Erster Kuss

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Pandora PoV:

Ich lag in meinem Bett, die Augen weit geöffnet und starte an die Decke. Ich hatte schon vor Stunden aufgehört zu weinen, ich hatte keine Tränen mehr. Mein Kopf war leer bis auf einen Gedanken, dieser Gedanke der alles bedeutete: Wenn meine Mutter nicht wäre. Dieser Gedanke beherrschte mich und mir wurde langsam bewusst, wie sehr ich sie hasste. Zuerst hatte mir dieser Gedanke Angst gemacht aber tief im inneren wusste ich, dass es stimmte. Ich dachte an Luke. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Ich liebte ihn, ohne Zweifel, aber gerade deswegen konnte und wollte ich ihn nicht in Gefahr bringen. Ich fühlte mich krank und kraftlos. Plötzlich öffnete sich mein Fenster. Ich schoss hoch und eine irrationale Angst ergriff Besitz von mir. Ich ging langsam zum Fenster und zog die Gardine beiseite. Vor mir auf dem Fenstersims saß, im Mondschein deutlich an seinen blonden Haaren zu erkennen, Luke. Ich schnappte nach Luft und seine Hand schnellte vor, machte aber kurz vor meinem Mund halt als er merkte, dass ich nicht schreien würde. „Was machst du hier", flüsterte ich. „Kann ich reinkommen?", fragte er, seine Stimme rau. Ich trat zur Seite und er schwang sich ins Zimmer. Ich schloss das Fenster und drehte mich zu ihm um. Jetzt, im sanften Licht meiner Lichterketten, konnte ich erkennen das auch er geweint hatte. Ich legte meine Hand an seine Wange und strich vorsichtig über die Haut unter seinem geröteten Auge. Er schmiegte seine Wange in meine Hand. Ich wollte ihn spüren, wollte wissen, dass er da war und ich ihn mir nicht nur einbildete. Als hätte er meine Gedanken gelesen, schlang Luke die Arme um mich und zog mich fest an sich. Ich atmete seinen Duft ein, spürte seine Arme um mich und hörte seinen Herzschlag. Meine Augen füllten sich mit neuen Tränen und kurz darauf weinte ich leise in sein T-Shirt. Luke hielt mich einen Moment noch fester bevor er einen kleinen Schritt zurücktrat und mein Kinn mit seinem Zeigefinger anhob. „Wein nicht", flüsterte er und strich meine Tränen weg was dazu führte, dass ich nur noch mehr weinen musste. „Pandora", sagte Luke verzweifelt. Ich sah ihn an, er strich meine Haare aus meinem Gesicht. Plötzlich lehnte Luke sich herunter bis seine Stirn meine berührte. Ich hätte es beenden sollen aber ich konnte nicht mehr. Ich lehnte mich ihm entgegen bis sich unsere Lippen trafen. Luke zog mich enger an sich, ich schlang die Arme um seinen Hals und vergrub meine Finger in seinen Haaren. Nach einer gefühlten Ewigkeit mussten wir uns voneinander lösen um Luft zu holen. „Sie wird dich töten. Oh Gott sie wird...... sie wird..", ich schluchzte heftig. „Shhh, Prinzessin. Bitte", sagte Luke. Er griff mein Gesicht mit beiden Händen und zwang mich ihn anzusehen. „Alles ist gut. Keiner wird uns etwas tun, das verspreche ich. Ich werde dich beschützen, immer, weil ich dich Liebe, mehr als alles andere. Ich liebe dich, Pandora"; sagte er mit fester Stimme. „Luke. Mein Luke", flüsterte ich. Ich spürte wie die Müdigkeit Besitz von mir ergriff. Luke hob mich sanft hoch und trug mich zum Bett. Er legte mich vorsichtig ab und löschte dann das Licht. Kurz darauf legte er sich neben mich und zog die Decke über uns währen ich mein Gesicht an seiner Brust vergrub. Meine Augenlider wurden schwer. „Ich liebe dich, Luke", flüsterte ich bevor ich einschlief.

Luke PoV:

Pandora schlief friedlich neben mir. Auch ich war müde, ich hob meine Hand und strich leicht mit meinen Fingerspitzen über meine Lippen. Ich hatte sie geküsst. Ich hatte jedes Wort gemeint, dass ich gesagt hatte. Ich würde sie beschützen, keine verrückte Göttin würde uns auseinander bringen. Ich dachte an ihre letzten Worte und mit einem Lächeln auf den Lippen schlief ich ein.

Ich erwachte auf einem kleinen Sofa in einem Park. Die Sonne schien und Vögel zwitscherten. Irritiert sah ich mich um. Neben mir, vor einem kleinen Tisch, saß auf einem Stuhl eine Frau. Sie war hochgewachsen hatte lange, schwarze Haare und war umwerfend schön. „Herzlich willkommen, Sohn des Hermes", sagte sie sanft. Ich setzte mich auf und beugte sie misstrauisch. „Mein Name ist Aphrodite", sagte sie. Ich verspannte mich. „Ich weiß, dass du uns Göttern skeptisch gegenüber stehst aber deshalb bist du nicht hier", sagte sie, eine Spur kälte in der Stimme. Ich schaute demonstrativ zur Seite. „Pandora." Mein Kopf schnellte in ihre Richtung und sich lächelte. „Ich muss dich nicht fragen ob du sie wirklich liebst, ich weiß, dass es so ist. Du bist sehr Mutig, nicht jeder wäre bereit für seine Liebe den Hass einer Göttin auf sich zu nehmen", sagte sie. „Ich liebe Pandora. Ich werde nicht zulassen, dass sie leidet", sagte ich. „Das weiß ich, glaub mir, dass weiß ich. Ich will nur sicher gehen, dass du weißt, dass keine einfache Zukunft vor euch liegt. Versprich mir nur eine Sache. Versprich mir, dass du ihr nie, niemals, absichtlich das Herz brechen wirst, egal wohin eure Wege euch führen"; bat sie. Ich sah ihr in die Augen. Irgendetwas störte mich an dieser Aussage. Ich hatte das Gefühl Aphrodite wüsste mehr als sie sagte aber ich konnte nicht genau bennen was das sein sollte. Schließlich nickte ich. „Ich verspreche, dass ich auf sie aufpassen werde", sagte ich mit fester Stimme. Aphrodite lächelte. „Nun möchte ich dir im Gegenzug auch etwas versprechen, damit du nicht denkst ich würde nur etwas von dir verlangen", sagte sie, anscheinend leicht amüsiert über den Ausdruck des Erstaunens der über mein Gesicht huschte. „Ich werde auf euch aufpassen. Niemand soll euch bedrohen, auch Athene nicht. Denn ich bin die Göttin der Liebe und es ist meine Aufgabe diese zu beschützen"; sagte sie und malte mit ihrem Zeigefinger ein X auf ihre linke Schulter. Ein Göttlicher schwur.

Wrong Love (Luke Castelan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt