Undercover Bodyguard (1D FF)

Kapitel 8

"Kann bitte jemand den Erste-Hilfe-Koffer holen?", schrie ich und endlich erwachten die Jungs wieder aus ihrer Starre. Niall rannte sofort los und die anderen kamen zu mir. Ohne was zu sagen, halfen sie mir, mich zu setzen. Ich stöhnte auf, denn nun nachdem kein Adrenalin mehr durch meinen Körper schoss, schmerzten die Wunden verdammt stark.

Kurze Zeit später kam Niall mit dem Erste-Hilfe-Koffer und nassen Tüchern zurück. "Können, können wir dir irgendwie...helfen?", stotterte Louis, dem scheinbar schon übel war, wegen dem Blut.

"Das wäre gut ja. Ich ziehe das Messer in meinem Arm raus und dann presst bitte jemand von euch sofort eins der Tücher drauf. Die Wunden müssen genäht werden, denn sie sind verdammt tief. Und verdammt nochmal wir müssen schnell machen, denn ich kann es mir nicht leisten noch mehr Blut zu verlieren. Kann jemand von euch Wunden nähen, denn ich komme an die, an meinem Arm nicht ran?", antwortete ich mit zusammengepressten Zähnen.

Liam und Niall nickten und dann begann die ganze schmerzliche Prozedur. Mit schmerzverzertem Gesicht, zog ich das Messer aus meinem Arm und Harry presste sofort ein Tuch drauf. Liam machte sich bereit und dann nahm Harry das Tuch runter. Erschrocken zog Liam die Luft ein, murmelte irgendetwas und begann dann zu nähen. Schmerzerfüllt lehnte ich meinen Kopf gegen die Wand und schloss die Augen. Jemand zog das Messer aus meinem Bein und ich schrie kurz auf. Ich spürte das nasse Tuch auf der Wunde und dann begann jemand, wahrscheinlich Niall, da Liam noch mit meinem Arm beschäftigt war, mein Bein zu nähen.

"Cassia?", drang Liams Stimme sanft an mein Ohr und ich öffnete meine Augen. Verwundert merkte ich, dass sie schon fertig waren. Mit verzogenem Gesicht stand ich auf und ich merkte, dass vier Augenpaare mich anstarrten. Ich ignorierte dies und ging zu der unbekannten Frau, die noch immer bewusstlos auf dem Boden lag. "Kann mir bitte jemand Kabelbinder bringen?", fragte ich mit einem kritischem Blick auf die Frau.

Harry, der mitlerweile ein Pflaster auf dem Hals kleben hatte, brachte es mir und ich band der Unbekannten Hände und Füße zusammen. Dann widmete ich mich wieder den Jungs. "Wie ist die Frau hier rein kommen?", fragte ich.

"Ich hab' sie reingelassen", sagte Harry schuldbewusst und starrte auf den Boden.

"Du kennst die Frau?!?" Entgeistert sah ich ihn an und er nickte. "Das ist Summer Snow, eine alte Bekannte. Sie ist zwei Jahre jünger als ich und hat früher in Holmes Chapel gewohnt. Wir wohnten in der gleichen Straße, doch sie ist vor sechs Jahren nach Staines gezogen und dann haben wir uns irgendwie aus den Augen verloren. Wie hatten fast keinen Kontakt mehr und haben nur ab und zu miteinander geredet. Das letzte Mal als sie ich gesehen hab' war vor ungefähr einem Jahr. Doch heute morgen hat sie geschrieben, dass sie in London wär' und gefragt ob wir und treffen könnten."

Verwirrt sah ich ihn an und fragte: "Ja, aber wenn ihr Freunde seid, was sollte das denn jetzt gerade?! Wollte sie dich umbringen, oder was?"

Bevor er jedoch antworten konnte ertönte Summers Stimme hinter mir. "Eigentlich wollte ich ihn nur ins Krankenhaus versetzten und nicht umbringen. Und die anderen am besten auch." Ein teuflisches Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

"Warum?", fragten wir im Chor.

Sie lachte auf. "Warum? Warum?!? Ihr habt sie umgebracht! Wegen euch musste sie sterben und jetzt ist auch noch er tot!"

Ich blickte die Jungs fragend an, doch sie waren genau so verwirrt wie ich und hatten ebenfalls keine Ahnung was die Verrückte meinte.

"Sie war meine beste Freundin verdammt noch mal! Sie war mein ein und alles. Ohne sie macht mein Leben überhaupt keinen Sinn mehr... Und er musste sterben! Ich wünschte ich wäre auch tot", faselte Summer vor sich hin. Ich wollte gerade auf sie losgehen, als die Haustür mit einem lauten Knall auflog und kurz daruf sieben Männer rein gestürmt kamen. Mr Parker, Mr Walker, mein Boss, Mr Anderson, Scott und zwei weitere, wahrscheinlich auch Bodyguards.