Conans POV:
Nachdem ich eine Weile in der Stadt herumgeirrt war, hatte ich meine neue Wohnung dann doch noch gefunden. Und mit herumgeirrt meine ich, dass dieser Magier es lustig fand, mich die komplette Stadt zu jagen! Er hatte mir zwar eine Wegbeschreibung an den Schlüssel gehängt, aber diese war so verwirrend gewesen, dass ich mich doch eher auf meine Instinkte verlassen hatte. Erschöpft ließ ich mich auf das große Bett am Fenster fallen und blieb für einen Moment einfach dort liegen. Dann setzte ich mich wieder auf und überblickte das komplette Zimmer. Es war schlicht eingerichtet und hatte nur wenig persönliches in sich. Das einzig ungewöhnlich in diesem Zimmer waren die Bilder. Sie waren alle Kopien von berühmten Malern, darunter Picasso und Van Gogh. Sie waren in unterschiedlichen Höhen und Lagen aufgehangen.
Mit größter Wahrscheinlichkeit war das bloß aus der Laune des Innenarchitekten entstanden, aber ich behielt den Gedanken mit den Bildern erst einmal im Hinterkopf. Vorsichtig stand ich auf und sah mir auch noch die anderen Zimmer an. Eine moderne Küche ins der ein kleiner Herd, ein Ofen und ein aufgefüllter Kühlschrank vorhanden waren. Ein Esszimmer inklusive Wohnzimmer. Auf dem großen Glastisch in der Mitte des Raumes stand ein Blumengesteck aus weißen Lilien. In diesem Punkt war ich mir sicher, dass Kaitokid die Dekoration ausgesucht hatte. Ich warf den Blumen noch einen kurzen Blick zu, bevor ich meine Erkundungstour fortsetze. Das letzte Zimmer war ein kleines Bad mit Dusche und Waschbecken. Unter diesem war eine Waschmaschine deponiert und auf dem kleinen Regal, das an der Wand hing befanden sich unzählige Hygieneartikel.
Schließlich blickte ich in den großen Spiegel, der sich mit all dem anderen Luxus im Badezimmer befand. Zum ersten Mal seit einem Jahr, sah ich mich wieder in meinem alten Körper. Es war als würde mich ein vertrauter Fremder im Spiegel anstarren. Es wirkte so irreal, einfach unrealistisch. Und trotzdem sah ich dort mich. Einen 17 jährigem mit kurzen braunen Haaren und einem scharfen Verstand. Dann fiel mir die Kleidung auf, die ich trug. Vorhin hatte ich nicht darauf geachtet, aber bei genauerem hinsehen trugen auch die Klamotten ihren Teil bei. Ein weißes Hemd unter einem schwarzen Anzug, was meinem Aussehen ein erwachsenes Aussehen. Und da wurde es mir klar:
Ich hatte mich in diesem Jahr verändert. Nicht mein Aussehen war ungewohnt, es er mein Charakter und mein jetziger Blickwinkel auf alles. Gott, ich brauchte dringend irgendwelche Ablenkung! Was hatte der Zauberer noch einmal gesagt? Es gab Hinweise und Joker in diesem Spiel, die mir einen Vorsprung geben konnten. Es wäre nur typisch für den Magier, wenn er in dem Apartment etwas verstecken würde, das mir helfen könnte. Mir gefiel dieser Deal schon jetzt. Als erstes ging ich von den großen Gegenständen in den Zimmern aus. Doch egal wie sehr ich versuchte Sofa, Tisch und Fernseher zu verschieben, sie nach Geheimfächern untersuchte oder nach Hinweisen Ausschau hielt, es brachte alles nichts.
