weil ich dich niemals vermissen will: dramione

. Todesgedanken

"Wieso weinst du?" fragt eine raue Stimme hinter mir. Ich drehe mich zu dem Blondschopf um.

"Ich habe keine Lilien gefunden." kreische ich sarkastisch und springe auf. Er sieht mich geschockt an und seine Züge werden härter.

"Es war eine ganz normale Frage, okay?!" faucht er beleidigt und mustert mich abschätzig.

"Es könnte an dir liegen, dass ich weine! Nach diesem Sinnlosen Krieg, ist mein bester Freund weggezogen, Ronald ist ein Arschloch und du Entschuldigst dich bei mir?! Erklärst mir das die Todesser Pläne schmieden?! Obwohl du mich davor jahrelang beleidigt hast?! Ich sehe meine Freunde endlich wieder, ja! Aber das ändert nichts daran dass ich mich besser fühle! Sie stellen mir Fragen zu meinem blöden Freund! Bei Merlin, vielleicht kann Ronalds Sehbehinderrung mal geheilt werden! Dieser Schwachkopf interessiert sich einen scheiß ob ich ihn überhaupt liebe! Und alle tuen so als ob niemand in dieser Schlacht ums Leben gekommen wäre. Alle vergessen diese Heldentaten. Na, und du? Standest auf der Gegnerseite. Bei einem Man dessen psychische Krankheit über ihn hinauswächst! Gott, wäre ich Molly Weasley hätte ich meinen hirnverbrannten Sohn, Ronald, schon längst bei einer Tombola abgegeben! Unzwar als Trostpreis, weil er als nichts anderes Taugt!" schreie ich alles aus mir heraus.

Ich befürchte das Malfoy weggehen würde, befürchte das er bleiben könnte wo er war, befürchte das ich alles der falschen Person gesagt habe.

Draco Malfoy bleibt reglos stehen. Seine ausdruckslose Miene bröckelt und er sieht traurig aus.

"Ich liebe..." flüstert er, spricht aber nicht zuende.

Ich werfe ihm einen Fragenden Blick zu. "Hm?" mache ich aber er schüttelt nur den Kopf.

Wir schweigen, kauern uns auf dem Boden zusammen und lassen unseren Blick durch das zerstörte viertel schweifen. Der kalte Wind bläst uns unangenehm in den Rücken. Trotzdem bleiben wir sitzen.

Ich weiß das wir beide innerlich Tod sind. Auch wenn wir lachen, reden, essen und schlafen. Eigentlich sind wir alle Tod. Wir fühlen uns leer. Haben unsere Familien verloren. Unser Gut. Sogar unser Herz. Unsere Seele schwebt zwischen Himmel und Hölle bis wir sterben. Und sie wird da solange bleiben, bis wir noch einmal sterben um uns zu quälen.

Niemand lässt uns eine Wahl. Jeder lügt. Keinen interessiert denn anderen.Alle leben für sich.

Manche von uns wissen gar nicht das wir alle Tot sind. Sie sehen diese Leere als Normalzustand an. Sie leben einfach weiter, kichern, gehen in Gruppen aufs Klo und lästern über Lisa weil sie sich ein 2 Pence T-shirt in einem Supermarkt gekauft hat.

"Wir sind alle Tod." sage ich leise und schließe meine Augen.

Draco Malfoy neben mir atmet die kalte Luft aus. "Ich weiß." sagt er mit einem Seitenblick zu mir. Dann lehnt er sich zurück und legt sich auch mit dem Kopf in den Schutt und senkt seine Augenlieder.

Ich beobachte ihn dabei. Die rotgefärbten Blätter fallen von den Bäumen. Ich fange eins auf, welches in der Luft wirbelt und fahre mit meinen Fingern darüber.

"Do not stand at my grave and weep,

I am not there, I do not sleep,
I am the thousand winds that blow,
I am the diamond glint on snow,

I am the sunlight on ripened grain,
I am the gentle autumn rain,
I am the shining star at night,
When you awake to the morning light.

My time has come, I am at rest,
I am the sunset in the west,
I am the clouds that race above,
Where I watch over those I love.

Do not stand at my grave and cry,
I am not there, I do not die,
So hear these words that here I say,
I am the love that guides your way. "

zitierte er mit einer belegten, traurigen Stimme. Ich lasse mich neben ihn sinken. Er fängt an mit meinen Haaren zu spielen und lächelt.

"Du bist ein guter Mensch, Granger." flüstert er und dreht sich so auf die Seite dass er mich sehen kann während ich auf dem Boden, neben ihm liege. Er stützt seinen Kopf auf und beißt sich auf die Lippe.

"... wenn Liebe eine Weg zum Himmel fände und Erinnerungen Stufen hätten, dann würden wir hinaufsteigen und dich wieder zurückholen..." zitierte ich ebenfalls. "Wer ist schon ein guter Mensch?" fragte ich ehrlich.

Darauf schwieg er. "Wir machten alle Fehler." meinte ich.

"Dann lass uns unsere Fehler ausbügeln und diese vermaledeite Stadt aufräumen."