"Lass uns wieder zu den anderen gehen." schlägt Malfoy nach einer Weile der Grübeleien vor. "Wir können nachher noch Pläne schmieden."
Obwohl ich nicht überzeugt bin, dass er die Sache mit meinen Eltern ernst nimmt oder mir wirklich von dem geheimen Plausch der Todesser erzählt hat, nicke ich zustimmend.
Es ist schon Nachmittag, langsam bekomme ich Hunger und außerdem stehe ich in einem Stockfinsteren Flur mit dem Jungen der mich Jahrelang beleidigt hat, der mich und meine Freunde verraten hat, der dem dunklen Lord gehört, der mir die Narbe am Arm schuldig ist.
"Gut." sage ich knapp und stolziere in einem plötzlichen Sinneswandel an ihm vorbei.
"Kann ich dann meinen Zauberstab?" hackt er nach und hohlt mich auf.
"Vergiss es." säusele ich provokant und lasse ihn, mit offenem Mund, stehen. Tja, ohne Zauberstab hält er netterweise seine Vorlaute Klappe... oder auch nicht.
"Granger! Mein Zauberstab!" faucht er, zieht eine Augenbraue hoch und hebt dabei seine Arme.
Ich drehe mich blitzschnell zu ihm um, die Zauberstäbe auf ihn gerichtet. "Ich werde dir Vaseritaserum verabreichen müssen um zu prüfen was du alles ausspuckst. Davor gibt es ihn nicht mehr." Ich wedele mit dem dunklen Stab in meiner Hand.
Malfoy seufzt, läuft wieder neben mir her und funkelt mich manchmal zornig an. Er sieht nicht aus wie der Malfoy, der vor wenigen Minuten noch geweint hat. Er hat seine Emotionen hinter einer lang trainierten Maske verborgen. So wie ich ihn einmal kannte. Provokant lächelnd, vorlaut und herzlos.
Auf dem Gang kommt uns eine panische Cecilia Roberts entgegen. Als sie uns sieht bleibt sie sofort stehen. Sie blickt uns ungläubig an. "Ich suche euch schon seit mindestens zehn Minuten. Professor Flitwick bekommt gleich einen Anfall. Der arme, kleine Mann... Was macht ihr hier überhaupt. Wir sollten doch alle unser Essen einnehmen. Der Professor hatte Angst, dass ihr euch gegenseitig 'die Haare vom Kopf zieht', das waren jedenfalls seine Worte." beendet sie ihren Redeschwall.
"Alles bestens, Cecilia." schnurrt er mit einem charmanten lächeln, aber sie wendet sich angeekelt ab. Der Krieg hat seine Spuren gezogen.
"Wieso ist Ernie McMillian eigentlich hier? Ich dachte hier sind nur die besten Schüler." raunt mir Malfoy zu als wir hinter Cecilia hertrotten.
"Im Wald wäre es doch ziemlich Still, wenn nur die begabten Vögel singen würden. Außerdem ist er gut in Verwandelung." erkläre ich ihm und schlage meine Haare über die Schulter.
Malfoy blieb stehen. Ich sah ihn irritiert von der Seite an.
"Besser als ich?" fragt er grinsend, schließt kurz die Augen und kichert.
Ich bleibe verwirrt stehen.
Als Cecilia Roberts sich plötzlich zu uns umdreht, einen Schnabel im Gesicht statt eines Mundes.
Dann drehe ich mich zur Seite damit sie nicht sieht wie ich auch anfange zu lächeln. "Malfoy!" keife ich wütend, aber funkele ihn amüsiert an.
"Komm. Ohne diese Ganz sind wir viel schneller beim Essen, Granger." schmunzelt Malfoy und stolziert an der empörten Cecilia vorbei.
Ich stürme ihm hinterher, einen Entschuldigenden Blick an Cecilia gerichtet.
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Der Speisesaal ist festlich geschmückt, ein Kerzenständer steht an jedem Tisch und die Fenster sind groß, haben aber keine Glasscheiben. Bessere Räume gibt es in der Winkelgasse wahrscheinlich nicht. Außerdem sind die Wände in einem Mint-grün gestrichen, und die Tische mit einer weißen Tischdecke versehen. Insgesamt gibt es fünf davon, auf denen sich Unmengen kleiner, großer, schmaler und breiter Löffel und Gabeln, Messer, Tassen, Teller und Gläser türmen.
Die Sitzordnung ist wahrscheinlich nicht Festgelegt, denn Ginny sitzt zwischen Luna und Neville. Ich lasse mich zu ihnen an Luna's Seite fallen.
"Hallo ,'mine." seufzt sie und lächelt mir warm zu.
"Hallo." gebe ich zurück und strahle einmal in die Runde.
Es ist sehr schade das Harry wieder in Godrics Hollow lebt. Es hat ihn einfach an den Ort zurückgezogen, andem alles began.
"Was macht Ron eigentlich?" fragt Neville mich mit großen Augen. "Geht es ihm gut?"
"Er beschützt seine Familie." gebe ich zurück und starre auf meinen Teller. Lenk ab, Lenk ab, denke ich panisch und suche nach einem geeignetem Gesprächsthema.
"Ach übrigens, sind das schöne Blumen." werfe ich schnell ein und richte meinen Blick auf die Vase vor uns.
"Seid ihr immer noch zusammen?" stellt Luna die nächste Frage und verdirbt mir damit meinen armseligen Ablenkungsversuch.
"Sie sind ja sooo... duftend." versuche ich es weiter und schnuppere an den Lilien vor uns. "Ja, wirklich, die würde ich gerne in meinem Zimmer haben... denkt ihr die kann ich mitnehmen?" rufe ich hysterisch.
"Also ja, oder nein?" bohrt Neville nach. Alle Blicke sind auf uns gerichtet.
"Ich gehe dann mal Blumen pflücken, ich sehe euch ja später noch." beharre ich, stehe auf und schmeiße dabei eine Tasse des edlen Porzellans auf den Boden. Dann lache ich gekünstelt, murmele:,,Reparo." und rausche, mit wehendem Haar davon.
Kurz vor der Tür bleibe ich stehen, drehe mich zu dem Tisch an dem Ernie McMillian sitzt, stürze mich auf die Lilienvase und schmeiße dann die Tür hinter mir zu.
Ich renne soweit ich rennen kann, ins Freie, in die zerbrochene Stadt, die ich nur verschwommen wahrnehme und fange an zu weinen.
Dass ist zuviel für einen Tag.
Ron. Malfoy und meine alten Freunde belasten mich.
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weil ich dich niemals vermissen will: dramione
FanfictionAls Hermine nach Voldemorts Tod hilft die magischen Städte wieder aufzubauen, trifft sie den reuenden Draco Malfoy wieder. Ausserdem steht der Winter vor der Tür und sie vor 3 Problemen! Erstens: Sie liebt Ron nichtmehr Zweitens: Ihre Eltern wissen...