Frustriert ließ ich mich auf das graue Sofa fallen und starrte an die weiße, gegenüberliegende Wand. Dann bemerkte ich meinen Fehler. Ich hatte nach dem Offensichtlichen gesucht, aber nicht auf das Detail geachtet. Ich suchte einen kleinen Block mit dazugehörigem Stift und machte mich an die Arbeit. Jedes Gemälde an der Wand wurde aufgelistet und nach Künstler, Jahreszahl und Ort an dem es erschaffen wurde aufgelistet. Dann fertigte ich eine Grobskizze der Wohnung an und markierte die Standorte der verschiedenen Bilder. Als erstes versuchte ich es mit dem Jahr an dem das jeweilige Gemälde Gestalt annahm. Ich begann mit dem jüngsten und verband es, bis ich bei dem ältestem angekommen war. Ein Gewirr von Strichen war die Folge, also zerriss ich meinen ersten Versuch wieder.
Eine weitere Möglichkeit wäre, die Bilder einfach in irgendeiner Reihenfolge aufzuhängen. Bei zehn Gemälden ergäbe das circa 6,5 Millionen verschiedene Möglichkeiten. Diese Folter ließ ich also erst einmal außen vor. Meine nächsten Ideen waren, die Bilder nach den Namen der Künstler, den Titeln der Gemälde oder der Art des Malens zu verbinden. Alles entpuppte sich als falsch und langsam verlor ich die Geduld. Plötzlich gab es einen lauten Knall und etwas explodierte vor meinem Fenster. Ich fuhr erschrocken herum und versuchte zu erkennen, was diesen Knall verursacht hatte. Ich trat näher an das große Fenster heran. Unten auf dem großen Festplatz hatte sich eine große Menge von Leuten versammelt. Vor dieser Meute stand ein großes Paket mit verschieden Raketen und auf einem Banner hinter der kleinen Bühne stand in bunten Leichtbuchstaben geschrieben: Happy Birthday, Bürgermeister!
Ich gab mir selbst eine mentale Ohrfeige für meine eigene Dummheit. Geburtsdaten! Das war jetzt meine letzte Chance. Ich schmiss mich wieder auf die Couch und fertigte meine, hoffentlich letzte, Skizze an. Ich fing an das Bild des Künstlers, der als erstes geboren war, mit dem des zweitältesten zu verbinden. Nach weiteren neun Strichen war ein Bild entstanden. Es hatte ungefähr die Form eines Zylinders, aber in dem Säulenpart des Hutes befand sich ein Kreuz."Bingo!", ich hob meine kleine Zeichnung auf und rannte an den Ort, wo das Kreuz aufeinander traf. Und am Ende stand ich...vor den weißen Lilien. Vorsichtig hob ich den Strauß aus dem Wasser und untersuchte die Blumen. In der Mitte der Blumenstängel befand sich eine kleine Filmdose. Vorsichtig entfernte ich den Hinweis und stellte die Lilien zurück an ihren Platz. Mit einem ploppenden Geräusch gab der Deckel der Filmdose nach und ich konnte den Inhalt aus dieser nehmen.
Es war ein altes Foto welches Kaitokid und eine unbekannte Frau zeigte. In ihren Händen hielt die Frau ein kleines Kind welches die gleich Haarfarbe wie der Magier hatte. Hieß das, der Zauberer hatte Familie? Nein, dafür war er noch zu jung! Das war eindeutig nicht der gleiche Kaitokid, daran gab es keinen Zweifel. Aber wenn ich mir das Baby genauer ansah... Ich schnipste kurz mit dem Finger und ein schmales Lächeln umspielte mein Gesicht. Er war der Sohn des Magiers! Deshalb also dieses plötzliche Auftauchen des Magiers wieder. Aber wer war diese Frau? Und warum habe er mir so einen entscheidenden Hinweis schon am Anfang dieses Spieles? Wenn er sich so sicher fühlte, sollte ihm das Lachen bald vergehen. Denn ich würde ihn finden, egal was für Tricks er auf Lager hatte.
Und ein weiteres Kapitel geschafft! Die Kapitel werden meist aus Conans Sicht geschrieben sein, aber ich werde auch mal Kaito mit einbinden. See you!
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Find Me (boyxboy)
FanfictionWas wäre wenn Shinichi die Möglichkeit bekommen würde, wieder seinen alten Körper zu besitzen? Und das einzige, was er dafür machen muss ist einen nervigen Juwelendieb und Magier zu finden. Und wie schwer kann es schon sein, Kaitokid zu finden, od...