Nachdem wir noch einige Bilder für Instagram geschossen hatten, fuhren wir los zu der Party. Langsam überkam mich wieder die Unsicherheit und der Unwille von heute Morgen. So gut ich auch aussehen mochte, Partys waren einfach nicht mein Ding. Ich konnte nicht tanzen und Alkohol mochte ich auch nicht sonderlich. Dazu kommt noch, dass ich unglaublich unbeliebt war. Ich seufzte stumm und konzentrierte mich wieder aufs fahren.
"Warum sind wir eigentlich nicht mit Alex gefahren?" fragte ich schließlich. "Der ist noch mit seinen Jungs vorglühen." kam prompt die Antwort von Melanie. Klar, was auch sonst. Er müsste sich doch die Bitches auf der Party schön trinken, denn mit all dem Make-Up in der Fresse waren sie das definitiv nicht. Ich erschauerte bei dem Gedanken des blauen Lidschatten und rosafarbenen Lipgloss von dem Barbieverschnitt Sarah an unserer Schule. Bitch numero uno und Anführerin des "Wir lieben Alex"-Clubs. Ach und nicht zu vergessen: Meine selbsternannte Erzfeindin. Ginge es nach mir, hätten wir rein gar nichts miteinander zu tun und ich würde mein Leben unsichtbar, wie ich nun mal zu sein scheine, und ich Frieden vor mich hin fristen. Sarah macht mir diesbezüglich allerdings regelmäßig und mit diebischer Freude einen Strich durch die Rechnung, indem sie irgendwelche blöden Aktionen bringt, wie mir zum Beispiel ekliges Zeug in den Spind zu legen (Weiß der Geier, wie sie den aufbekommen hat, vermutlich hat sie mit dem Hausmeister der Schule geschlafen und so den Generalschlüssel bekommen).
Nach einer zwanzigminütigen, recht schweigsamen Fahrt, kamen wir an dem großen Haus an, in dem die Party stattfinden sollte. Es war ein schönes Haus, das wohl viel Platz bot, und auch der Garten, mit einem Pool (in dem heute zweifelsohne noch jemand unfreiwilliger Weise landen würde), war nicht zu verachten. Wir betraten das Haus zusammen mit einigen anderen Jugendlichen und wurden von lauter Musik und vielen brabbelnden Menschen empfangen. Mel zog mich ohne große Umschweife zur Küche und drückte mir ein stark süßlich riechendes Getränk in die Hand. Ich nippte daran und wurde von dem süßen Geschmack betört. "Wow.!" murmele ich und trinke das Glas in einem Zug leer. Mel lachte nur und gab mir ein weiteres Glas. Nachdem auch das leer war und ich den Alkohol bereits bemerkte (ja, ja ich vertrug nicht wirklich viel, ich trank aber auch nie!), gingen wir zur Tanzfläche um zu tanzen.
Es dauerte nicht lange, da wurden wir auch schon von ein paar Jungs angetanzt. Normalerweise wäre ich auf so etwas nie im Leben eingegangen, ich fand das einfach nur unterirdisch und geschmacks- beziehungsweise niveaulos, doch mein betrunkenes Hirn sah das ein wenig anders und freute sich darüber, derartige Aufmerksamkeit zu kriegen. Ich genoss es, mal nicht diejenige zu sein, die "anders", "hässlich" und "fett" war, sondern die zu sein, mit der die Jungs tanzen wollten. Ich genoss es einfach, Komplimente von den Jungs zu bekommen und tanzte mit einigen von ihnen. Allerdings achtete ich stets darauf, dass ihre Hände da blieben, wo sie hingehörten.
