ich jedoch nur mit einem Schulterzucken kommentiere und dann zu Adam hoch sehe. Sein Blick liegt auf mir und ich kann förmlich spüren wie gerne er weiter machen würde, wo wir unterbrochen wurden.

Tja, dumm nur, dass ich ein Mädchen bin. Und Mädchen sind nun mal dafür da, um Jungs zu ärgern.
"Beim nächsten Mal, solltest du nicht unbedingt eine Abstellkammer benutzen um Rumzumachen. Da besteht die Gefahr, dass man erwischt wird", grinse ich unschuldig, hauche ihm einen sanften Kuss auf die Wange und gehe dann zur Tür.

Meine Tasche, die ich irgendwann zwischen den Küssen fallen gelassen hab, schnappe ich mir schnell und bevor Adam reagieren kann, öffne ich schon die Tür und schlüpfe auf den Korridor.

Wie ein kleines Mädchen springe fröhlich durch den Gang, wieder mal so, als wäre nichts passiert und als wäre icb ein ganz unschuldiges Mädchen, was nicht gerade in einer Abstellkammer rumgemacht hat. Mein Hüpfen wird unterbrochen als sich zwei Arme von hinten um mich schlingen.

"Baby es verletzt mich, wenn du mich einfach stehen lässt", flüstert Adam in mein Ohr.
"Ich habe noch Unterricht, also musste ich gehen", murmel ich lächelnd. Er drückt mir einen Kuss auf die Wange und läuft plötzlich neben mir. Seinen Arm legt er um meine Schulter und fängt sich so einen bösen Blick und einen Klaps auf seinen Knackarsch.

Zu meinem Pech findet er das jedoch nicht dumm sondern freut sich tierisch, was sein fettes Grinsen beweist.
"Baby, du weißt, dass du heiß bist, wenn du wütend bist. Du solltest Rücksicht auf mich nehmen, denn ich kann mich irgendwann auch nicht mehr zurück halten"

Ich sehe ihn mit diesem 'Ernsthaft-Blick' an und verdrehe kopfschüttelnd die Augen.
"Du bist unmöglich"
"Und äußerst heiß"
"Halt dein Maul, sonst fährt das Kätzchen seine Krallen aus", murmel ich genervt und schiebe ihn ein Stück von mir weg.

"Du musst auch in die Richtung", grinst er und zieht mich mit zur Tür.
"Und da hab ich mich grade noch gefreut von dir weg zu kommen. Dann kommt diese Tür, das Grauen dahinter und ich bekomm jetzt schon ne Kriese. Können wir wieder umdrehen und da weiter machen, wo wir stehn geblieben waren?", frage ich hoffnungsvoll.

"Tut mir leid Babe, so gern ich das auch machen würde und so verlockend das Angebot auch ist, das hier wird deine Strafe sein. Weil du mich stehen lassen hast", knurrt er amüsiert in mein Ohr.
"Gut, denn deine Strafe wird Kussverbot sein", sage ich zickig, mache mich von Adam los und gehe auf die Tür zu.

"Baby nein!", ruft Adam bettelnd, aber das hat er sich jetzt selber eingebrockt. Ich öffne die Tür und entgegen meinen Erwartungen, sieht uns kein Lehrer und tausende Pupsgesichter an. Ganz im Gegenteil. So gut wie niemand bemerkt, dass die Tür auf gegangen ist. Alle sitzen auf den Tischen verteilt und quatschen, lachen und schreien rum, wie behinderte Kinder. Überall wird Müll rum geworfen und man sollte hier Gefahrenstufe achthundert einleiten, denn das Risiko von einer Banane am Kopf getroffen zu werden, ist hier ziemlich groß.

Dass die Banane auch irgendwie matschig wird, scheint die Leute nicht zu intressieren, sodass sie einfach immer wieder über den Boden schlidert und weg gekickt wird.

"Wasn hier los?", frage ich verwirrt.
"Freistunde", flüstert Adam in mein Ohr und schiebt mich in den Raum.
"Ha-ha doch keine Strafe für mich, Loser", ziehe ich Adam fies auf und er kommt grinsend auf mich zu.
"Das bedeutet kein Kuss Verbot", murmelt er verträumt und schlingt seine Arme um meine Taille.

