Schleichend wurde ich wach und kuschelte mich widerspenstig wieder in das warme Bett und an den warmen Körper zurück. War das schön...
Urplötzlich schreckte ich hoch, als mir bewusst wurde, wer da neben mir lag. Alex. Nackt. Ich sah an mir herunter und stellte fest, dass ich ebenfalls nackt war. Scheiße! Was war geschehen?! Hatten wir Sex?! Hatte ich ernsthaft mein erstes Mal betrunken mit dem Bruder meiner besten Freundin gehabt?!
Ich fühlte mich unheimlich schmutzig und verspürte einen großen Hass auf mein betrunkenes Ich. Auf mich im Allgemeinen. Ich war so dumm! Dumm, dumm, dumm! Weggesperrt zu meiner eigenen Sicherheit gehörte ich...
Vorsichtig kletterte ich aus dem Bett und sah mich nach meinem Kleid um. Es lag inmitten von Alex Klamotten. Meine Unterwäsche und Schuhe fand ich auch schnell. Gott sei Dank... Ich schlüpfte in die Klamotten und schlich aus dem Zimmer um dann eilig das Haus zu verlassen. Dabei stieg ich über jede Menge schlafender, nach Alkohol riechender Körper. Schien ja noch ordentlich weiter gegangen zu sein, nachdem ich mit Alex im Zimmer... Bäh... Ich mochte gar nicht daran denken, denn es bereitete mir Brechreiz.
Am Parkplatz angekommen stieg ich in mein Auto. Ich schnallte mich an, steckte den Schlüssel in das Zündschloss und sah zu, dass ich schnellstmöglich von diesem verteufelten Grundstück herunter kam.Zuhause angekommen beeilte ich mich in mein Zimmer zu kommen, ohne meine Mutter zu wecken. Da ich mich unglaublich schmutzig fühlte, ging ich ohne weitere Umschweife ins Bad und schälte mich aus den Klamotten, während ich mir ein heißes Bad einließ. Während das Wasser so vor sich hin plätscherte betrachtete ich mein Abbild im Spiegel. Ich sah, auf gut deutsch gesagt, scheiße aus. Meine Wimperntusche brachte tiefschwarze Spuren unter meine Augen, die Reste meines Lippenstiftes befanden sich fast überall in meinem Gesicht und das Make-Up hatte sich ganz komisch in allen möglichen Falten abgesetzt. Außerdem spannte meine Haut unglaublich, da sie nach Feuchtigkeit verlangte.
Seufzend schnappte ich mir ein paar Wattepads und mein Mizellenwasser und beseitigte das Massaker auf meinem Gesicht. Anschließend trug ich eine Feuchtigkeitsmaske auf, bürstete meine Haare aus und band diese zu einem Messybun und stieg schließlich in die Wanne, wo mich wunderbar heißes Wasser empfing. Langsam entspannte ich mich und dachte nochmal über die ganze Situation nach. Alex war total betrunken gewesen. Er hatte mich höchstwahrscheinlich nicht erkannt. Und selbst wenn, würde er sich vermutlich nicht daran erinnern. Ganz so schlimm war es wohl doch nicht.-------------------------------------- 8 Wochen später ------------------------------------------------------------------
Ich prüfte das Datum auf dem Kalender jetzt bestimmt schon zum fünften Mal. Ich war über einen Monat drüber. Sechs Wochen, um genau zu sein. Bisher hatte ich mich damit vertröstet, dass ich einfach nur viel Stress hatte und deswegen meine Tage nicht bekam, aber allmählich begann ich mir dann doch Gedanken zu machen. Hatten Alex und ich überhaupt verhütet? Er würde sowas doch auch in einem so betrunkenen Zustand nicht vergessen, oder? Und wie sah das eigentlich bei mir aus? Würde ich sowas vergessen?
Ich beschloss, dass ich, bevor ich mich weiter mit solchen Überlegungen verrückt machte, einfach einen Schwangerschaftstest machen würde. Der wäre dann negativ und es wäre klar, dass ich einfach nur zu viel Stress hatte. Problem gelöst.
