Quietschende Mäuse

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Hallo alle zusammen, hier ist eure Lisa. Tja, wie ihr seht bin ich gerade dabei diese Geschichte zu überarbeiten, weil ich sie gerne bei einem HP FF Wettbewerb anmelden würde. Für euch heißt das nur, dass ich alles nochmal überarbeite, verbessere und sehr wahrscheinlich auch endlich mal weiter schreibe, also ziehen wir daraus alle einen Vorteil, oder? Wie dem auch sei, viel Spaß bei meiner Geschichte :) und bis neulich

"Oh Gott, kneift mich bitte mal einer!" Bea sprang wild auf und ab. Sie war grade mit ihrem Gepäckwagen durch eine Mauer auf ein Zaubergleis gerannt. Rücksichtslos kniff ihr Vater sie lachend in dir Nase. "Aua", quietschte sie und schob sich ihre verrutschte Brille hoch, schon seit sie losgefahren waren hatte sie nicht aufhören können zu grinsen. "Das war nicht ernst gemeint!" Ihre Mutter drückte ihr einen Kuss auf jede Wange und lächelte ihr stolzestes Lächeln. "Du musst jetzt einsteigen, mein Schatz, sonst fährt der Zug ohne dich los. " Völlig aufgelöst fiel sie ihren Eltern um die Hälse. "Lern fleißig, meine Kleine", sagte ihr Vater und strahlte sie aus den selben grauen Augen an, die sie auch hatte.
Als Mr. und Mrs. Conner vor drei Monaten erfahren hatten, dass ihre Tochter Bea nach den Sommerferien auf eine Schule für Hexen und Zauberer gehen sollte, hatte sie dies sehr viel gefasster hingenommen als so manch andere Familie. Mrs. Conner meinte sich sogar daran zu erinnern, dass eine entfernte Cousine aus Wales ebenfalls vor vielen Jahren einen ähnlichen Brief erhalten hatte. Eilig rannte Bea nun mit ihren Koffern zum Zug, dabei drehte sie sich um und winkte, inzwischen wusste sie nicht mehr ob sie lachen oder weinen wollte. "Hab euch lieb", rief sie und ehe sie sich versehen konnte krachte sie plötzlich in jemanden hinein. "Oh Entschuldigung, hab dich gar nicht gesehen" Aufgeregt sprang sie sogleich wieder auf, immer noch wie blöd grinsend, wenn auch nun leicht durchgerüttelt. Wütend sah der Junge vor ihr sie an, auch er hatte einen Wagen mit Koffern und zusätzlich einen Käfig mit einer winzigen Eule darin vor sich hergeschoben ehe sie ineinander gerannt waten. "Aw, der ist ja süß! Darf ich ihn mal streicheln?", fragte Bea und streckte einen Finger durch die Gitterstäbe um den weich aussehenden, grauen Flaum zu berühren. "Wenn du meine Eule auch nur anrührst befehle ich ihr dir den Finger ab zubeißen, Brillenschlange!", zischte der Junge bedrohlich. Erschrocken zog sie die Hand weg und stammelte verlegen: "Ich... tut mir leid. "
Er war fast einen ganzen Kopf größer als sie und bestimmt schon einige Jahrgänge über ihr. Lange kastanienfarbene Haare fielen ihm ins Gesicht und braune Augen funkelten sie an, als währe sie jetzt schon seine geschworene Todfeindin. "Pass ab jetzt auf wo du hin läufst, du Trampel!" Er schubste sie grob bei Seite und stieg vor ihr in den Zug. Kleinlaut ging sie zur nächsten Tür, damit sie sich nicht noch aus Platzmangel zu ihm in ein Abteil setzten musste, und stieg hinein. In den Gängen war es ziemlich eng und es liefen noch viele andere Schüler umher, vermutlich auf der Suche nach ihren Freunden.
Bea quetschte sich schließlich zwischen einigen Sechstklässlern durch in ein leeres Abteil, wo sie schnell ihren Koffer auf die Gepäckablage schob und sich gleich danach einen Fensterplatz sicherte. Plötzlich ging ein Ruck durch den Zug und schnaufend setzte sich die alte Dampflock ruckelnd in Bewegung. Aufgeregt sah Bea durch das Fenster und beobachtete wie das Gleis 9 3/4 an ihr vorbei zog und immer kleiner wurde, bis es schließlich in der Ferne verschwand.
Ein lauter Knall vor ihrer Tür riss sie schließlich aus ihren Gedanken. Ein Mädchen war der Länge nach auf den Boden vor ihrem Abteil gestürzt, sofort trat Bea zu ihr hinaus auf den Gang. "Alles okay?", fragte sie besorgt und half ihr rasch wieder auf. "Ja ja, danke.", nuschelte sie und rieb sich mit einem schmerzverzerrten Lächeln das linke Knie. Sie hatte dunkle Haut, fast wie Milchkaffee, ebenso braunes krauses Haar, das in alle Richtungen ab stand und leuchtende blaue Augen."Ehm, du blutest da ein bisschen." Scheu hielt Bea ihr ein Taschentuch hin, zum Glück hatte ihr Vater es ihr vor der Abreise noch zugesteckt. "Oh, danke. Nochmal." Ohne zu fragen quetschte sich das Mädchen an ihr vorbei in das Abteil und verstaute ihre Koffer ebenfalls auf der Gepäckablage, nur ein Käfig, der mit einem dickem Schall verdeckt war stellte sie auf den Platz neben sich. Während sie sich mit dem Tuch das Blut unter der Nase weg wischte setzte Bea