Gerade will er sich nach unten beugen, als ich lachend den Kopf schüttel.
"Ne Kleiner. Das Verbot steht noch. Das war dein Pech. Immerhin hättest du mich hier rein geschoben. Also du kleiner Loser, keine Küsse mehr für dich. Kein Rummachen. Kein Begrabschen!"

"Was?? Nein!", brüllt Adam empört und die Hälfte der Idioten drehen sich neugierig zu uns. Ich lege meinen Kopf schief und zucke mit den Schultern.

"Doch Loser." Ich nehme seine Arme von mir weg und drehe mich weg um zu meinem Platz zu laufen. Die Blicke der Pfosten verfolgen mich und um allen zu zeigen, wie sie mich ankotzen, schnaufe ich auf und gehe zu einem Tisch.

Ich steige auf den Stuhl und dann auf die Tischplatte, sodass dann auch alle Blicke auf mir liegen und alle ruhig sind.

"Also, seht jetzt alle ganz genau her, denn das hier ist mein Gruß an euch", rufe ich genervt durch die Klasse. Alle warten gespannt.

Ich beuge mich ein Stück vor strecke meine Arme aus und präsentiere allen meine wundervollen Mittelfinger. Dabei setze ich noch mein fiesestes und unechtestes Grinsen auf und drehe mich einmal im Kreis, damit auch alle meine wunderschönen Finger betrachten konnten.

"Also glotzt doch bitte wo anders hin und versucht nicht mein Arschloch zu erforschen", schnauze ich noch und springe elegant, was bei mir aussieht wie bei einem Nilpferd, den Tisch runter.

"Das ist mein Mädchen", ruft Adam begeistert.
"Halt dein Maul! Vielleicht auf bald Ex", schnauze ich und laufe zu meinem Platz in der letzten Reihe. Dort lasse ich mich entspannt auf den Stuhl fallen und hole mein Handy aus meiner Tasche raus. Dazu noch meine Kopfhörer und schon bin ich zufrieden.

Naja, leider setzt sich der Loser neben mich und sieht mich mit extra großen, grünen Augen an.

"Was willst du Lappen von mir?", frage ich genervt.
"Ich will dich küssen", sagt er und sieht mich wieder bettelnd an.
"Kannst du vergessen und jetzt hau ab", motze ich und stecke mir meine Kopfhörer rein. Die Musik dröhnt in meinen Ohren und ich werde sofort lockerer. Musik hat mich schon immer entspannt.

Gerade will ich mich freuen eine Freistunde zu haben, da werde ich plötzlich von meinem Stuhl gehoben und lande auf einem Schoß. Einem mir sehr bekanntem Schoß.

Ich nehme langsam einen Hörer aus meinem Ohr und funkle Adam wütend an.
"Du bettelst wirklich darum, dass ich mit dir Schluss mache", sage ich bedrohlich und kneife meine Augen zusammen.
"Baby ich will doch nur, dass ich dich küssen kann, wann ich will, wo ich will und wie ich will"
"Ja sehr schön, aber ich bin eine Frau. Das bedeutet, dass ich ein Drama um alles machen muss. Und sieh mich an! Ich erledige meinen Job ziemlich gut", sage ich und sehe Adam böse an.

Wären da diese verdammten Augen nicht, würde das auch sicher klappen, aber dieses Mal versucht er zum Glück oder vielleicht auch Pech, nicht einen Hundeblick aufzusetzen, sodass es nicht mal scheiße aussieht.

"Bitte Baby. Komm schon! Küss mich!", flüstert Adam und sieht mich wieder bettelnd an.

"Ich bin besessen von deinen Lippen also erlöse mich von meinen Qualen und küss mich!", labert Adam wie ein Heini aus keine Ahnung welchem Jahrhundert.

Soll ich? Oder soll ich nicht?

Irgendwo zwischen Liebe und HassWo Geschichten leben. Entdecke jetzt