Die Schulzeit verstrich quälend langsam. Immer wieder sah ich gequält zur Uhr, doch es schien, dass die Zeiger sich rückwärts und nicht vorwärts bewegten.
Nichts desto Trotz schaffte ich es irgendwie mit Müh und Not den Tag zu überstehen und wartete jetzt gemeinsam mit Mel am Auto ihres Bruders. Dieser allerdings schien sich nicht von seinen Barbiepuppenschlampen loseisen zu können. Genervt sah ich auf die Uhr. "Junge, ich muss mich heute noch für diese scheiß Party fertig machen..." murrte ich vor mich hin. "Ach, was das angeht.." warf meine Freundin Mel ein. "Jetzt sag ja nicht, dass du nicht kommst Melanie! Dann haben wir beide ein ernsthaftes Problem miteinander!" sagte ich wütend, was Mel nur zum Lachen brachte. "Natürlich komme ich, Dummerchen. Ich wollte nur, dass du weißt, dass du heute direkt mit zu uns kommst, damit ich dich aufhübschen kann." Ich zog eine Augenbraue hoch, warf mich in Pose und sagte gespielt gekränkt: "Ach bin ich dir nicht hübsch genug?!" Wir brachen beide in schallendes Gelächter aus.
"Was ist denn hier so lustig?" ertönte eine dunkle Stimme hinter uns. Ohne Zweifel Alex. "Dein Versuch cool zu sein." sagte ich kalt. "Im Gegensatz zu dir bin ich beliebt, Prinzessin." giftete er zurück. Ja okay, damit hatte er traurigerweise Recht. Ich war die Ausgeburt der Unbeliebtheit, das Mobbingopfer numero uno an unserer Schule. Ich verdrehte nur die Augen und stieg in den Wagen ein, den Alex eben geöffnet hatte. Ich wartete ungeduldig darauf, dass er endlich losfuhr um dann stumm nach draußen zu starren. Alex lachte nur hämmisch, woraufhin er sich einen Schlag von seiner Schwester einhandelte. Mel war halt einfach die Beste.Die Fahrt dauerte nicht lang und schnell waren wir an dem wunderschönen, großen Haus meiner besten Freundin angekommen. Die Marrisons waren genau so reich, wie wir es waren, mit dem Unterschied, dass es von ihnen bekannt war. Ich ergriff Mels Hand und ging mit ihr auf ihr Zimmer. Ihre Eltern waren, wie so oft, nicht zu Hause. In ihrem Zimmer angekommen, organisierte Mel uns erst einmal etwas zu essen, indem sie eine der Angestellte beauftragte, uns was zu kochen. Anfangs war mir das stets unangenehm gewesen, aber mittlerweile hatte ich mich mehr oder minder dran gewöhnt. "So! Mal sehen. Was ziehen wir heute Abend an, damit wir die heißesten auf dem Dancefloor sind?" fragte Mel kichernd. Ich zuckte nur die Schultern. Für derartiges hatte ich mich noch nie so wirklich beeindrucken können. Ich war einfach nicht so girlylike, wie meine beste Freundin. Ich verbrachte meine Freizeit viel lieber mit einem guten Buch und einer Kanne Tee.
Mel seufzte resigniert. "Tu wenigstens so, als hättest du Spaß!" forderte sie mich auf. Ich rang mir irgendwie ein Lächeln ab und folgte ihr in ihren begehbaren Kleiderschrank. Sie zog ein bordeauxrotes und ein marineblaues Kleid aus dem Schrank und drückte sie mir beide in die Hand. Dann ging sie zu ihren Schuhen, wo sie farblich passende High Heels raussuchte. Ich stöhnte. "Muss ich unbedingt Heels anziehen?" Melanie zog bloß eine Augenbraue hoch. Mit einem Seufzer gab ich mich geschlagen. Dann warf sie mir schwarze Spitzenunterwäsche aus meiner Schublade, ja wir hatten jeweils eine Schublade voll mit Unterwäsche bei der jeweils anderen, für den Fall, dass wir sie mal brauchen würden, zu und schickte mich ins Bad, damit ich duschen und mich rasieren konnte. Ja, wir hatten auch einen ganzen Kulturbeutel bei der jeweils anderen. Ich zog mich widerwillig aus und stieg unter die Dusche. Die ersten fünf Minuten verbrachte ich damit, mich mühsam zu verrenken, um alle Haare an den Beinen zu erwischen und Pläne zu schmieden, wie ich diese Party doch noch vermeiden könnte. Ich kam allerdings auf keinen grünen Zweig, da ich wusste, dass Mel mich selbst dann mitschleppen würde, wenn ich mir ein Bein abschneiden würde.