sich ihr gegenüber und versuchte sie dabei nicht allzu auffällig anzustarren. "Noch nie 'ne blutende Nase gesehen?", fragte das Mädchen und gab ihr das Taschentuch zurück. "Nein", antwortete Bea ehrlich. "Wirklich?" Doch sie ging gar nicht darauf ein und streckte ihr eine etwas schmutzige Hand entgegen. "Amy Teach", stellte sie sich vor. "Bea, Bea Conners." Aufgeregt über die neue Bekanntschaft schüttelte sie Amys Hand, zu nerös um an höfliche Smaltalk Fragen zu denken platze sie heraus: "Was ist in dem Käfig unter dem Schall?" "Merlin und Morgana sind meine Mäuse. Zuhause habe ich noch mehr, aber die beiden mag ich am liebsten!" Vorsichtig zog Amy den Stoff weg und enthüllte den Blick auf zwei kleine Mäuse die in einem kleinem Käfig saßen, eine war weiß und eine schwarz.
Beide schienen etwas benommen von ihrer weiten Reise zu sein, trotzdem knabberten sie friedlich an einigen Maiskolben. "Wow", staunte Bea, sie selbst hatte kein Haustier, dazu hatte ihre Familie einfach nicht das nötige Geld gehabt. "Also" Amy lehnte sich zurück, sah sie an und fragte grade heraus: "Was glaubst du in welches Haus du kommst?" Nervös fing Bea an auf ihrer Unterlippe zu kauen. Sie hatte zwar schon von irgendwelchen Häusern gehört, Huffledings und Gryfinhack, aber sie hatte keine Ahnung wie das von statten gehen sollte, geschweige denn, was jedes Haus für eine Bedeutung hatte. "Ehm, ich weiß nicht so genau." "Ich will auf jeden Fall nach Gryffindor, aber eigentlich ist alles besser als Hufflepuff!", meinte Amy lässig und legte ihre Füße auf den Platz neben Bea, zum Glück hatte sie sich vorher die Schuhe abgestreift.
Ehe Bea, der auf einmal etwas mulmig wurde, nachfragen konnte, was denn so schlimm an Hufflepuff sei, öffnete sich die Tür und eine kleine rundliche Hexe schaute herein. "Meine Lieben, wollt ihr etwas vom Imbisswagen?", fragte sie mit einem warmen Lächeln. Amy kramte in ihrer Hosentasche und zog einige silberne Münzen heraus. "Hm, drei Drubels und ein Pfefferkobold, bitte. Hey, Bea, willst du auch was?" "Ich hab kein Geld dabei.", nuschelte sie und bekam große Augen, als sie einen Blick auf den Imbisswagen warf. Darauf stapelten sich die buntesten Süßigkeiten die sie je gesehen hatte, blaue Bonbons, grüne Zuckerstangen, gelbe Toffees und regenbogenfarbene Lutscher, dazu noch einige kleine Fässer und Platten mit verschiedenen Getränken und Kuchen "Dann geb ich dir was aus, weil du mir dein Taschentuch geliehen hast! Was magst du am liebsten?" Beschämt starrte sie auf den Boden, in der Winkelgasse hatte sie keine Gelegenheit gehabt sich irgendetwas anderes außer ihren Schulsachen zu kaufen, sie war nicht mal auf die Idee gekommen. "Ich weiß nicht, ich hab noch nie so richtig Zauberersüßigkeiten probiert." Amy lachte auf. "Okay, dann such ich einfach für dich aus. Ein Stück Kesselkuchen und zwei quiekende Zuckermäuse, die wirst du lieben!" Überrascht sah Bea auf. Sie hätte gedacht, dass Amy es was ausmachen würde, dass sie keine Ahnung von solchen Dingen hatte, oder, dass sie zumindest irgendwas darüber sagen würde.
Mit den Süßigkeiten auf dem Schoss grinste Amy sie an und biss dem Pfefferkobold den Kopf ab, sofort lief ihr Kopf hochrot an und sie drückte sich die Hände auf die Ohren, weißer Dampf zwischelte durch ihre Finger. "Was ist?" Erschrocken blinzelte Bea ihre neue Freundin an. Hatte sie sich verletzt? "Puh, ich liebe Pfefferkobolde." Grinsend warf Amy ihr eine kleine weiße Maus zu, ihr Gesicht hatte nun wieder eine normale Farbe angenommen. Als Bea die Süßigkeit zu ihrem Mund anhob gab diese ein markerschütterndes Quieken von sich und zappelte zwischen ihren Fingern hin und her, als ginge es um ihr Leben. Kreischend warf sie das Ding auf den Boden und sah mit weit aufgerissenen Augen und angezogenen Beinen zu, wie die weiße Maus unter ihren Sitz lief. Amy, die alles mit angesehen hatte, lachte sich schlapp und schlug sich auf die Knie. "Oh man," Sie wischte sich eine Träne von der Wange. "das war ja zum schreien."
Leicht enttäuscht wartete Bea bis sich Amys Lachen in ein leises Glucksen verwandelt hatte bevor sie vorsichtig das Stück Kuchen nahm, das auch für sie bestimmt war. Lange Zeit drehte sie es hin und her und betrachtete es mit misstrauischem Blick. "Da sind jetzt aber keine Würmer drin oder so, oder?" Amy schüttelte lachend den Kopf. "Wenn du das gegessen hast sollten wir uns die Umhänge anziehen, wenn man sich gut amüsiert verfliegt die Zeit wie im Flug und am Ende vergessen wir noch sie überhaupt anzulegen!"


Eine Hogwartsgeschichte in schwarz und gelbWo Geschichten leben. Entdecke jetzt