Auch diese Tür hörte sich immer noch an wie früher und es war auch noch genau das selbe Fliegengitter hinter der Tür eingebaut, wie damals. Ich habe einen Blick in die Küche geworfen um den, mir altbekannten Geruch, wahrzunehmen. Ich hörte Geräusche aus einem der oberen Zimmer und so lief ich die Treppen hinauf um endlich meine Großeltern zu sehen. Langsam drehte ich den Türknauf herum und schon stand ich mitten in Zimmer. Meine Oma und meinem Opa saßen beide in ihrem Fernsehsessel und blickten nun in meine Richtung. Auf dem Gesicht meiner Oma machte sich ein Lächeln breit und mein Opa rieb sich die Augen. Das sie mich noch einmal Wiedersehen würden, sagten sie, das hätte doch auch keiner geglaubt. Ich saß direkt, wie in alten Zeiten, wieder zwischen den Beiden auf einem kleinen Hocker und wir hatten uns so unheimlich viel zu erzählen und wir saßen bis tief in die Nacht dort und redeten bis ich uns am nächsten morgen an der selben stelle wiederfand. Mein Opa lag quer über den Sessel gelehnt, schlafend dort und ich wollte aufstehen um essen vor zu bereiten , doch wie zu erwarten war Oma schon aufgestanden. Ich hörte den Wasserkocher in der Küche brodeln und schlich, um meinen Opa nicht zu wecken, die Stufen runter und sah Oma mit einer Tasse grünem Tee in der Küche sitzen und die heutige Zeitung heutige . Oma und ich beschlossen uns auf die Veranda zu setzten, an dem Tag war es morgens schon sehr warm und wir nahmen auf der Bank Platz und genossen, wie wir es schon oft taten, die Morgenröte. Nachdem Opa aufgewacht war, hatten wir vor zusammen zu frühstücken und so erklärte mich dazu bereit, mich aufzumachen die Brötchen zu holen. Ich zog mir meine Schuhe an und ging das Stück zum nächsten Bäcker zu Fuß. Dort angekommen wurde ich auf einmal stürmisch umarmt, bevor ich die Person überhaupt wieder erkennen konnte. Nach den gefühlten zwanzig Minuten Umarmung, lösten sich die Arme die um mich geschlungen waren von mir und ich sah wer mich da halb erdrückte. Meine frühere Nachbarin. Die eingeplante viertel Stunde wurde nun fast zu fünfundvierzig Minuten, ich bräuchte meine Zeit bis ich die Frau abschüttelte. Auf dem Rückweg traf ich auch noch die Mutter eines alten Schulkameraden meinerseits, sodass ich ein weiteres Mal aufgehalten wurde,um zu erklären was ich hier machte. Es war schon gegen zwölf Uhr als ich endlich wieder nachhause kam und das Gartentor aufklappte. Die Farm strahlt eine unheimliche Ruhe und Geborgenheit gegenüber mir aus und hier fühle ich mich einfach nur mehr als wohl. Hier steckt noch echtes Gefühl im Leben. Eine Lebensweise voller Ehrlichkeit, Lebenslust und der wirklichen, echten Freiheit. Ein weiteres gutes Gefühl gibt mir die Luft, das Atmen fühlt sich so unfassbar gesund an. So, als sollte ich meine Zeit die ich hier verbringe nur mit dem ein und aus atmen verbringen. Hier wird einem klar wie wertvoll jeder einzige Atemzug ist. Jeder einzelne für sich.
Wir drei waren noch sehr müde gewesen, wegen unseres Gespräches am gestrigen Abend. Unser ganzer Bewegungsablauf verlangsamte sich und schien fast eingefroren, so als ob wir alle Zeit der Welt hätten. Es war schon fast Nachmittag und Zeit für das Abendessen als wir gerade erst den Tisch abräumten. Wir genossen den Tag und ließen ihn mir einer Art Brunch, gemütlich ausklingen. Es kam mir so vor als wäre ich nie weg gewesen. Ich bezog am Abend mein Bett und ging ins Badezimmer um mir ein Bad einzulassen. Es war ungefähr elf Uhr am Abend als ich wieder aus der Badewanne stieg. Ich kroch in mein Bett unter die kuschelige Decke und sunk sehr schnell in den Schlaf.
Am nächsten Morgen wurde ich schon sehr früh von dem zwitschern der Vögel geweckt . Ich zog die Vorhänge der Fenster auf die Seite und setzte mich auf den Boden, meinen Rücken an die Bettkante gelehnt um den Aufgang des größten Himmelskörpers unserer Galaxie zu beobachten. Es war angenehm und so öffnete ich die Fensterfront um die Sonnenstrahlen auf der Nase kitzeln zu fühlen. Ich hörte meine Großeltern im Nebenzimmer leise schnarchen und ging wie auch den Tag davor die Treppe runter und ass einen Apfel . Heute hatte ich beschlossen einmal durch die Straßen, die ich früher täglich betrat, zu laufen und möglicherweise wieder einmal meinen alten Schulhof zu besuchen. Die Alten Zeiten waren damals nicht leicht für mich, wie bereits beschrieben hatte ich es nie leicht gehabt weder früher noch heute. Da gibt es die Leute die sich so unfassbar bewundern und sich selbst vor alle anderen stellen, die die sich genau diese Menschen wenden und denen hinterher rennen wie ein Hund seinem Herrchen und dann diese Menschen, die die Leute die sie nicht als die Anführer die sie sein wollen, akzeptieren. So war ich damals ich ließ mir nichts vorschreiben und lebte nach meinen eigenen Regeln. Ich hatte während meiner Grundschulzeit sehr viel Stress welcher vorprogrammiert war da ich nicht mit dem Strom lief. Also machte ich mich, nach dem kleinen Frühstück , auf den Weg. Ich lief die Straßen entlang und erinnerte mich an alte Momente. Das war nicht sehr angenehm für mich, in meinem Kopf hörte ich die Stimmen der anderen Kinder, wie sie mir Dinge zu riefen die mir nicht nur zu der damaligen Zeit die Luft wegnahmen. Ich spürte das es mir nicht gut dabei ging mich an diese Worte zu erinnern, doch ich konnte es kaum verhindern. Immer näher kam ich dem Ort der mir nahezu die schlimmste Zeit des Lebens bereitet hatte. Meien Idee kam mir immer schlechter vor .Ich sah die Häuser an denen ich fast vier Jahre lang entlang lief um meine Schulzeit abzusitzen. Ich ging um die letzte Straßenecke vor dem Schulgelände und irgendwie fühlte ich mich unheimlich unwohl, auch wenn es schon viele Jahre hier war als das alles passiert war. Ich betrat den Schulhof und lief erstmal weiter bis ich ungefähr an der Ecke ankam, hinter der ein Tisch stand an dem ich so gut wie täglich in der Pause sass, ich hörte erneut Laute und ich dachte wieder das sich diese Stimmen nur in meinem Kopf befinden, also ging ich noch ein Stück weiter und sah dort genau diese Menschen die mir damals diese schlimmen Dinge angetan hatten. Nun stand ich da, alle Blicke auf mich gerichtet und bekam kein Wort aus mir raus.