Ich kam seufzend, aber lecker duftend aus der Dusche, wickelte meine Haare in ein Handtuch, trocknete mich ab und schlüpte dann in meine Unterwäsche. Nach einem kurzen Blick in den Spiegel, der mir dasselbe langweilige Gesicht wie immer präsentierte, ging ich raus ins Zimmer. Melanie kam gerade aus dem anderen Badezimmer, ebenfalls nur in Unterwäsche mit einem Tuch auf dem Kopf. Prompt fingen wir beide an zu lachen.
Als wir uns beruhigt hatten, bugsierte sie mich sanft auf den Stuhl vor ihrem Schminktisch. "Wirst du aus mir hässlichem Entlein einen schönen Schwan machen können? Besteht noch Hoffnung?" fragte ich melodramtisch, waraufhin sie mich nur mit der Bürste haute, die sie soeben in die Hand genommen hatte, um meine dunkelbraunen Haare zu entwirren. "Es wird nicht leicht, aber ich versuche mein Bestes." gab sie zurück, woraufhin ich gespielt beleidigt schnaubte. Sie lächelte nur und widmete sich wieder meinen Haaren. Sie bürstete und föhnte sich. Anschließend steckte sie sie locker zurück, damit sie besser an mein Gesicht kam um mich zu schminken. Ich weiß nicht was sie tat, da sie mich von dem Spiegel weggedreht hatte, aber ich fühlte mich fünf Kilo schwerer. Als sie dann fertig war und ich endlich in den Spiegel schauen durfte, erkannte ich mich selbst nicht wieder. Ich war nicht übermäßig geschminkt. Ich hatte braunen Lidschatten und braunen Eyeliner auf dem Lid. Auch der Kajal den sie verwendet hatte, war braun gewesen. Meine Lippen hatte sie mit einem bordeauxroten, zu dem Kleid passendem Lippenstift nachgefahren und auf meinen Wangen langen ein sanfter Rosaton, den man kaum bemerkte. "Wow" hauchte ich erstaunt. "Ja, da staunst du, was?" fragte sie selbstgefällig, lächelte mich aber warm an. "Los, zieh das Kleid an, damit ich deine Haare machen kann!" forderte sie mich auf und ich kam rasch ihrer Bitte nach. Ich setzte mich wieder an den Schminktisch und sah zu, wie sie meine Haare glättete. Als sie fertig war stellte sie mich vor ihrem bodentiefen Spiegel und ich staunte nicht schlecht. Ich sah verdammt heiß aus.
Rasch schminkte sie sich selbst und flechtete sich die Haare zu einer verspielten Flechtfrisur. Dann stellte sie sich neben mich, so dass wir uns beide bestaunen konnten. Ihr marineblaues Kleid passte perfekt zu ihren Augen, die sie durch Smokey Eyes betont hatte. Es lag eng an und reichte bis zur Mitte der Oberschenkel. Man würde meinen, dass dadurch, dass sie ihre blonde Mähne zu Zöpfen gebändigt hatte, sie kindlicher aussah, aber an ihr wirkte es unglaublich sexy.
Mein Kleid reichte ebenfalls bis etwa zur Mitte der Oberschenkel, fiel aber ab der Taille etwas luftiger herab. Ich war davon überzeugt, dass wenn ich mich drehte, der Rock fluffig im Wind flattern würde. "Bae, wir sind heiß!" verkündete Mel. "Allerdings." erwiderte ich immer noch total bewundernd. Wir würden diese Party rocken.Hallihallo ihr Süßen!
Danke, dass ihr auch das zweite Kapitel gelesen habt. Ich weiß, es ist nichts sonderlich spannendes passiert, aber dafür wird in dem nächsten Kapitel umso mehr passieren :D
Über Kommentare und Votes würde ich mich sehr freuen :3Steffy ♥
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Im Falle einer Schwangerschaft sind sie am A*sch.
Teen FictionUnbeliebt und ungesehen, so fristet Melody Campbell ihr Leben an der High School. Soviel mehr will sie aber auch gar nicht. Als sie dann eines Tages von ihrer besten Freundin mit auf eine Party geschleppt wird und dort ihre Unschuld an den miesesten...