2. Kapitel - Cara

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2. Kapitel - Cara
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„Hey, Mary, beeil dich, sonst verpassen wir den  Bus!!“ rief ich, als meine beste Freundin und ich aus dem Auto meiner Mom ausstiegen. „ Ja ja, lauf du lieber schonmal vor und reservier uns Plätze, ich muss mein Lipgloss noch suchen!“ meinte sie genervt. Typisch Mary. Sie hatte immer die Ruhe weg, egal wann und wo. Eine Sache die ich an ihr bewunderte, aber manchmal nervte diese Eigenschaft auch. „Marylin Jay Cooper!“ sagte ich bestimmt, so wie ihre Mutter sie nannte, konnte mir aber ein Lachen nicht verkneifen. „ Okay, Frau Oberlehrerin, ich komme! Dann musst du mir eben dein Gloss borgen!“ meinte sie gespielt genervt, während sie die Autotür zuwarf und vor mir durch den Regen zum Bus sprintete.  Wir stiegen nacheinander die Stufen hinauf und gingen auf Platzsuche. Es waren schon alle unsere Klassenkameraden da, und so setzten wir uns neben Cat und Grace. Als wir uns angeschnallt hatten, fuhr der Bus an. Ich setzte mir meine Kopfhörer auf und schaltete meinen Lieblingssong auf meinem Handy an. Ich begann zu träumen und war nur noch in meinen Gedanken versunken, als ich spürte, wie jemand sanft mit meinen Haaren spielte. Ich dachte, es wäre meine Freundin, der mal wieder nach einem ausführlichen Klatschgespräch zumute war. „Mary, lass das bleiben! Ich möchte Musik hören!“ murmelte ich, doch dann sah ich, dass sie ihre Hände an einem Buch hatte, das sie gerade las, und nicht an meinen Haaren. Ich drehte mich um, und sah Styles, wie er sich zu mir herüberbeugte und meine Haare um seine Finger wickelte. Oh Mann, nicht schon wieder dieser arrogante Aufreißer! „Was soll das?“ fragte ich ihn schnippisch? „Hör sofort damit auf!“

„Komm schon Babe, es gefällt dir doch! Im Hotel können wir gleich weiter machen, oder willst du was anderes mit mir treiben...“ hauchte er mir ins Ohr. „Ja, und zwar dich aus dem nächsten Fenster werfen.“ rief ich. Langsam wurde es mir zu blöd und ich stieß ihn weg.

„Nagut, dann lass es halt!“ maulte er und drehte sich weg. Mann, wie dieser Styles nervte! Wütend machte ich meine Musik wieder an, um das furchtbare Justin Bieber Lied im Radion zu übertönen.

„Aufwachen, Cara!! wir sind daa!!!“ Mary riss mir die Kopfhörer von den Ohren und hüpfte aufgeregt hin und her.  Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn als ich aus dem Fenster sah, standen wir vor einem wunderschönen, modernen Hotel und unzähligen tollen Palmen. Wir stiegen aus und sahen uns um. Erst jetzt bemerkte ich, dass ein fremdes Mädchen in unserer Klasse war! Vermutlich eine neuen. Ich ging hin und sprach sie an: „Hey! Du bist wohl neu hier! Ich bin Cara Hathaway und das ist meine Beste Freundin Marylin Cooper. Wie heißt du?“

„ I-ich bin L-leona. S-schön euch k-kennenzul-lernen...“ murmelte sie mit einem schüchternen Lächeln. „Hey, Leona, schön dich kennenzulernen! Mit wem teilst du dir ein Zimmer?“ fragten wir gleichzeitig. „I-Ich habe noch n-niemanden...“ meinte sie und sah dabei fast etwas traurig aus. „Du könntest doch mit uns in ein Zimmer gehen! Wir würden uns freuen!“ schlug Mary vor. Zuerst war ich etwas überrumpelt und ein bisschen sauer, weil sie mich nicht gefragt hat, aber ich beschloss, nichts zu sagen. „E-Echt? D-das wäre wirklich t-t-toll J“ sagte Leona leise, aber man spürte, dass sie sich total freute, Freunde gefunden zu haben. Moment, was? Ja, sie gehörte jetzt zu uns – zumindest von mir aus.

„Los, schnappt eure Koffer und bezieht eure Zimmer! In einer Halben Stunde gibt es Abendessen!“ rief Mrs Laurent, unsere Lehrerin, mahnend, während Mr Brighton uns durchzählte. Wir schnappten uns alle unser Gepäck und checkten ein. „Und, Jungs, wo ist euer Zimmer?“, fragte ich Liam, der neben mir stand. „Hier gleich im Erdgeschoss, wenn ihr uns mal besuchen wollt ;)“ neckte er. Wir waren etwas genervt, denn unser Zimmer war im vierten Stock, und da der Lift außer Betrieb war, blieb uns wohl nichts anderes übrig, als die Treppe zu nehmen, aber wenigstens hatten wir so genug Abstand von Styles. Der Typ nervte unsäglich mit seinen dauernden Anmachsprüchen – Sogar mit der Lehrerin musste er flirten! Ich beschloss jedoch, ihn aus meinen Gedanken zu verdrängen, und half Mary und Leona beim tragen. „Puh, das ist anstrengend! Ich kann nicht mehr.“ meinte ich, nachdem wir die ersten zwei Treppen überwunden hatten. Ich hätte wohl doch nicht so viele Süßigkeiten mitnehmen sollen. „Kann ich euch sexy Ladies behilflich sein?“ meinte eine nur zu gut bekannte Stimme hinter mir. Styles! Der hatte mir jetzt gerade noch gefehlt! „Oh, du bist neu hier? Ich bin Harry, meine kl...“ – „Jaja, Leona  weiß wer du bist, und zwar sicherlich nicht derjenige, der ihr die Unschuld nehmen wird! Und jetzt schwirr ab, du Idiot!“, rief Mary schlagfertig. Mann, typisch Jungs! Diese Woche würde sicher die reinste Tortur werden...