Diesen Entschluss vor Augen machte ich mich also nach der Schule auf den Weg zu DM, um mir das kleine Teufelsding zu kaufen. Ich stand etwas ratlos und erschlagen von der Auswahl vor der Theke und starrte die Tests verunsichert an. Es gab welche, die bestimmten, in der wievielten Woche man war und einfache. Ich fand, da ich ja nicht wirklich schwanger war und ich dafür nur Gewissheit haben wollte, würde ein einfacher reichen. Ich griff wahllos nach einem und ging zügig an die Kasse, in der Hoffnung niemandem zu begegnen, den ich kannte. Und tatsächlich schien das Schicksal heute mal auf meiner Seite zu sein. Ich bezahlte und ließ den Test rasch in meiner Tasche verschwinden. Ein schneller Blick auf die Uhr verriet mir, dass meine Freistunde bald rum wäre und ich mich wieder auf den Weg zur Schule machen sollte. Ich würde den Test dann wohl dort machen müssen.Verzweifelt sah ich von dem kleinen Plastikding zu der Pappschachtel in meiner linken Hand. "Ein Strich schwanger, zwei Striche nicht schwanger" stand dort geschrieben. Auf dem Plastikding war nur ein Strich zu sehen. Das konnte doch gar nicht sein! Bestimmt würde der zweite Strich gleich erscheinen. Ich wusste, dass es nur verzweifelte Versuche waren mich selbst zu beruhigen und dass der zweite Strich niemals erscheinen würde. Ich musste es mir selbst eingestehen; ich war schwanger. Von Alexander Marrison. Ich vergrub stöhnend den Kopf in den Händen. Wie blöd war ich eigentlich? Wer wurde bitte durch einen total besoffenen One Night Stand schwanger? Und wie zur Hölle sollte ich das Mel beibringen? Oder meiner Mutter? Und am Wichtigsten: Alex?!
Bei der Vorstellung von Alex als Vater entfuhr mir ein bitteres Lachen. Das war ungefähr so real wie der Weihnachtsmann. Schließlich schlug diese Bitterkeit in Hysterie um und ich begann unhaltbar zu kichern. Das war doch absolut absurd. Ich war unglaublich klug und dementsprechend gut in der Schule. Ich hatte beste Aussichten auf einen super Studienplatz an einer Topuniversität. Und was machte ich dummes Huhn? Ich schlief mit dem größten Idioten dieser Erde und wurde schwanger. Ade du schönes Studium, Hallo vollgeschissene Windeln.
Als die Hysterie abebbte, begann ich zu weinen. Ich wollte das alles nicht. Warum geschah mir sowas? Warum geschah das nicht so Mädchen wie Sarah, unser schuleigenen Oberschlampe, die wirklich alles ranließ, was gut aussah und einen Penis hatte? Warum ich?
„Melody..?" Hörte ich schließlich jemanden von draußen fragen. Das war Melanie. Ich könnte versuchen einfach still zu sein und zu hoffen, dass sie gehen würde, aber sie würde so oder so merken, dass ich geweint hatte. Ich sah zu 100 Prozent total verheult und verquollen aus. „Ja.." antwortete ich schließlich schniefend, als ich mich genug beruhigt hatte, um reden zu können. Langsam stand ich auf und ging nach draußen in den Waschraum, wo mich eine besorgte Melanie erwartete.
„Was ist denn los, meine Süße?" fragte sie, nachdem sie mein Gesicht gemustert hatte. Ich sah sie erstmal einfach nur gequält an und überlegte, wie ich ihr ein solches Problem erklären sollte. Schließlich wurde es ein schlichtes: „Mel... Ich hab echt Scheiße gebaut."
„Hast du die Testergebnisse für die Matheklausur geklaut?" versuchte sie es mit einem Witz, der mir tatsächlich kurz ein Schmunzeln entlockte.
„Nein, wirklich Scheiße." Wurde ich schließlich wieder ernst. „Mel.. Ich bin schwanger. Und.." Ich stockte und sah sie peinlich berührt an. „..und der Vater ist Alex."Huihuihui! Da bin ich wieder :D
Ich war leider wegen persönlichem Stress total unmotiviert zu schreiben, da es mir psychisch echt nicht so rosig ging, aber mittlerweile gehts bergauf :)
Wie immer würde ich mich unglaublich über Votes und Kommentare mit Kritik, Wünschen und Anregungen freuen. Das bedeutet mir wirklich viel ♥Steffy ♥
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Im Falle einer Schwangerschaft sind sie am A*sch.
Novela JuvenilUnbeliebt und ungesehen, so fristet Melody Campbell ihr Leben an der High School. Soviel mehr will sie aber auch gar nicht. Als sie dann eines Tages von ihrer besten Freundin mit auf eine Party geschleppt wird und dort ihre Unschuld an den miesesten...