Irgendwann, zogen Mel und ich uns in die Küche zurück, um wieder zu Atem zu kommen und noch etwas, von diesem leckeren Getränk zu uns zu nehmen. Ich nahm an, dass es sehr viel Alkohol mit sehr viel Saft war, sodass man den ekligen Nachgeschmack des Alkohols nicht bemerkte, aber genau wusste ich es nicht. Der vernünftige, noch nicht betrunkene Teil meines Gehirns maulte mich an, dass ich zu viel, zu schnell trank, doch der Teil, der einfach mal Spaß haben wollte, brachte ihn zum Schweigen. Ich musste kichern, als ich mir die verschiedenen Teile meines Gehirns als Personen vorstellte, von denen eine der anderen den Mund zu hielt. Mel sah mich fragend an, doch ich winkte ab und gab ihr zu verstehen, dass ich wieder zur Tanzfläche wollte. Vermutlich etwas lallend. Sie antwortete, ebenfalls mit leicht lallendem Unterton: "Geh schon mal vor, ich komme gleich nach. Trinke noch mein Glas leer!" Dabei hob sie ihr noch halb volles Glas hoch und ich nickte und verschwand Richtung Wohnzimmer. Oder besser gesagt, in die Richtung in der ich das Wohnzimmer vermutete. Aber wie es das Schicksal wollte, landete ich in einem Flur voller knutschender Pärchen. "Ew." machte ich angeekelt und musste augenblicklich über mich selbst lachen. Wow. Ich hatte definitiv zu viel getrunken. Ich drehte mich um, um wieder zu gehen und das Wohnzimmer zu suchen, rannte aber geradewegs gegen eine muskulöse Brust uns wäre beinahe hingefallen, wenn derjenige, dem die Brust gehörte mich nicht aufgefangen hätte. "Hui. Scheiß Schuhe." murmelte ich und sah dann hoch, geradewegs in das Gesicht von Alex.
Alex lachte leise. "Es sind aber schöne scheiß Schuhe. Generell siehst du verdammt gut aus heute." Ich lächelte verlegen und spürte, wie sich meine Wangen rosa verfärbten. "Ähm.. Danke. Du siehst aber auch gut aus." erwiderte ich schließlich. Und da hatten wir den ultimativen Beweis dafür, dass ich stockbesoffen sein müsste, warum würde ich sonst Alexander Marrison, dem größten Arschloch der Schule, ein Kompliment machen, was zugegebener Maßen leider sogar der Wahrheit entsprach und absolut nicht sarkastisch gemeint war. Und warum sonst, sollte ich die Art und Weise, wie er mich jetzt mit leicht schief gelegtem Kopf betrachtete, absolut unwiderstehlich und sexy finden? Ich biss mir verlegen auf die Lippen und sah ihn weiter an. "Was hast du nur an dir?" murmelte er leise und strich mit dem Daumen über meine Unterlippe, was süße Schauer über meinen Rücken jagte. Ich schloss kurz die Augen und spürte im nächsten Moment eine federleichte Berührung auf den Lippen. Schnell riss ich die Augen wieder auf und sah in Alex grinsendes Gesicht. "Was denn? Soll ich aufhören?" fragte er schelmisch. Ich sah ihn einen kurzen Moment nur an. Der nüchterne Teil in mir schrie mich an, ihm eine Backpfeife zu verpassen und mich daran zu erinnern, wen zur Hölle ich da vor mir hatte, doch der betrunkene Teil spornte mich an, die kurze Distanz zwischen uns zu überbrücken und ihn zu küssen.
Ihr könnt raten, welcher Teil gewonnen hat.Ich bin wieder daaaa~! Und jetzt hoffentlich mal regelmäßig xD Immerhin hab ich sonst nichts als schreiben zu tun.
Bevor sich jemand Sorgen (oder Hoffnungen xD) macht: Ich werde definitiv keine Sexszene schreiben. Das bleibt ganz allein eurer Fantasie überlassen :3
Wie immer sind Kritik, Lob, Verbesserungsvorschläge gerne gesehen und ich bedanke mich sehr dafür *^*
Steffy ♥
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Im Falle einer Schwangerschaft sind sie am A*sch.
Teen FictionUnbeliebt und ungesehen, so fristet Melody Campbell ihr Leben an der High School. Soviel mehr will sie aber auch gar nicht. Als sie dann eines Tages von ihrer besten Freundin mit auf eine Party geschleppt wird und dort ihre Unschuld an den miesesten...