Als wir endlich unser Zimmer erreicht hatten, ließen wir uns erst mal auf unsere Betten fallen. Es waren wunderschöne, moderne Zimmer mit gefülltem Kühlschrank, Minibar, Flatscreen, XBOX, und allem sonstigen Schnickschnack, den man sich vorstellen konnte. Ein Traum! Nur Mary hatte mal wieder Stress – sie musste den Obstsalat einkühlen, den sie mitgenommen hatte. Warum konnte sie nicht einfach mal still sitzen?!

Plötzlich klopfte es an der Tür. „Wer ist da?!“ rief ich. „ Ich bin’s, Mr Brighton! In 5 Minuten ist das Buffet geöffnet, ich würde mich an eurer Stelle beeilen, sonst sind die leckersten Sachen schon weg bevor ihr kommt!“ sagte er mit einem Lächeln im Gesicht.

Also machten wir uns auf. Und unser Lehrer hatte recht: Paella, Mediterraner Nudelsalat, Tapas, Shrimpscocktail,... das Buffet war riesig! Ich nahm mir von allem ein bisschen was, Mary kam nur dazu, 4 oder 5 der Speisen zu probieren, sie musste ja „auf ihre Linie achten“, wie sie immer sagte. Um genau zu sein war ich die einzige, die richtig aß, denn auch Leona stocherte nur in ihrem Nudelsalat herum. Ich nahm mir vor, oben am Zimmer zu fragen, was los ist.

Als wir zurück zu unserem Zimmer gingen, bemerkten wir, dass die Türe offen war! „Oh, Mist, e – es tut mir l-leid, ich wollte a-absperren, es...“ stammelte Leona nervös. Das konnte sie auch sein, denn für einen kurzen Moment dachte ich darüber nach, sie wieder rauszuwerfen, doch ich fing mich wieder. „Schon gut, ich geh rein und seh nach was los ist.“ meinte ich, während ich versuchte, mutig und selbstsicher auszusehen, doch in Wahrheit hatte ich riesige Angst. Langsam betrat ich den Raum. Es duftete herrlich, ich wusste nicht woher es kam, doch es ließ mich nicht mehr los. Trotzdem versuchte ich, mich zu konzentrieren. Nichts. „Ihr könnt reinkommen, hier ist nichts! Die Tür hat wohl nicht richtig geschlossen.“ rief ich den anderen zu, welche hereinliefen und sich sofort aufs Bett warfen.

Mary machte den Fernseher an – X Factor – Wie immer! Gottseidank lief heute das Finale, und die nächste Staffel würde erst nächste Woche wieder beginnen. Der Fernsehsender hätte eigentlich einen Monat geplant gehabt, aber es ist wohl etwas dazwischengekommen. Erstaunlicherweise waren diesmal richtig gute Sänger dabei und ich ließ mich mitreißen. Mary holte die Riesenschüssel Obstsalat und so saßen wir zu dritt auf einem Einzelbett, aßen und sahen uns Castingshows an. Nebenbei tratschten wir, und es wurde langsam dunkler, bis das Zimmer nur noch vom Fernseher beleuchtet wurde.

Plötzlich schrie Leonie auf. „AAAAH!!!! Was ist das???? HILFEE!!!!“ rief sie, und nun bemerkten auch Mary und ich, dass sich eine Schwarze Gestalt unter unserem Bett hervorschob. Es war Styles – wieder einmal! „Nicht erschrecken, Mädels, bin ja nur ich ;)“ sagte er mit einem lässigen Grinsen auf den für seinen Charakter viel zu attraktiven Lippen. „Schau dass du hier rauskommst, du Arschloch!!! Und halt dich gefälligst endlich von uns fern!!!“, schrie Mary ihn an und schleuderte eine Ladung Obstsalat in sein Gesicht. Ihr war wohl endgültig der Kragen geplatzt. Doch machomäßig wie er drauf ist, ließ er sich nicht beirren und beugte sich zu Leona vor und versuchte, sie zu küssen. „Lass das arme Mädchen in Ruhe und verpiss dich!!!!“ schrie ich ihn an, doch er hörte nicht auf. Stattdessen drückte er sie aufs Bett, als plötzlich die Türe aufgerissen wurde. „Was ist denn hier los?! HARRY!!! Was machst du??? Bist du denn völlig übergeschnappt?!?!?!?!?!!? Raus hier, verschwinde, und such dir neue Zimmerkollegen, denn bei uns lassen wir dich sicher NICHT mehr rein!!!“ Schrie Louis Styles an. „Ach komm schon, der kleinen Bitch gefällts doch :D“, antwortete dieser , er hatte die Ruhe weg. „Nein, EBEN NICHT!!!“ mischte sich Zayn nun  ein und knallte ihm eine saftige Ohrfeige ins Gesicht. „MACHT DOCH WAS IHR WOLLT!!!!!!“ meinte Styles nun und lief aus unserem Zimmer. „Hey, ist bei euch alles okay?“ fragte Niall besorgt, während Liam sich daran machte, den Obstsalat von Teppich zu putzen...

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Bild: Cara :)
Ich hoffe es gefällt euch :D
-CrazyMofo

Let's live while we're youngWo Geschichten leben. Entdecke jetzt